McLaren: Falsche Entscheidungen als Hauptproblem
Das McLaren-Team hat in Malaysia ein solides Qualifying hingelegt, aber noch gibt es für Kevin Magnussen und Jenson Button viel Luft nach oben
(Motorsport-Total.com) - "Der achte Platz ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut." So fasst McLaren-Pilot Kevin Magnussen seine Leistung im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia in Sepang zusammen. Diese Beschreibung trifft jedoch sowohl auf den Dänen, als auch auf seinen Teamkollegen Jenson Button zu. Nach dem Motto: nicht so schlecht, aber auch nicht wirklich hervorragend.
Vor allem die Wetterbedingungen haben das Qualifying für Magnussen und Button erschwert. Denn obwohl der McLaren MP4-29 bei malaysischen Monsunregen gar nicht so schlecht gelaufen ist, sind es vor allem die Fehlentscheidungen der Fahrer, die sich negativ auf die Startpositionen ausgewirkt haben.
"Das Auto ist bei diesen nassen Verhältnissen nicht so schlecht, aber ich denke, dass wir das Timing falsch hinbekommen haben", resümiert der Rookie im Team, Magnussen. Auch Button hat sich die Chance auf eine bessere Platzierung als Rang zehn selbst verbaut: "Es war meine Entscheidung, in Q3 auf Intermediates rauszugehen. Ich mache das normalerweise immer selbst und bekomme es auch meist richtig hin, aber heute war es die falsche Entscheidung."
Chancengleichheit im Rennen dank Regen
Button fügt hinzu: "Jeder Fahrer weiß genau, was er mit seinem Fahrstil besser machen muss. Jeder, der ein Musikinstrument spielt, weiß, dass man immer dazulernt - egal, wie lange man übt."
Trotzdem ist der Brite grundsätzlich zufrieden mit seiner Situation, denn sollte es auch im Rennen am Sonntag nass sein, herrsche Chancengleichheit für alle: "Wenn es regnet, wird es für jeden schwierig - die Reifen geben uns bei diesen Verhältnissen keinen Grip, weil alle Autos mit weniger Abtrieb als im vergangenen Jahr unterwegs sind."
Auch Magnussen, der sich auf Rang acht positioniert und damit Button schon zum zweiten Mal im Qualifying geschlagen hat, ist optimistisch. "Unser Auto fühlt sich gut an. Und es hat definitiv ungenutztes Potenzial", meint er. "Ich denke, dass wir am Sonntag einen besseren Job machen können."
Magnussen - Trotz Fehler vor Button
Zusätzlich zum wechselhaften Wetter verhinderte ein Fahrfehler von Magnussen eine bessere Platzierung: "Es ist eine Schande, dass ich am Ende von Q2 ausgeritten bin. Beim Ausflug ins Kiesbett habe ich mir einen demolierten Unterboden eingefangen. Ich weiß nicht, wie viel Leistung wir dadurch verloren haben, aber ich denke, dass wir in Q3 ein bisschen mehr hätten zeigen können, wenn das Auto in einem Stück gewesen wäre."
McLaren-Rennleiter Eric Boullier glaubt auch, dass vor allem der Fehler von Magnussen Schuld am mäßigen Abschneiden war. "Kevin hatte einen kleinen Ausritt am Ende von Q2 und beschädigte die Endplatten seines Diffusors. In Q3 ist er ohne diese rausgefahren, was sich auf die Balance des Autos auswirkt hat", so der Franzose, der Magnussens Leistung trotz allem für sehr achtbar hält.
Bei McLaren war man aber schon froh, dass man überhaupt am Qualifying in Malaysia teilnehmen konnte. Denn vor der Einheit hatte man an beiden Autos ein Sensor-Problem entdeckt, das einen Einsatz zuerst fraglich erschienen ließ.
"Es gibt viele komplizierte Kontrollsysteme in den Autos", erklärt McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale. "Manches kann man auf dem Prüfstand testen, manches in der Box. Aber es gibt auch Dinge, die man auf der Strecke abklären muss, wenn Volllast angesagt ist." Etwas an den Autos sei zu heiß geworden, daher schlug ein Sensor Alarm und man musste noch kurz vor dem Start von Q1 an den Autos schrauben. Dabei spielte dem Team die Verzögerung des Qualifyings in die Karten.