Abschlusstraining: Vettel bleibt vorn
Sebastian Vettel holt sich auch im dritten Freien Training in Abu Dhabi die Bestzeit - Mark Webber und die Mercedes-Piloten nicht allzu weit zurück
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat nach seinem vierten Titelgewinn immer noch ausreichend Gas im Fuß. Der Heppenheimer fuhr nach seiner Bestzeit am Freitag in Abu Dhabi auch im Abschlusstraining am Samstagvormittag die schnellste Runde. Vettel umrundete den Yas-Marina-Circuit in seinem Red Bull RB9 in 1:41.349 Minuten und verwies somit seinen Teamkollegen Mark Webber (2./+ 0,222 Sekunden) sowie die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton (3./+ 0,231) und Nico Rosberg (4./+ 0,372) auf die Plätze.
Vettel bestimmte das Tempo auf den weichen Pneus, die am Ende der einstündigen Session aufgezogen wurden. Bei hohen Temperaturen (Luft: 37 Grad/Asphalt: 47 Grad) dürfte das Ergebnis des Abschlusstrainings allerdings nur bedingt aussagekräftig sein. Das Qualifying am heutigen Nachmittag und auch der Grand Prix am Sonntag finden in der Abenddämmerung statt - und somit bei erheblich niedrigeren Temperaturen.
Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Kampf um die Pole-Position am Nachmittag wohl im Duell zwischen Red Bull und Mercedes entschieden wird. Bei den Longruns am Samstagmorgen wurde einmal mehr deutlich, dass auch andere Teams über die Distanz ein gutes Tempo gehen können. Wie schon am Freitag taten sich hier die Piloten von Lotus und McLaren hervor. Besonders Jenson Button (6./+ 0,607) war über die Distanz auf gebrauchten Medium-Reifen sehr gut unterwegs.
Ferrari und Force India im Niemandsland
Im Lager von Lotus darf man zwar mit den grundsätzlichen Eindrücken zufrieden sein, aber mit den Abläufen nicht immer. Romain Grosjean (5./+ 0,483), der schon am Freitag mit Bremsproblemen und Vibrationen lange Zeit an der verbringen musste, klagte auch am Samstagmorgen über wilde Erschütterungen in seinem E21. Die Probleme werden offenbar nicht von den Reifen hervorgerufen, sondern von den Bremsen. Die Kühlung ist bei der trockenen, heißen Luft in Abu Dhabi eine ernsthafte Sorge.
Grosjeans Teamkollege Kimi Räikkönen (9./+ 1,038), der am Freitag den absolut schnellsten Speed über einen langen Stint gezeigt hatte, kam am Vormittag im Klassement nicht weit nach vorn. Kein Wunder: Der Finne erwischte auf seinen Versuchen mit weichen Option-Reifen keine freie Runde. Das Bild täuscht also. In starker Form präsentierte sich Sauber. Nico Hülkenberg (7./+ 0,706) und Esteban Gutierrez (8./+ 0,933) sind klare Kandidaten für den Einzug in die Top-10 am Nachmittag.
Bei Rot sieht man hingegen kaum einen Silberstreif am Abu-Dhabi-Horizont. Ferrari-Star Fernando Alonso kam mit einem Rückstand von 1,167 Sekunden nur auf Platz elf. Der Spanier war mit seinem F138 nicht einmal ansatzweise zufrieden. Immer wieder ließ der Ex-Champion an der Box Veränderungen am Setup vornehmen - ohne großen Erfolg. Teamkollege Felipe Massa (14./+ 1,353) hatte auch keine Freude am Fahren.
Etwas Besserung war im Lager von Toro Rosso zu erkennen. Jean-Eric Vergne schaffte im Abschlusstraining den Sprung auf Platz zehn. Weiterhin Probleme gibt es bei Force India. "Unfahrbar, absolut unfahrbar", beschrieb Adrian Sutil seine Eindrücke entnervt im Funk. Der Deutsche fuhr mit viel Einsatz, aber bekam seinen Wagen nie recht unter Kontrolle. Am Ende platzierte er sich auf Rang 17. Für eine kurze Gelbphase sorgte am Vormittag Jules Bianchi (Marussia), der seinen Wagen in der ersten Kurve in die Barrieren warf.