Frijns' durchwachsenes Debüt: Viele Fehler, aber viele Runden
Robin Frijns ist mit seinem ersten Formel-1-Training nicht ganz zufrieden und hadert ein wenig mit dem unberechenbaren Auto - Wenigstens viele Runden gedreht
(Motorsport-Total.com) - Bei Sauber kam er als Ersatzfahrer nie zum Zug, doch bei Caterham musste Robin Frijns nur bis zum dritten Saisonrennen warten, bis er erstmals freitags am Freien Training teilnehmen durfte. Der Niederländer zog sich bei seinem ersten Auftritt achtbar aus der Affäre. Zwar wurde er nur 21. und Vorletzter, allerdings schlug er auf Anhieb seinen Teamkollegen Marcus Ericsson um knapp drei Zehntel, was Frijns allerdings nicht überbewerten will.
"Ich würde nicht sagen, dass ich der Schnellere bin", gibt Frijns wenig auf die Trainingseindrücke: "Ich habe gehört, dass Marcus einige Probleme hatte. Wir haben noch nicht miteinander gesprochen, aber das ist das, was ich gehört habe. Außerdem haben wir unterschiedliche Dinge ausprobiert, von daher kann man nicht sagen, dass ich so viel schneller bin." Doch genauso gut hätte es auch in die andere Richtung gehen können, doch ein dicker Fehler auf seiner schnellsten Runde kostete den Rookie eine bessere Platzierung.
In der letzten Kurve vor der Start- und Zielgerade kam der Caterham-Pilot von der Strecke, was laut Anzeige auf dem Display seines Lenkrads acht Zehntelsekunden gekostet habe. Ohne den Bock hätte Frijns somit wenigstens den Marussia von Max Chilton noch erwischen können: "Es war ein großer Fehler", gibt er im Nachhinein zu. Und so bleibt am Ende die Bilanz, dass Nachwuchspilot Rio Haryanto heute bislang schnellster Caterham-Pilot war - als Sechster beim Training der GP2-Serie.
In der Nachwuchsserie war auch Frijns im vergangenen Jahr teilweise unterwegs, doch die Formel 1 kennt er bislang nur von den Wintertestfahrten. Dementsprechend galt es für Frijns heute, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. "Es ist schwierig zu fahren, und ich war daher auch nicht zufrieden, wie ich gefahren bin", kritisiert er seinen Einstand. "Ich habe viele Fehler gemacht, weil es mein erstes Training war."
Ansonsten habe er aber wenige Unterschiede zu seinem letzten Auftritt für Caterham feststellen müssen - den Wintertests in Bahrain. "Ich bin einfach das Auto gefahren und habe geschaut, wo die Probleme liegen. Der einzige Unterschied: Man hat nur 1,5 Stunden Zeit - bei den Wintertests hatte man den kompletten Tag. Das macht das alles ein wenig stressiger." Insgesamt fuhr Frijns in 90 Minuten 35 Runden, womit er zum einen fleißigster Mann der ersten Session gewesen ist, und seinem CT05 gleichzeitig endlich wichtige Trainingskilometer verschaffen konnte.
"Das müsste ein neuer Rekord sein", strahlt der Niederländer - und hat damit Recht: Die bisherige Trainingsbestmarke stellte Marcus Ericsson beim zweiten Training in Malaysia auf, bei dem er 31 Umläufe schaffte. Darauf gilt es jetzt aufzubauen, auch wenn laut Frijns noch viel Arbeit vor Caterham liegt. "Es gibt noch ein paar Probleme zu lösen, bevor wir sagen können, wo wir stehen", sagt er und gibt dem Wagen vor allem ein Attribut: "Er ist unberechenbar."