Kaum Verschleiß: Pirelli erwartet wenige Boxenstopps

(Motorsport-Total.com) - Beim kommenden Grand Prix in Abu Dhabi wird man voraussichtlich nur wenige verschiedene Strategien sehen. Bei den Fahrten am Freitag stellte sich deutlich heraus, dass auf dem nur wenig aggressiven Asphalt des Yas-Marina-Circuits auch die weichen Pneus von Pirelli lange halten - ganz im Gegensatz zum vergangenen Rennen in Indien, wo die Teams die Option-Reifen möglichst schnell loswerden wollten. "Ein Stopp ist möglich", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery nach den Trainings am Freitag.

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Die Strecke heizte sich am Freitagmorgen auf 46 Grad Celsius auf Zoom Download

"Der weiche Reifen wirft hier keine Blasen, sondern er hält rund 20 Runden lang durch. Der Unterschied in der Performance der beiden Mischungen liegt bei etwa 1,5 Sekunden. Damit ist klar, welchen Reifen man im Qualifying nehmen muss", erklärt der Brite. Somit steht fest, dass die Top-10 im Rennen auf den Soft-Reifen starten werden, alle anderen haben freie Wahl. "Der Medium-Reifen baut hier nur sehr wenig ab. Heute Vormittag waren da nach 20 Runden mal gerade 30 Prozent runter. Es wird also ein Rennen mit einem Stopp werden."

"Der Freitag in Abu Dhabi ist stets besonders, weil sich die Bedingungen der beiden Sessions so sehr voneinander unterscheiden", berichtet Hembery. "Die Bedingungen im zweiten Durchgang gleichen deutlich mehr denen von Qualifying und Rennen. Dadurch ist der Nutzen des ersten Trainings begrenzt, weil die Werte von Abrieb und Verschleiß abweichen. Allerdings können die Teams zu jeder Zeit am Setup ihrer Fahrzeuge arbeiten. Besonders wichtig ist dabei die Traktion, die sich unmittelbar auf die Lebensdauer der Hinterreifen auswirkt."

Am Morgen habe es vereinzelt Graining gegeben. Dies habe jedoch am Sand auf der Strecke gelegen, der mittlerweile von der Bahn gefegt wurde. "Trotz vieler Daten, die noch analysiert werden müssen, gehen wir von einem oder zwei Boxenstopps während des Rennens am Sonntag aus. Wegen der sinkenden Temperaturen könnten einige Teams versuchen, längere Stints zu fahren", sagt der Pirelli-Motorsportchef. "Wenn es um eine Einstoppstrategie geht, dann sollte man zuerst bei Lotus nachfragen", meint Weltmeister Sebastian Vettel.