• 23. November 2013 · 19:49 Uhr

Mercedes: Brawn zufrieden, Fahrer nicht ganz

Mercedes-Teamchef Ross Brawn kann mit den Startplätzen zwei und fünf in Sao Paulo gut leben - Lewis Hamilton findet keinen Draht zum Silberpfeil

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat sich den Traum von der Pole-Position zum Grand Prix von Brasilien nicht erfüllen können. Nico Rosberg schaffte es im nassen Qualifying in Brasilien auf Rang zwei, Lewis Hamilton fuhr auf Startplatz fünf. "Das ist ungefähr das, was ich nach den bisherigen Problemen erwartet hatte. Ich habe alles gegeben, aber mehr war für mich nicht drin", bilanziert der Brite, der im Regen stets im Schatten seines Teamkollegen stand.

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Lewis Hamilton findet bei nassen Bedingungen keinen Draht zum Auto Zoom Download

"Bei solchen Bedingungen ist es am schwierigsten, die Strecke richtig zu lesen - also zu erkennen, wo Grip ist. Mein Auto ist ziemlich kritisch beim Beschleunigen, daher gab es immer die Gefahr eines Drehers. Ich habe gesagt, dass ich es so haben möchte, muss aber wohl noch einiges lernen", meint Hamilton, der früher für starke Regenfahrten bekannt war - Beispiel Saisonfinale 2008. "Den McLaren damals kannte ich richtig gut. Ich war dort schon länger im Team, und das Auto passte besser zu mir als mein aktuelles Fahrzeug."

"Wir kommen immer mehr dorthin, dass er sich im Auto wohlfühlt", so Teamchef Ross Brawn. "Uns sind da schon einige Fortschritte gelungen. Nico kennt das Team und unsere Autos schon viel länger, daher kann er etwas regelmäßiger das volle Potenzial abrufen. Das müssen wir mit Lewis auch hinkommen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Sorgen macht uns das keine, denn es sind in diesem Jahr diesbezüglich schon gute Fortschritte gelungen. Und im kommenden Jahr wird es noch weiter vorangehen."

"Wir sind nicht zu hundert Prozent zufrieden, weil wir gern die Pole gehabt hätten. Die Ausgangslage für das Rennen ist aber gut", fasst der Brite seine Eindrücke vom Qualifying zusammen. "Es ist okay. Unsere Gegner heißen Ferrari und Lotus. Das steht bei uns im Fokus. Wir waren bisher an diesem Wochenende vielleicht einen Hauch besser, aber man muss immer im Kopf behalten, dass man bei solchen Bedingungen schnell mal alles verlieren kann. Wir haben einen guten Job gemacht."

Überraschend war, dass Rosberg nach starken Bestzeiten am Freitag in der Zeitenjagd plötzlich über 0,6 Sekunden Rückstand auf Polemann Sebastian Vettel hatte. Red Bull sind offenbar zum Samstag Fortschritte gelungen. "Nico hat das herausgeholt, was im Auto steckt. Problematisch ist es bei solchen Bedingungen immer, rechtzeitig zu erkennen, wann der beste Moment gekommen ist, mit den Intermediates die schnellste Rundenzeit fahren zu können", erklärt Brawn.

Bei Rosberg spielte jedoch noch ein anderer Faktor mit hinein, der seine Leistung auf der Strecke limitierte. "Leider war im letzten Sektor mein KERS schon leer. Das passiert, wenn man zwei schnelle Runden hintereinander dreht. Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, letztlich hat es bezüglich der Rundenzeit etwas gekostet", schildert Rosberg nach der Zeitenjagd. "Aber selbst bei optimalem Verlauf hätte ich Sebastian wohl nicht kriegen können."

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