Dank "falscher" Strategie: Alonso zerstört Buttons Rennen
Die Kollision mit Fernando Alonso am Start warf Jenson Button früh aus dem Rennen - aber nur, weil er sich für die falsche Strategie entschied: Jubel bei Perez
(Motorsport-Total.com) - Einträchtig standen die beiden McLaren-Piloten Sergio Perez und Jenson Button am Start noch in der fünften Startreihe, doch sobald die Lichter der Startampel erloschen, trennten sich die Wege der beiden. Während Perez' Pfad den Mexikaner zu seinem besten Resultat für die Chrompfeile führte, war das Rennen für Button schon nach wenigen Kurven so gut wie beendet.
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Jenson Button und Fernando Alonso kamen sich am Start ein wenig zu nah Zoom Download
"Ich wurde in der ersten Runde ziemlich hart in der Seite von Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) getroffen", schildert der Brite. "Ich weiß nicht, wo Alonso war oder warum er den Scheitelpunkt nicht bekam. Ich bin außen gefahren und habe ihm viel Platz gelassen. Ich weiß nicht, ob jemand inne bei ihm war", ist auch für Button die Situation noch ziemlich nebulös. Durch die Kollision zog sich der 33-Jährige einen schleichenden Plattfuß zu und musste wenige Runden später an die Box.
An sich wäre das ja kein Problem, denn viele Fahrer kamen früh zu ihrem ersten Stopp - doch die waren auf den weichen Reifen. "Ich war auf dem Medium-Reifen, den man lange fahren muss. Das hat es etwas zerstört", seufzt der Engländer. Dadurch musste er seine Strategie nämlich komplett umstellen: "Ich bin auf Option-Reifen rausgefahren und war nach 16 Runden oder so schon zweimal an der Box gewesen. Ich musste noch einen weiteren Stopp machen. Es war kein guter Nachmittag, genau wie der von Fernando keiner war."
Am Ende blieb Button als 14. zum vierten Mal in dieser Saison punktelos. Was eventuell für ihn möglich gewesen wäre, zeigt das Ergebnis seines Teamkollegen, der als Fünfter viele Punkte einstreichen konnte. "Es ist schade, weil das Auto hier ziemlich schnell war, wie 'Checo' bewiesen hat. Schade, dass wir nicht zwei Autos in die Punkte bekommen haben, aber so ist es nun einmal", so Button.
Sein Teamkollege konnte da schon glücklicher aus dem Fahrerlager stiefeln. Endlich einmal konnte Sergio Perez ohne Probleme durch ein Rennen kommen und so sein bestes McLaren-Resultat aufstellen: "Endlich hatten wir mal wieder ein Rennen ohne Pech", jubelt der Mexikaner nach Rang fünf. "Es ist ein tolles Resultat. Schon bei den letzten zwei oder drei Rennen hätten wir in ähnlichen Regionen ins Ziel fahren sollen."
"Das Potenzial war immer da, wir konnten es nur nicht umsetzen", ergänzt er. Für den ehemaligen Sauber-Piloten kommt das Ergebnis gerade zur rechten Zeit, nachdem in den vergangenen Wochen immer wieder Gerüchte über eine mögliche Ablöse des Mexikaners auftauchten. "Es ist keine Frage, dass ich unter enormem Druck stand", weiß er selbst, "und große Champions können unter hohem Druck immer besonders gute Leistungen bringen. Das ist ein gutes Zeichen."
Auf dem Resultat ausruhen sollte sich der 23-Jährige jetzt aber nicht, denn noch stehen drei Rennen in Abu Dhabi, den USA und Brasilien auf dem Programm. "Hoffentlich können wir die Form konservieren", sagt Perez, der sich noch weitere starke Ergebnisse wünscht. "Es war eine schwierige Saison. So ein Resultat motiviert jeden für die letzten drei Rennen."