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Red Bull kann's auch ohne Perfektion
Trotz der großen Probleme beim Boxenstopp drückte Red Bull dem Feld souverän seinen Stempel auf - und braucht wohl so langsam einen Jubelsponsor
(Motorsport-Total.com) - Schaut man sich die nackten Zahlen an, dann deutet in Brasilien wieder alles auf eine Red-Bull-Dominanz hin: Souverän sicherte man sich erneut die Plätze eins und zwei, holte sich die Rekorde für die meisten Saisonsiege sowie Siege in Folge und gab der Konkurrenz wieder fast 20 Sekunden Rückstand mit auf den Weg. Gepaart mit dem Fakt, dass Weltmeister Sebastian Vettel von Runde eins bis ins Ziel das Rennen anführte, kann man eigentlich von einem perfekten Schaulaufen sprechen.
© xpbimages.com
Mark Webbers Auslaufrunde war wohl nicht als regelkonform zu bezeichnen Zoom Download
Doch von Perfektion waren die Roten Bullen in diesem Rennen weit entfernt. Schon zu Beginn musste sich Vettel am Start von Nico Rosberg abkochen lassen, auch wenn der ihm eine Runde später bereits den Platz an der (nicht vorhandenen) Sonne wieder überlassen musste. Mitte des Rennens sorgten die sonst so souveränen Bullen dann selbst dafür, dass das Wort Makellosigkeit heute nicht in den Mund genommen werden konnte.
Erst versaute man den Boxenstopp bei Mark Webber, dann den bei Sebastian Vettel. "Bei Webbers Stopp gab es ein kleines Problem mit dem rechten hinteren Schlagschrauber. Das hat uns rund eineinhalb Sekunden gekostet", erklärt Teamchef Christian Horner nach dem Rennen bei der 'BBC'. Doch diesmal war es nicht der Australier, der durch die Umstände am meisten Zeit verlor - sondern Vettel ein paar Runden später.
Eine gefühlte Ewigkeit musste der Heppenheimer in Runde 48 darauf warten, dass seine Mannen ihn beim Stopp abfertigten - so lange, dass selbst Teamkollege Webber hinter ihm warten musste. Doch auch dafür hat Teamchef Horner die passende Erklärung: "Der Regen war niemals sehr weit weg. Das größte Problem war: Wir wussten nicht, ob es nicht vielleicht mal eine Safety-Car-Phase geben würde. Einmal sah es fast so aus."
"Wir holten Sebastian dann sehr, sehr spät zum Boxenstopp herein. Die Jungs waren da nicht richtig vorbereitet. Wir hatten ihnen nur eine sehr kurze Vorwarnung gegeben. Und als er an der Box ankam, waren die Reifen nicht da", so der Brite. "Das sah aus wie eine Wiederholung vom vergangenen Jahr. Glücklicherweise war unsere Führung groß genug. Und unsere Jungs haben prima reagiert."
Trotz der Probleme konnte das Red-Bull-Duo die Konkurrenz in Schach halten und im letzten Saisonrennen noch einmal einen Doppelsieg einfahren. Doch während man auf der einen Seite der Boxenmauer feierte, begingen die Fahrer auf der anderen Seite der Boxenmauer einen Regelbruch. Vettel zelebrierte seine bekanntgewordenen Donuts - diesmal aber auf der Strecke - und Mark Webber nahm anlässlich seines Abschieds während der Auslaufrunde den Helm vom Kopf und fuhr ohne Schutz weiter.
Christian Horner wird vermutlich wieder zur Kasse gebeten werden, wie er es schon in Indien und nach der Taxifahrt in Singapur erfahren musste, doch die Jubelarien seiner Jungs stören ihn diesbezüglich eher wenig: "Es ist klasse für Mark, es ist klasse für Sebastian. Ich denke, es ist auch großartig für die Formel 1." Auch Stratosphärenspringer Felix Baumgartner fand es klasse und kündigte an, dass er die Strafe übernehmen würde. Ein Jubelsponsor wäre bei allem Erfolg für Red Bull vielleicht auch genau das, was das Team braucht.