Mercedes: Einer strahlt, einer nicht

Während Lewis Hamilton froh ist, dass er endlich einmal ordentlich mit den Reifen arbeiten konnte, ist Nico Rosberg frustriert: "Neunter ist nichts - gar nichts"

von Norman Fischer · 17.11.2013 22:57
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Lewis Hamilton hat Grund zum Strahlen: Der Engländer verhalf Mercedes mit wichtigen Punkten zur Absicherung des zweiten Konstrukteursplatzes

(Motorsport-Total.com) - Enttäuscht stapfte Nico Rosberg nach dem Rennen zur Presserunde. Der Deutsche war nach seinem verkorksten Qualifying heute auch nur auf dem neunten Platz ins Ziel gekommen und dementsprechend angefressen: "Ich bin natürlich überhaupt nicht zufrieden", hadert er im Interview mit 'Sky', obwohl er im Vergleich zu gestern sogar Plätze gutmachen konnte. "So ist natürlich das ganze Wochenende verkorkst, wenn ich als 14. aus dem Qualifying herauskomme."

Erschwerend kam für den Wiesbadener hinzu, dass das Feld durch die harten Reifenmischungen fast ausschließlich auf einer Einstopp-Strategie unterwegs war. "Dann kann man nicht einmal mit der Strategie ein wenig spielen, man muss alle auf der Strecke überholen", erklärt der Mercedes-Pilot. So konnte er zumindest ein paar gute Überholmanöver zeigen. "Das war okay und hat ab und zu Spaß gemacht, aber natürlich ist Neunter nichts - gar nichts", unterstreicht er. Für ihn bleibt nur eines zu tun: "Abhaken, draus lernen."

Immerhin konnte Mercedes erneut vier Punkte auf Ferrari gutmachen und liegt vor dem letzten Rennen in Brasilien nun mit 15 Punkten Puffer auf dem zweiten Konstrukteursrang. "Aber mein Fokus lag sehr auf der Fahrer-WM", wirft Rosberg ein. "Aber das wird jetzt sehr, sehr schwierig, weil alle vor mir wieder gut gepunktet haben." 20 Punkte fehlen ihm zu Mark Webber auf Rang fünf, Teamkollege Lewis Hamilton kann er mit 26 Punkten Abstand selbst bei einem Sieg in Sao Paulo nicht mehr abfangen.

Der Brite liegt nach seinem heutigen vierten Platz nun auf dem dritten Rang in der Fahrerwertung - doch im Gegensatz zu Rosberg interessiert ihn das weniger: "Das bedeutet gar nichts - zumal der Kerl auf Rang drei gar nicht gefahren ist", winkt Hamilton bei 'Sky Sports F1' ab. Einen fehlenden Kimi Räikkönen zu überholen, ist für ihn nichts Wichtiges. Für Hamilton zählt nichts anderes als der erste Platz.

Nico Rosberg ist mit seinem neunten Platz hingegen alles andere als glücklich

Doch der ist in diesem Jahr außer Reichweite, weswegen er sich auch über den zweiten Platz freuen würde, sollte Mercedes ihn bei den Konstrukteuren halten können. "Ich bin glücklich, dass ich mit Punkten dazu beitragen konnte", nickt er nach seinem heutigen vierten Platz zufrieden. Für ihn war der Große Preis der USA trotz der verpassten Siegverteidigung ein Erfolg. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Es musste einfach nach vorne gehen. Das Team hat einen großartigen Job gemacht. Das Auto war im Vergleich zu Abu Dhabi ein Unterschied wie Tag und Nacht."

Zum ersten Mal habe er in dieser Saison wirklich noch etwas auf die Reifen aufpassen können, um im Kampf mit Fernando Alonso die besseren Karten zu haben. "Ich habe einfach auf die Reifen aufgepasst, bis er angefangen hat mit pushen. Als er damit angefangen hat, konnte ich noch reagieren", erzählt er. "Wenn er versucht hat, ein Zehntel herauszuquetschen, dann habe ich zwei zugelegt, wenn er drei Zehntel zugelegt hat, dann habe ich vier zugelegt. Ich war wirklich glücklich, dass ich das heute tun konnte."