Red Bull: Nachholbedarf bei Longruns
Red Bull erwies sich am ersten Trainingstag in Sepang als stark, doch im Renntrim läuft der RB10 noch nicht perfekt - Zudem muss die Software noch optimiert werden
(Motorsport-Total.com) - Red Bull erwies sich nach dem ermutigenden Saisonstart auch beim Trainingsauftakt in Sepang als konkurrenzfähig. Sebastian Vettel kam im Tagesklassement mit einem Rückstand von nur 0,061 Sekunden auf Bestzeit-Halter Nico Rosberg auf Platz drei, Daniel Ricciardo hatte 0,367 Sekunden Rückstand, was für Rang sieben reichte. Dafür sammelte der "Aussie" mit 49 Runden mehr Kilometer als sein weltmeisterlicher Teamkollege, der auf 38 Umläufe kam.
"Ich denke, wir hatten heute einen guten Tag", sagt Vettel. "Natürlich sind die Freitag-Zeiten nicht das wichtigste der Welt, aber es ist gut, in Reichweite der Schnellsten zu sein. Es lief heute ganz ordentlich, nicht alles lief bei uns beiden ganz glatt, und es gibt immer noch Dinge bei der Software und bei der Programmierung, aber so ist es eben. Wir müssen noch viel lernen, aber insgesamt bin ich ganz zufrieden."
Bei Shortruns flott, im Renntrim mit Luft nach oben
Was Vettel anspricht, ist vor allem die Einstellung der Antriebseinheit: Auf den Geraden verliert Red Bull bis zu einer Sekunde pro Runde, was beweist, wie schnell der Bolide in den Kurven, wo Abtrieb zählt, läuft. Generell lief es auf den Shortruns für Red Bull besser als auf den Longruns, wo Vettel rund eine halbe Sekunde auf Mercedes-Ass Lewis Hamilton verlor.
Teamkollege Ricciardo sieht bei den Longruns noch Nachholbedarf: "Wir haben ziemlich viel herausgefunden, was das Tempo auf den Shortruns betrifft. Da waren wir am Vormittag nicht weit weg. Mit den Fortschritten bin ich zufrieden. Die Longruns hätten besser sein können, auch wenn ich nicht weiß, wie das Team das sieht. Da gibt es noch Luft nach oben und darum muss es heute Abend gehen. Die Zuverlässigkeit war gut."
Erneute Sensorenprobleme
Wie in Melbourne gab es bei Red Bull erneut Probleme mit den FIA-Durchflussmengen-Sensoren, was dort schließlich zum Ausschluss Ricciardos und in Folge dessen zur Spritaffäre führte. Der Red-Bull-Neuling bekam aber heute nichts von diesen Problemen mit: "Ich wusste davon überhaupt nichts. Wenn so etwas geschieht, hat es das Team darauf abgesehen, mir lieber nichts zu sagen."
Die Piloten erhielten heute schon einen kleinen Vorgeschmack auf das restliche Wochenende - die Temperaturen bewegten sich stets über 30 Grad Celsius, bei bis zu 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ricciardo fühlt sich den Bedingungen aber gewachsen: "Die Luftfeuchtigkeit zählt hier zu den größten Herausforderungen. Aber kein Problem, das macht uns nur härter."