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Toro Rosso: Vergne-Ausfall drückt die Stimmung
Toro Rosso verlässt Malaysia mit einem lachenden und einem weinenden Auge - Während Daniil Kwjat punktet, scheidet Jean-Eric Vergne mit Antriebsproblemen aus
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte man bei Toro Rosso Grund zur Freude: Durch den zehnten Platz von Rookie Daniil Kwjat in Sepang landete das Team in den ersten beiden Saisonrennen mit seinen beiden Autos insgesamt dreimal in den Punkten. Das hatte Toro Rosso zuvor in seiner mittlerweile achtjährigen Geschichte noch nie geschafft.
Doch trotz dieses guten Saisonstarts war dem Schwester-Team von Weltmeister Red Bull nach dem Großen Preis von Malaysia nicht so recht zum Feiern zumute. Grund dafür ist vor allem der Ausfall von Jean-Eric Vergne. "Für Jean-Eric war es etwas schwierig. Er verlor zu Beginn einige Positionen, was zum Teil an der extrem hohen Lufttemperatur lag", erklärt Ricardo Penteado von Motorenpartner Renault.
"Dadurch ist der Antrieb in einen Schutzmodus gegangen. Später verloren wir dann den Turbo, da es ein Leck im System gab, also mussten wir das Auto abstellen. Es war wirklich eine Schande, denn wir hatten das Potential, um zweimal in die Punkte zu fahren", so ein enttäuschter Penteado.
"Alle überholten mich"
"Der Wagen verlor Leistung, und ich sah, dass mich alle überholten", beschreibt Vergne die erste Runde aus seiner Sicht: "Dann steckte ich zwischen einem Caterham und Bianchi fest, und vielleicht war ich etwas übermütig. Ich dachte, dass ich versuchen könnte, beide Autos zu überholen. Das war aber nicht möglich, und es endete schließlich mit der Kollision, in der mein Frontflügel beschädigt wurde."
"Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass mein Rennen kaputt war, also hoffte ich auf Regen und möglicherweise eine Safety-Car-Phase. Das hätte die Karten noch einmal neu gemischt, und ich hätte wieder zum Feld aufschließen können. Aber das Auto machte weiterhin Probleme, und dann war mein Rennen vorbei", erklärt der Franzose, der im Qualifying noch auf einen guten neunten Platz gefahren war.
"Es ist wirklich eine Schande, denn in diesem Rennen hätten wir stark sein und ein gutes Ergebnis erzielen können. Die Pace auf den harten Reifen war ziemlich gut", sagt Vergne, der sich aber trotzdem zuversichtlich gibt: "Zu den positiven Aspekten zählt, dass wir ein gutes Auto haben, und dass wir nicht lange warten müssen, bis es wieder auf die Strecke geht, denn Bahrain steht bereits vor der Tür."
Tost lobt Kwjat
Teamkollege Daniil Kwjat dürfte sein zweites Formel-1-Wochenende in deutlich besserer Erinnerung behalten. "Es ist gut, zum zweiten Mal in Folge unter die ersten Zehn zu fahren", sagt der 19-Jährige, der bereits in Melbourne auf Platz neun gelandet war. Er erklärt: "Das Rennen heute Nachmittag war sehr schwierig und anstrengend, es gab eine Menge Kämpfe."
"Die ersten beiden Stints waren hart, denn ich kämpfte am Anfang gegen die Williams und die McLaren, aber sie waren auf der Geraden schneller als ich", berichtet Kwjat, der schließlich am Ende des Rennens auf Platz 10 liegend von Romain Grosjean und Kimi Räikkönen unter Druck gesetzt wurde.
"Ich war ziemlich glücklich mit meinem letzten Stint, und dass ich meine Position halten konnte", so Kwjat, der dafür auch von Teamchef Franz Tost Lob kassiert. "Er hat dem Druck der anderen bis zum Ende des Rennens standgehalten und seine Position verteidigt, ohne einen einzigen Fehler zu machen", erklärt der Österreicher.
Kwjat zieht positives Fazit
Und so tritt man bei Toro Rosso die Reise nach Bahrain mit gemischten Gefühlen an. Der Frust nach Vergnes Ausfall dürfte durch Kwjats zweites Top-10-Resultat im zweiten Rennen aber zumindest etwas erträglicher geworden sein. "Insgesamt war es ein gutes Wochenende und ich hoffe, dass wir uns weiter verbessern können, denn das Auto hat definitiv Potential", erklärt Kwjat selbst.