Lotus: Ein Lichtblick am Ende des Tunnels
Das Lotus-Team ist vorsichtig optimistisch, obwohl Pastor Maldonado auch das zweite Rennen der Saison nicht beendet - Romain Grosjean traf auf Ex-Kollegen Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - "Das Rennen zu beenden, war unser erstes Ziel, und dann wollten wir sehen, wo wir mit unserem Auto stehen", erklärt Romain Grosjean nach dem Grand Prix von Malaysia. Der Franzose deutet damit Bescheidenheit an, nachdem er zum ersten Mal in dieser Saison ins Ziel kam. Am Ende kann er einen elften Platz für sich verbuchen. Pastor Maldonado hingegen musste auch im zweiten Saisonlauf schon frühzeitig aufgeben.
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Romain Grosjean und Pastor Maldonado sehen positive Fortschritte ihres E22 Zoom Download
Lotus hat damit nach wie vor null Punkte auf dem Konto. Trotzdem habe man schon viele Fortschritte gemacht, sagt Rennleiter Alan Permane: "Jedes Mal, wenn wir mit dem Auto fahren, können wir Fortschritte erkennen. Romain hatte ein ordentliches Rennen, das er beenden konnte und uns wertvolle Daten und Feedback gegeben hat."
Er merkt an, dass sich Grosjean trotz einer Beschädigung an seinem Diffusor in den letzten acht Runden tapfer gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen geschlagen habe. "Er litt ab Runde 48 unter der Beschädigung seines Diffusors und verlor daraufhin ungefähr eineinhalb Sekunden pro Runde. Wenn man das bedenkt, dann hat er einen sehr guten Job gemacht, auch vor Kimi zu bleiben."
Probleme mit Einlass des Turbos bei Maldonado
"Ich hatte acht Runden vor dem Ende einen großen Verlust an Abtrieb, speziell am Heck, was die Sache schwierig gemacht hat, als ich mich verteidigen musste. Ohne dieses Problem hätten wir uns mit Sicherheit besser platziert", schildert Grosjean das Problem aus seiner Sicht. Es sei ihm vor allem wichtig gewesen, Räikkönen im Ferrari hinter sich zu halten. Womit er auf die harten Teamduelle mit dem Finnen anspielt - beim Grand Prix von Indien im vergangenem Jahr machte Räikkönen erst nach einem scharfen Funkspruch von Permane für den Franzosen Platz.
Maldonado kann von Rad-an-Rad-Duellen in diesem Jahr bis jetzt nur träumen. Denn der Venezolaner, der in diesem Winter von Williams zu Lotus gewechselt ist, konnte beide Saisonrennen aufgrund von technischen Problemen nicht beenden. Heute musste er aufgeben, um seinem Motor nicht zu beschädigen: "Nach dem Start habe ich eine ganze Menge an Power verloren. Wir müssen später noch untersuchen, was für ein Problem das war, und die Daten analysieren."
"Pastor hatte ein Problem mit dem Einlass des Turbos, was uns vom Start weg klar war", erklärt Alan Permane den Grund für das Ausscheiden von Maldonado in Runde sieben. "Leider hat es nicht nur seine Performance gemindert, sondern hätte potenziell auch den Motor schädigen können. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ihn reinzuholen." Bereits am Freitag war an Maldonados Lotus ein Turbo-Defekt aufgetreten.
Maldonado: Eine Menge gelernt in Sepang
Julien Barbieux, bei Renault Verantwortlicher für den Support des Lotus-Teams, erklärt das Problem an Maldonados Motor genau: "Pastor ist ausgestiegen, um einen Schaden am Antriebsstrang zu vermeiden. Das Team fand ein Luftloch, das den Turbo hätte beschädigen können. Einfach gesagt: Wir blieben auf der sicheren Seite."
Trotz seines Ausscheidens nimmt der 29-jährige Maldonado auch etwas Positives mit nach Bahrain: "Wir haben dieses Wochenende einen Schritt nach vorn gemacht. Seit Samstag konnten wir viel länger mit dem Auto fahren, und Romain hat es sogar geschafft, das Rennen zu beenden. Wir haben dieses Wochenende eine Menge gelernt und werden Fortschritte für das nächste machen."
Der Stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi versucht trotz des bescheidenen Abschneidens ebenfalls, etwas Positives zu sehen: "Heute ist Romain ein gutes Rennen gefahren und hat 2014 das erste Rennen für das Team beendet. Dass er seine Position in den letzten acht Runden halten konnte, obwohl sein Diffusor nicht richtig funktioniert hat, zeigt seine Entschlossenheit."
Mit Entschlossenheit nach Bahrain
Diese Entschlossenheit würde vom ganzen Team geteilt werden, beschreibt Gastaldi die Stimmung bei Lotus: "Jetzt versuchen wir, mehr Leistung aus dem E22 herauszubekommen. Wir fahren nun entschlossen nach Bahrain, um dort Verbesserungen an der Leistung und der Zuverlässigkeit vorzunehmen."
Und auch Permane verbreitet Zweckoptimismus: "Insgesamt sind wir optimistisch, dass wir uns nächstes Wochenende in Bahrain weiter steigern können." Denn vergleicht man die Leistung des Lotus-Teams mit der des Vorjahres, wird klar, dass Lotus in diesem Jahr von der einstigen Form weit entfernt ist. 2013 hatte das Team nach zwei Rennen bereits 40 Punkte auf dem Konto.