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Bahrain frisst Benzin: Der Blick auf die Tankuhr
Eigentlich ein Witz: Ausgerechnet im Öl-Königreich Bahrain könnte den Formel-1-Pilot der Sprit ausgehen - Mercedes gleich doppelt im Vorteil?
(Motorsport-Total.com) - Den Grand Prix von Bahrain hat man im zehnten Jahr seines Bestehens in den Abend verlegt. Unter Fluchtlicht wird die Hitze keine große Rolle mehr spielen, aber dafür stehen die Teams und Piloten am Sonntag im Rennen vor einer neuen Herausforderung, die so manchen ins Schwitzen bringen könnte. Der Bahrain International Circuit gilt wegen seines Streckenlayouts als "Spritfresser", und die Autos müssen die gesamte Renndistanz seit diesem Jahr mit höchstens 100 Kilogramm Treibstoff überstehen.
"Bahrain ist wohl die Strecke mit dem höchsten Benzinverbrauch. Aber wir sollten okay sein", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Ich denke nicht, dass uns das Benzin ausgehen wird. Aber es ist das Rennen, wo wir der Grenze am nächsten kommen" Der Österreicher kann dem Renntag gelassen entgegenblicken. Der Mercedes-Motor gilt als sehr effizient. Bei Kunde Williams gönnte man sich in Malaysia den Luxus sogar nur 90 Kilogramm Benzin für den Grand Prix zu tanken - ohne Probleme.
"Mit der limitierten Spritmenge, die uns in diesem Jahr zur Verfügung steht, muss man sich das Rennen ganz genau einteilen. Diese Aufgabe kommt den Ingenieuren zu, und ich muss sagen, sie machen es wirklich gut. Unser Auto sieht in puncto Spritverbrauch ganz gut aus", freut sich Claire Williams über die neuen Möglichkeiten. "Die Fahrer können angreifen, wenn sie müssen. Eines ist aber auch klar: Das Thema Spritmanagement beginnt schon beim Start."
Für wen gibt am Ende ein "Tankeschön"?
Im Werksteam von Mercedes hat man in den vergangenen Wochen eine wichtige Beobachtung gemacht. Der eigentlich aggressivere Vollgasheld Lewis Hamilton verbrennt weniger Benzin als der eher sanft agierende Nico Rosberg. "Nico wird sich mein Datenmaterial ganz genau angesehen haben und hat im Longrun am Freitag davon Gebrauch gemacht", ist sich der Malaysia-Sieger sicher, dass auch Rosberg in Zukunft mit ein paar Tropfen weniger auskommen wird.
Sicher ist jetzt schon: wegen der Effizienz zittern die Teams mit Ferrari- oder Renault-Antrieb schon jetzt umso mehr. "Was interessant ist: Umso mehr Power man hat, umso weniger Kraftstoff-Verbrauch hat man. Die Leute denken, es sei anders herum, aber es ist genau so, weil man weniger mit Vollgas fahren muss", erklärt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Das ist eine Voraussetzung, die auf manchen Strecken wichtig ist. Auf dieser Strecke ist es am schwierigsten für uns."
"Hier hat man viele Geraden. Ich glaube wir müssen am Sonntag mehr Sprit sparen als am Sonntag in Malaysia", meint auch Sebastian Vettel. Jenson Button stimmt zu: "Spritsparen wird ein ganz wichtiger Teil des Rennens sein. Einige müssen mehr sparen, andere weniger. Ich weiß nicht genau, wo wir diesbezüglich stehen. Es wird halt wichtig sein, dass man dann bereit ist, wenn andere womöglich wegen Benzinmangel etwas langsamer machen müssen - zum Beispiel in den letzten Runden."