Mercedes will "absolut nichts als selbstverständlich ansehen"
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bedient sich jener Thesen, die im vergangenen Jahr noch Sebastian Vettel predigte - Die Worte eines künftigen Weltmeisters?
(Motorsport-Total.com) - Mercedes reist als WM-Spitzenreiter mit einem Vorsprung von 25 Punkten auf McLaren zum dritten Saisonrennen in Bahrain. Auch in der Fahrerwertung glänzt die Spitze silbern: Nico Rosberg führt die Meisterschaft komfortabel mit 17 Zählern Vorsprung auf seinen Teamkollegen Lewis Hamilton an, der wiederum auf Patz zwei liegt. Demnach sind die Silberpfeile auch im Persischen Golf wieder der Topfavorit auf den Rennsieg. Zwar gibt sich das Team intern zufrieden und selbstbewusst, mahnt aber gleichzeitig zur Vorsicht.
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2x1: Trotz zweier Siege zum Auftakt spürt Mercedes, wie Rivale Red Bull stärker wird Zoom Download
"Die ersten beiden Rennen waren ein großartiger Start in die neue Saison, und ich freue mich schon jetzt darauf, wieder im Auto zu sitzen und diesen Schwung nach Bahrain mitzunehmen", erklärt Rosberg, der sich auf eine "tolle Strecke" freut, auf der er wirklich gerne fahre. "Bislang hatte ich an den Rennwochenenden in Bahrain nie besonders viel Glück (maximal Fünfter bis dato; Anm. d. Red.), aber in diesem Jahr bin ich darauf bestens vorbereitet", so der WM-Führende.
Auch Teamkollege Hamilton will den Schwung seines jüngsten Erfolges mitnehmen: "Es war großartig, in Malaysia meinen ersten Sieg in dieser Saison einzufahren. Der Doppelsieg war ein fantastisches Ergebnis für das Team, und ich kann das nächste Rennen in Bahrain kaum noch erwarten." Seine bisherigen Ergebnisse in der Wüste Bahrains sprechen jedoch nicht gerade für den Briten: In sechs Versuchen kam er nur zweimal auf das Podium, darunter ein zweiter Platz bei seiner Premiere 2007 sowie Rang drei im Jahr 2010.
Motorsportchef Toto Wolff hebt jedoch den Zeigefinger: "Wir können auf unsere Leistung am vergangenen Wochenende in Malaysia berechtigt stolz sein, dennoch bleibt kein Raum für Selbstzufriedenheit." Auch wenn Mercedes derzeit die Benchmark in der Formel 1 ist, sei das Wichtigste an dieser Erkenntnis, dass erst zwei Rennen gefahren sind. "Schon jetzt haben wir gesehen, dass sich das Blatt sehr schnell wenden kann", spielt er auf einen zuletzt starken Sebastian Vettel im Red Bull an. "Wir dürfen absolut nichts als selbstverständlich ansehen" - Worte, die in den vergangenen Jahren noch der Weltmeister regelmäßig zum Besten gab.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Bahrain
Wir schreiben das Jahr 2004, als die Formel 1 in eine völlig neue Welt eintaucht: Erstmals findet ein Grand Prix in der arabischen Welt statt. Das Besondere an der von Hermann Tilke gebauten Strecke: Sie wurde direkt in die Wüste gepflanzt. Das bedeutet für die Teams eine zusätzliche Herausforderung. Denn neben der meist großen Hitze wird häufig Sand auf die Strecke geweht, der dann im Auto für Probleme sorgen kann. Fotostrecke
Hamilton gibt trotz aller Euphorie aber auch zu, dass er sich nach der Zeit in Bahrain wieder auf zuhause freut: "Die Woche in Malaysia war ganz schön anstrengend für unser Team, und nach dem kommenden Wochenende stehen auch noch Testfahrten an (ebenfalls auf dem Bahrain International Circuit; Anm. d. Red.). Demnach wäre es schön, dem Team ein weiteres gutes Ergebnis zu bescheren, bevor es nach einem langen Trip die Heimreise antreten darf."