• 29. März 2014 · 14:14 Uhr

Ferrari als Verfolger: "Das ist unser Maximum"

Sicher in den Top 10, aber hinter dem Mercedes-Duo und hinter Sebastian Vettel: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen über die Ferrari-Chancen in Sepang

(Motorsport-Total.com) - Ferrari in der Verfolger-Rolle: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen haben sich im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia in Sepang sicher für die Top 10 qualifiziert, doch mit der Spitze hatte das Ferrari-Duo nichts zu schaffen. Und deshalb gehen der Spanier und der Finne mit gemischten Gefühlen ins Rennen. Auch, weil es im Zeittraining für Ferrari nicht völlig rund gelaufen ist.

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Fernando Alonso im Regen von Sepang: Er sicherte sich den vierten Startplatz Zoom Download

Während Räikkönen auf nasser Strecke mit den Pirelli-Regenreifen zu kämpfen hatte, wurde Alonso sogar in einen Unfall verwickelt. Doch dabei hatte der zweimalige Formel-1-Weltmeister Glück im Unglück: Sein beschädigter Ferrari konnte wieder repariert werden, sodass Alonso wieder im Rennen um die vorderen Startplätze war. Am Ende wurde es Platz vier. Und die Erleichterung ist groß.

"Es war eine unglückliche Sache: zur falschen Zeit am falschen Ort", sagt Alonso über den kuriosen Zwischenfall mit Toro-Rosso-Fahrer Daniil Kwjat. "Ich hatte ihn nicht gesehen und spürte dann nur den Aufprall. Nur kurz zuvor war mir aufgefallen, dass er da war. Das war unglücklich. Ich habe aber noch keine Wiederholung gesehen und weiß nicht, wo er auf einmal herkam oder ob er sich verbremst hat."

Alonso mit Glück im Unglück

"Es war auf jeden Fall eine Überraschung, zumal die Sicht bei diesen Bedingungen ziemlich schlecht war. Und wir hatten Glück, es bis zurück in die Boxengasse geschafft zu haben. Das Team tauschte dort einige Teile an der Vorderrad-Aufhängung aus. Danach konnte ich weitermachen", berichtet Alonso, der später sogar in die Top 3 zu fahren schien. Doch das wurde von Nico Rosberg verhindert.

"Wir hatten unseren letzten Satz neuer Regenreifen schon zu Beginn von Q3 aufgezogen, weil während der Session weiterer Regen vorhergesagt war. Das Team hat sich da richtig entschieden, meine ich. Wir lagen dann ja auch bis kurz vor Schluss in den Top 3, bis Rosberg uns noch verdrängt hat. Sie haben derzeit aber auch einen gewissen Vorteil", meint Alonso. Und Platz vier sei trotzdem "gut".

"Damit bin ich zufrieden", sagt der Ferrari-Fahrer. "Das ist sicherlich unser Maximum. Zumal am Ende die Lenkung nicht mehr ganz in Ordnung war, was es bei diesen Bedingungen nicht einfacher macht. Es hat trotzdem zum vierten Platz gereicht. Und damit müssen wir sehr zufrieden sein." Ein Satz, den auch sein Teamkollege Räikkönen hätte äußern können. Dieser meint: "Es geht auf jeden Fall voran."

Räikkönen rätselt: Was war los mit den Regenreifen?

"Wir hatten kaum Grip an der Vorderachse. Deshalb bin ich überrascht, dass wir auf Rang sechs liegen. Insgesamt lief es an diesem Wochenende ja bisher recht gut. Wir sind aber immer noch nicht an dem Punkt angelangt, an den ich hinkommen will. Dass wir bei den nächsten Rennen ein paar neue Teile kriegen, wird sicher helfen", sagt Räikkönen und zeigt sich ebenfalls vorerst zufrieden.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Malaysia

"Ideal ist diese Position nicht, aber es hätte viel schlechter sein können", hält er in Sepang fest. Was ihn, neben den Regenreifen ("auf den Intermediates hatte ich noch ein gutes Gefühl"), noch etwas eingebremst habe, wisse er nicht. "Es liegt auf jeden Fall nicht am neuen Antriebsstrang. Wir müssen es erst noch herausfinden, sodass wir beim nächsten Mal unter solchen Bedingungen wissen, was zu tun ist."

"Wir haben immerhin schon mal bessere Arbeit geleistet als beim Saisonauftakt", meint Räikkönen. Er habe in Malaysia generell ein gutes Gefühl für seinen Ferrari entwickelt. "Und jetzt warten wir mal ab, was das Wetter macht. Wir werden im Rennen aber ungeachtet dessen unser Bestes geben. Ich hoffe, wir haben keine Probleme. Und wenn wir sauber durchkommen, sollten wir gut dastehen."

Erst einmal die Zielflagge sehen...

Vor uns liegt aber ein langes und hartes Rennen. Da musst du erst einmal ins Ziel fahren", erklärt der Weltmeister von 2007. Sein Vorgänger als Formel-1-Champion, Alonso, sieht das ähnlich: "Es ist nicht gesagt, dass man über die Distanz kommt." Und dann wäre da auch noch die Konkurrenz von Mercedes, die in Sepang erneut einen starken Eindruck hinterlassen hat. Zu stark für Ferrari?


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Malaysia


Alonso: "Wir müssen am Sonntag einfach sicherstellen, dass wir da sind und sie unter Druck setzen können. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie ein einfaches Rennen haben. Andererseits müssen wir realistisch sein: Wahrscheinlich wird es schwierig für uns, ihr Tempo mitzugehen. Wir haben uns im Training aber mehr als sonst auf das Rennen vorbereitet. Das könnte sich am Sonntag bezahlt machen."

Zumindest Weltmeister Sebastian Vettel, in der Startaufstellung auf Rang zwei, könnte schlagbar sein, meint Alonso. "Ich glaube: Ja, es ist möglich. Warum auch nicht? Wenn wir ein perfektes Rennen hinlegen, haben wir sicherlich die Möglichkeit, Red Bull zu schlagen. Wir werden es auf jeden Fall probieren. Priorität hat aber, die Zielflagge zu sehen. Und dann schauen wir einmal, was dabei herausspringt."

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