• 16. April 2014 · 13:47 Uhr

McLaren in China: Mission Ehrenrettung

Jenson Button und Kevin Magnussen wollen sich nach dem Bahrain-Debakel als zweite Kraft hinter Mercedes etablieren: "Müssen zeigen, wie schnell wir sind"

(Motorsport-Total.com) - Das beste Auto um den Mercedes-Antriebsstrang herum scheint nach derzeitigem Stand der Dinge nicht im mit High-Tech vollgestopften Technology Centre McLarens in Woking entstanden zu sein, sondern mit deutlich beschaulicheren Mitteln bei Force India in Silverstone. Klar, dass Rennleiter Eric Boullier und seine Mannen diesen Eindruck so schnell wie möglich korrigieren wollen - am liebsten schon am kommenden Wochenende, wenn in Schanghai die Motoren zum vierten Mal in der Saison aufheulen.

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Neuling Kevin Magnussen war bisher noch nie in China unterwegs Zoom Download

Jenson Button hebt die Bedeutung des Gastspiels im Reich der Mitte für seine Truppe, die in der Konstrukteurs-WM auf Rang drei rangiert, hervor: "Nach der Enttäuschung in Bahrain bedeutet China für uns eine kleine Bewährungsprobe", erinnert der Brite an den technisch bedingten Doppelausfall in der Sachir-Wüste. "Wir müssen Punkte einfahren und in einem weiteren Rennen zeigen, wie schnell das Auto ist", so Button weiter. Boullier stimmt zu: "Es ist nie einfach, wenn man von einem Grand Prix mit zwei Nullern zurückkehrt. Also sind Punkte äußerst wichtig."

Der Franzose sieht Gründe, warum ihm die Eindrücke der vergangenen Wochen Mut machen: "Die Verfolger waren in Bahrain dicht beisammen und wir mittendrin", argumentiert Boullier, dass abgesehen vom Kampf gegen Mercedes für eine Verbesserung keine Wunder nötig sind. "Wir entwickeln den MP4-29 aggressiv und wissen um unsere gute Basis, aber das Konzept braucht Entwicklung." Zunächst sind die Techniker mit der Konstruktion neuer Teile beauftragt, dann sollen sie zusehen, dass sie funktionieren - möglichst mit Fortschritten bei jedem Grand Prix.

McLaren hofft aus Spannung pur

Button und sein junger Teamkollege Kevin Magnussen fordern unisono, sich an der Spitze des Verfolgerfeldes zu platzieren. "Ich hatte das Gefühl, weder aus dem Auto noch aus mir selbst das Maximum herausgeholt zu haben", hadert der Däne mit seiner Leistung in Bahrain. Um mehr Selbstvertrauen zu tanken, durfte er in der vergangenen Woche nochmal hinter das Steuer: "Nach den Testtagen finde ich hoffentlich wieder mit dem MP4-29 in die Wohlfühlzone zurück."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: China

Schanghai bedeutet für Magnussen jedoch Neuland. "Ich habe die Strecke bisher nur im Fernsehen gesehen", räumt der amtierende Champion der Renault-World-Series (WSbR) ein. Button war hingegen bei allen elf Ausgaben des China-Grand-Prix mit von der Partie. Bei der Premiere in der Saison 2004 gelang ihm im BAR prompt das erste Podium, 2010 der Sieg für McLaren. Auch vier Jahre später ist Button optimistisch: "Die Strecke sollte unserem Paket entgegenkommen. Wir können meiner Meinung nach alles auf den Punkt bringen und stärker auftreten."

Magnussen sieht seine Farben noch lange nicht auf der Verliererstraße. "Es ist noch zu früh, um von einer Hackordnung zwischen all den Teams, die um WM-Punkte kämpfen, zu sprechen", erklärt er und auch Button wittert noch eine Menge Spannung: "Bahrain hat gezeigt, dass hinter den zwei besten Autos der Sport in diesem Jahr schnell, nervenaufreibend und sehr ausgeglichen ist. Die Unterschiede sind so klein, dass alles passen muss." Boullier freut sich auf den nächsten Krimi: "Bahrain war ein Thriller. Es sind alle Zutaten für ein weiteres spannendes Rennen vorhanden."

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