• 26. Oktober 2013 · 13:22 Uhr

In Lauerposition: Mercedes "ein bisschen überrascht"

Bei Mercedes gibt man zu, von den Plätzen zwei und drei ein wenig überrascht zu sein, für morgen rechnet man sich allerdings gegen Red Bull keine Chancen aus

(Motorsport-Total.com) - So nah und doch so fern: Die Pole-Position war für Mercedes heute in Sicht- aber niemals in Reichweite. Zwar lauern die beiden Silberpfeile morgen von Rang zwei und drei, dennoch fehlten stattliche 0,752 Sekunden auf Sebastian Vettel, der wieder einmal der Konkurrenz um die Ohren fuhr. "Das Qualifying ist zufriedenstellend. Sebastian ist, glaube ich, uneinholbar an diesem Wochenende", muss auch Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky' eingestehen.

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Bei Mercedes ist man skeptisch, ob man Mark Webber hinter sich halten kann Zoom Download

"Vermutlich wäre der zweite Red Bull mit dem Mark (Webber; Anm. d. Red.) auch vorne gelandet, wenn sie den Option-Reifen gefahren wären." Doch die Taktik des Australiers, Q3 mit harten Reifen anzugehen, spülte die beiden Mercedes-Jungs noch auf Rang zwei und drei. Im Normalfall würden beide Red Bull nämlich an der Spitze davonfahren, ist man sich im Lager der Sterne sicher. "Red Bull hat eine irre Pace, besonders da sie mit Webber auf den harten Reifen gleich hinter uns sind", pustet auch Lewis Hamilton durch.

Der Brite musste sich Vettel um mehr als acht Zehntelsekunden geschlagen geben, auf Teamkollege Nico Rosberg fehlten dem Ex-Weltmeister sieben Hundertstel, was für ihn Rang drei bedeutet. Doch darüber ist er nicht etwa enttäuscht: "Ich bin ein bisschen überrascht, wo wir stehen", sagt er. "Ich habe das nicht erwartet. Wir hatten Probleme, das Auto einzustellen und haben mit der Zeit jedes bisschen Zeit aus dem Auto herausgequetscht. Das Team hat einen guten Job gemacht und wir haben gut mit unseren Ingenieuren zusammengearbeitet. Wir haben eine vernünftige Balance und werden morgen versuchen, vor den anderen zu bleiben."

Der Start als einzige Chance

"Die anderen" schließt zumindest die beiden Red Bull aus, die im Normalfall in ihrer eigenen Dimension fahren. "Niemand wird Sebastian nach der ersten Kurve noch sehen, außer wir überholen ihn beim Start - was allerdings ziemlich unwahrscheinlich ist. Aber wir versuchen alles", so Hamilton. Auch Wolff sieht nur auf den ersten Metern eine Möglichkeit gegen den Heppenheimer: "Wenn es die Chance gibt, dann gibt es die am Anfang. Danach nicht. Das Auto ist so gut und so dominant im Moment. Das wird für uns schwierig", sagt der Österreicher.

Eventuell ergibt sich aber noch durch die Reifenwahl ein kleiner Vorteil für die Silberpfeile, denen die weichen Reifen am Start etwas besser liegen dürften als der Konkurrenz. "Der weiche Reifen hält morgen vermutlich bei dem ein oder andere Auto nur fünf oder sechs Runden - und bei einem anderen zehn Runden. Da sind wir glaube ich ganz gut aufgestellt", hofft Wolff, dass Vettel wegen dieser Angelegenheit vielleicht einen etwas früheren Stopp einlegen muss.

Schwachpunkt harte Reifen

"Niemand wird Sebastian nach der ersten Kurve noch sehen."Lewis Hamilton
Doch vermutlich würde Mercedes auch das nichts nützen, denn spätestens mit dem Wechsel auf harte Reifen fangen bei Nico Rosberg und Lewis Hamilton die Probleme an. Die Medium-Mischung ist in Indien nämlich die Schwachstelle des F1 W04. Am Ende muss sich Mercedes somit vermutlich nach hinten orientieren und auf die Fahrer Acht geben, die mit weichen Reifen angeflogen kommen. "Einige starten auf dem Prime, was mit Sicherheit einen leichten Vorteil in der Strategie mit sich bringt", glaubt Wolff. Neben Webber werden das morgen definitiv Fernando Alonso (Ferrari), Jenson Button und Sergio Perez (beide McLaren) sein.

Doch die müssen am Start erst einmal aufpassen, dass sie nicht zu weit zurückfallen. "Schauen wir mal, wie sich der Start entwickelt, und wo die Prime-Fahrer nach der ersten Runde liegen", will Wolff die Flinte noch nicht zu früh ins Korn werfen. Erst einmal nimmt man das gute Qualifying-Resultat mit in die Nacht. Die Ausgangsposition ist wohl die beste, die Mercedes hätte erreichen können. "Die Kleinholz-Zone ist ein Stück hinter uns, das ist das Glückliche für uns", betont Wolff einen weiteren Vorteil und schiebt nach: "Es könnte natürlich auch eine Kleinholz-Zone an der Spitze geben."

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