Enttäuschung bei McLaren: Rückstand größer als gedacht
Jenson Button zeigt sich von der Freitagsperformance der Chrompfeile schwer enttäuscht - Kevin Magnussen gibt nicht auf und setzt auf die Abendstunden
(Motorsport-Total.com) - Wie von Rennleiter Eric Boullier bereits im Vorfeld vermutet, tut sich McLaren auf dem Bahrain International Circuit schwer, den Anschluss zur Spitzengruppe zu halten. So ist zumindest der Eindruck nach den beiden Freitagstrainings. Im zweiten Freien Training am Abend, das aufgrund der Startzeit für Qualifying und Rennen wesentlich repräsentativer war als das erste Freie Training am Nachmittag, hatten sowohl Jenson Button als auch Kevin Magnussen zu kämpfen.
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Button ist mit der McLaren-Vorstellung am Bahrain-Freitag nicht glücklich Zoom Download
In der Liste der schnellsten gefahrenen Runden klassierten sich Button und Magnussen am Abend auf den Plätzen sechs und neun. In puncto Longrun-Pace bewegten sich die beiden McLaren-Piloten im hohen 1:40er-Bereich. Mercedes und Force-India-Pilot Nico Hülkenberg kratzten mit vollen Tanks an der 1:39er-Marke beziehungsweise blieben dank Nico Rosberg sogar darunter.
Button hat nach den beiden Trainings auch Red Bull auf der Liste der Mercedes-Verfolger, nicht aber sich selbst oder Teamkollege Magnussen. "Ich glaube, es wird noch eine Weile dauern", antwortet der Weltmeister von 2009 auf die Frage, wann den Chrompfeilen der Anschluss an die Silberpfeile gelingen kann. "Ich glaube, Red Bull ist im Moment am dichtesten an Mercedes dran. Wir hingegen liegen weit zurück. Das ist schade", so der Routinier in Diensten des McLaren-Teams.
"Obwohl wir Verbesserungen am Auto dabei haben, ist der Abstand größer als erwartet", rätselt Button und rechnet nicht mit einer kurzfristigen Veränderung der Situation: "Es bedarf einer Menge Arbeit, um die Mercedes einzuholen. Das wird ganz sicher nicht von heute auf morgen passieren."
Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Klassenprimus F1 W05 und dem eigenen fahrbaren Untersatz, dem MP4-29, ist laut Button extrem. "Heute überholte mich einer der Mercedes als würde ich parken", schüttelt der Brite den Kopf. Die Tatsache, dass "außer bei Mercedes vermutlich niemand mit seinem Auto zufrieden ist", stellt für Button nur einen schwachen Trost dar.
Magnussen gibt die Hoffnung nicht auf
Teamkollege Magnussen sieht es ähnlich, ist angesichts der besonderen Bedingungen an diesem Wochenende aber etwas optimistischer als Button. Der Däne glaubt, dass die Verhältnisse am Abend dem McLaren-Chassis nach entsprechender Feinjustierung des Setups am Samstag und Sonntag in die Karten spielen könnten.
"Ich glaube, bei den niedrigen Temperaturen haben wir eine Chance. Vielleicht können wir etwas ausrichten, aber es wird die Welt nicht auf den Kopf stellen. Eine kleine Hilfe könnte es sein", spricht der McLaren-Rookie auf die kühleren Abendstunden am Samstag und Sonntag an.