Ein Quantum Zwist: Rosberg mokiert sich über Vettel
Die Fahrweise des Red-Bull-Piloten kurz nach dem Start schmeckt Rosberg gar nicht: "Dachte, er drückt mich in die Wand" - Lauda findet es halb so wild
(Motorsport-Total.com) - Zwischen den hessischen Formel-1-Stars Nico Rosberg und Sebastian Vettel wird sich so schnell keine faustdicke Männerfreundschaft entwickeln. Die Beziehung kriselte erstmals, als sich der Red-Bull-Pilot im Vorjahr in Singapur mit seinem "Eier-in-den-Pool"-Spruch im Ton vergriff - sein Mercedes-Kontrahent fasste das als Provokation auf. Auch beim Malaysia-Grand-Prix am Sonntag gab es wieder Spannungen: Auslöser war der Start in Sepang, der um ein Haar eine Kollision der beiden erlebt hätte.
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Auf dem Podium konnten sie wieder lachen, in der Pressekonferenz weniger Zoom Download
Rosberg startete exzellent und setzte sich innen neben Vettel, der machte die Tür in Richtung Boxenmauer zu: "Ich dachte, er drückt mich direkt in die Wand, aber er hat noch zurückgezogen", schildert Rosberg und ergänzt im Gespräch mit 'RTL': "Ich habe die Augen zugemacht und auf das Loch gezielt. Da hätte man nicht mehr viel dazwischen klemmen können. Vielleicht hat er es ein bisschen übertrieben." Droht also der nächste Krach zwischen den beiden?
Der Silberpfeil-Pilot verpasst Vettel in der FIA-Pressekonferenz einen verbalen Denkzettel: "Danke dafür!", spricht Rosberg ihn direkt an. Vettel kontert und verweist auf 2013, als er von seinem damaligen Teamkollegen Mark Webber infolge der "Multi21"-Kontroverse bei der Zieldurchfahrt ebenfalls beinahe in die Bande geschickt worden wäre: "Mir ging es da vergangenes Jahr ähnlich...", raunt Vettel. Rosberg erwidert: "Das rechtfertigt nicht, es schon wieder zu tun."
Immerhin lässt der 28-Jährige schließlich Milde walten im Zank mit dem viermaligen Champion: "Es war in Ordnung, nicht so schlimm." Lieber lobt Rosberg seine Ingenieure für die exzellente Zusammenarbeit, die sie beim Start verrichteten und die Szene so überhaupt erst möglich machten. Schließlich ist das Losfahren mit den neuen Antriebssträngen, die ein Plus an Drehmoment liefern, und der härteren Gummimischung an den Hinterreifen deutlich komplizierter als noch vor einem Jahr.
Auch Niki Lauda ist bemüht, den Zwist in den Medien nicht hochkochen zu lassen: "Da geht es um Zentimeter. Jeder Rennfahrer macht es, in der letzten Sekunde hat Sebastian doch noch Platz gelassen", meint der Mercedes-Aufsichtsratsboss gegenüber 'RTL'. "Zwar nicht viel, aber ich rege mich hier gar nicht auf, denn das gehört dazu." Er lobt sowohl Rosberg als auch Vettel als faire Rennfahrer, die genau wissen, wie weit sie gehen können.