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Rookies mit Traumeinstand: Viel Lob für Magnussen und Kwjat
Die beiden Rookies Kevin Magnussen und Daniil Kwjat sorgten in Australien mit ihren Leistungen für viel Aufsehen - Stärkeres Debüt als Lewis Hamilton?
(Motorsport-Total.com) - Da musste auch Daniel Ricciardo staunen, wer da neben ihm auf dem Podium stand. Neben Rennsieger Nico Rosberg war es überraschenderweise auch Rookie Kevin Magnussen, der in seinem aller ersten Formel-1-Rennen mit Champagner duschen durfte. "Man erwartet vielleicht Nico da oben, aber mit Kevin hier fühlt es sich so an, als ob wir wieder in der Renault-World-Series sind", grinst der Australier.
Von dort kommt Magnussen nämlich. Der Däne gewann die Nachwuchsserie im vergangenen Jahr und kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Königsklasse. Dass er aber nun gleich bei seinem Debüt auf das Podest fährt, damit hätten wohl nur die wenigsten gerechnet. Doch neben Magnussen darf man auch Daniil Kwjat nicht vergessen. Der junge Russe kam direkt aus der GP3, fuhr bei seinem Toro-Rosso-Debüt auf Anhieb Punkte ein - und holte sich damit von Sebastian Vettel den Rekord als jüngster Fahrer in den Punkten.
Während viele Neueinsteiger in den vergangenen Jahren schnell als Bezahlfahrer abgestempelt wurden, genießen Magnussen und Kwjat schon jetzt die Akzeptanz im Fahrerlager, dass sie wohl aus rein sportlichen Gründen in die Königsklasse geholt wurden. Selbst Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda zeigt sich voll des Lobes: "Das sind erstens riesige Talente", sagt er bei 'RTL' anerkennend und gibt sich überrascht, dass der Druck der Formel 1 ihre Leistung nicht geschmälert hat. "Die hauen sich da hinein und fahren einfach. Das ist wirklich das, was mich überrascht hat. Dass die einfach kommen und schon am Podium stehen."
"Auch im Regen gestern, das hat mich mehr überrascht, wie sich diese jungen Typen ohne irgendwelche Ängste in diese Autos hauen und einfach solche Leistungen bringen", ergänzt er. Gestern fuhren Magnussen und Kwjat in ihrem ersten Qualifying auf Anhieb in die Top 10. Dass sich die Neulinge aber in dieser Form entfalten können, liege laut dem Österreicher auch an der heutigen Gesellschaft, die sich in ihrer Freizeit viel mit Spielkonsolen oder Ähnlichem beschäftigt.
"Die Vorbereitung dieser jungen Fahrer ist perfekt", sagt er in Bezug auf die hoch komplizierte Formel 1. "Die Kinder können besser mit Computerspielen umgehen und der Kleine ist ja ein Kind, der Magnussen. Der hat wahrscheinlich viel herumgespielt und das hat ihm geholfen. Das machen meine Kinder auch schon, die sind viereinhalb Jahre alt. Die sind ganz anders ausgebildet, als wir."
Und so kommt es, dass Magnussen den besten Einstand seit Lewis Hamilton im Jahr 2007 hinlegte. Die Parallelen lassen sich dabei nicht übersehen: Auch der Brite debütierte in Australien für McLaren, nachdem er eine der beiden höchsten Nachwuchsklassen der Formel 1 gewonnen hatte. Wie Magnussen landete auch Hamilton im Qualifying auf Rang vier, um am folgenden Tag als Dritter über die Ziellinie zu fahren und sein erstes Podium zu feiern.
Doch für McLarens Rennleiter Eric Boullier ist die heutige Leistung von Magnussen eventuell sogar noch ein bisschen höher einzuschätzen: "Können Sie sich vorstellen, am ersten Rennwochenende der Karriere mit 21 Jahren in einem McLaren zu sitzen? Er hatte vor der Saison drei Testtage absolviert, Lewis dagegen schon 30.000 Kilometer abgespult", sagt der Franzose, der das Debüt von Hamilton aber in keinster Weise kleinreden will: "Das kann man vielleicht nicht vergleichen." Übrigens: Mit der Disqualifikation von Daniel Ricciardo hat Magnussen das Ergebnis von Hamilton sogar überboten.