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Hierarchie der Sterne: Wie gut ist McLaren?
Mercedes vor allen anderen, aber welches der Mercedes-Kundenteams hat in Bahrain die Nase vorn: McLaren-Rennleiter Eric Boullier analysiert
(Motorsport-Total.com) - Dass das Mercedes-Werksteam mit Polesitter Nico Rosberg und dem in allen drei Freien Trainings auf Platz eins gefahrenen Lewis Hamilton die Messlatte legt, wurde auf dem Bahrain International Circuit mehr als deutlich. Im Qualifying hatten die Silberpfeile ein Polster von mehr als 0,8 Sekunden auf die Konkurrenz in Person von Daniel Ricciardo (Red Bull).
Spannender als die Frage, wer Mercedes am Sonntag im Kampf um den Sieg beim dritten Saisonsieg ein Bein stellen kann, ist die Frage der Hierarchie unter den Mercedes-Kundenteams. In Startreihe zwei stehen nach der Rückversetzung von Red-Bull-Pilot Ricciardo der Mercedes-befeuerte Williams von Valtteri Bottas und der ebenfalls von einem Antriebsstrang mit dem Stern angetriebene Force India von Sergio Perez. Der zweite Williams von Felipe Massa startet von Position sieben, die beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen von den Plätzen sechs und acht.
Speziell bei McLaren würde man natürlich gerne eine andere Reihenfolge sehen. "Wir wollen nicht das schlechteste Mercedes-Team sein. Das sollte klar sein", sagt Eric Boulllier, der im Winter den Wechsel von Lotus zu McLaren vollzog und inzwischen als Rennleiter in Woking tätig ist. "Mit den Platzierungen sieben und neun und mit zwei Williams, einem Force India und beiden Mercedes vor uns können wir nicht zufrieden sein", spricht Boullier auf das Qualifying-Ergebnis vor Anpassung der Startaufstellung an.
Button: "Verkaufen uns nicht allzu schlecht"
Das Mercedes-Werksteam einmal außer Acht gelassen, merkt McLaren-Pilot Jenson Button bezugnehmend auf Boulliers Aussage an: "Beim ersten Rennen der Saison haben wir alle der eben genannten Autos hinter uns gelassen. Beim zweiten Rennen wurden wir nur von einem dieser Autos geschlagen. Ich glaube nicht, dass wir uns allzu schlecht verkaufen. Doch wenn man sich nur das heutige Qualifying-Ergebnis anschaut, dann sieht das aus unserer Sicht in der Tat nicht allzu berauschend aus. Wir werden sehen, was wir morgen ausrichten können."
Laut Boullier komme es für McLaren am Sonntagabend unter Flutlicht vor allem darauf an, "nicht zu versagen". Der Franzose erklärt, woran es beim MP4-29 derzeit noch hapert. "Unser Hauptaugenmerk im Winter lag darauf, ein fahrbares, ausbalanciertes und zuverlässiges Auto an den Start zu bringen. Diese Ziele haben wir allesamt erreicht. Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir zuerst ein lauffreudiges Auto haben wollten", spricht Boullier auf das neue technische Reglement und dessen Tücken in Bezug auf die Zuverlässigkeit an. Die Renault-Teams konnten speziell während der drei Testwochen im Winter ein Lied davon singen.
Die Bilanz beim Saisonauftaktrennen in Melbourne gibt McLaren recht. Der in Woking eingeschlagene Weg war der richtige. Hinter Rosberg und dem später disqualifizierten Ricciardo fuhren Magnussen und Button auf die Plätze drei und vier. Damit hatten die Chrompfeile auch ohne den Wertungsausschluss Ricciardos die Führung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft inne - zum ersten Mal seit dem Grand Prix von China 2012.
"Darüber hinaus widmeten wir uns im Winter dem Thema Korrelation. Auch auf diesem Gebiet waren wir erfolgreich", fasst Boullier seinen Gedanken noch einmal auf, führt einschränkend aber an, dass wir "im Hinblick auf den Abtrieb noch nicht da sind, wo wir sein wollen". Demzufolge müsse man zunächst alles dafür tun, um diese Schwachstelle des MP4-29 noch auszumerzen. Erst dann könne man ernsthaft darüber nachdenken, in der Hierarchie der Sterne dauerhaft eine der vorderen Positionen einzunehmen.