• 13. Oktober 2013 · 12:17 Uhr

Boxendilemma bei Mercedes: "Das geht auf unsere Kappe"

Bei Mercedes gibt man sich gar keine Mühe, die Schuld für das falsche Loslassen von Nico Rosberg bei anderen zu suchen - Tenor: "Die Strafe war gerecht"

(Motorsport-Total.com) - Es war nicht der Tag von Mercedes: Nachdem man den ersten Silberpfeil unglücklicherweise schon früh verloren hatte, sorgte das Team dann selbst dafür, dass der verbliebene Pilot keine Chance mehr auf eine vordere Platzierung hatte. Beim ersten Boxenstopp von Nico Rosberg schickte man den Deutschen wieder zu früh in die Spur. Es kam beinahe zur Kollision mit dem McLaren von Sergio Perez. Die Stewards sahen nur eine Möglichkeit: Rosberg musste eine Durchfahrtsstrafe antreten.

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Die Mercedes-Crew war beim Boxenstopp etwas übereifrig Zoom Download

"Ich denke nicht, dass wir uns über die Konsequenzen streiten können", sieht Teamchef Ross Brawn bei 'Sky Sports F1' keine zwei Meinungen über den Vorfall. Bei Mercedes ist man sich einig, dass der Fehler ganz klar dem Team anzuhängen ist. "Wir haben ihn ein bisschen zu früh rausgelassen. Das geht auf unsere Kappe. Die Strafe war gerecht", muss da auch Motorsportchef Toto Wolff bei 'Sky' eingestehen.

Der Leidtragende war Nico Rosberg. Der Deutsche muss sich auf das grüne Licht verlassen und losfahren. Obwohl er richtig gehandelt hat und eine Kollision noch vermeiden konnte, sahen die Stewards keine andere Möglichkeit, als ihn für den Fehler des Teams zu bestrafen: "Mir war sofort klar, dass es eine Durchfahrtsstrafe gibt. Ich habe ihn neben mir gesehen. Und danach ist natürlich das Rennen zu Ende", sagt er bei 'RTL' enttäuscht.

Rosberg hat Verständnis

Seinem Team möchte der Wiesbadener aber keinen Vorwurf machen, schließlich will man ja auch beim Boxenstopp noch so viel Zeit wie möglich herausholen. "Wenn ich jetzt warte und den vorbeifahren lasse, dann verliere ich auf der Strecke eine Position", so Rosberg. "Es geht immer um Zehntelsekunden bei den Boxenstopps. Da haben wir die Situation nicht ganz richtig interpretiert - und das war's. Das passiert, ist aber sehr schade."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Japan


Warum es aber zu dem Teamfehler kommen konnte, ist auch für Ross Brawn ein Rätsel: "Ich bin nicht sicher, was das ausgelöst hat. Da müssen wir noch einmal schauen", sagt er. "Wir sind normalerweise ein sehr zuverlässiges Team in dieser Hinsicht. Die Boxenstopps waren eigentlich sehr gut in diesem Jahr. Wir müssen verstehen, ob wir das andere Auto nicht gesehen haben, oder ob das Loslassen schon früh antizipiert wurde."

Nach dem verpatzten Boxenstopp und der abgeleisteten Durchfahrtsstrafe galt es für Rosberg eine Aufholjagd zu starten, um wenigstens noch ein paar Punkte für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mitzunehmen. Unterwegs traf er dabei allerdings auch wieder auf Sergio Perez, den er in der Boxengasse fast angefahren hätte. Doch was da nicht passierte, geschah auf der Strecke: Der Mercedes und der McLaren berührten sich bei der Anfahrt auf die letzte Schikane.

Rosberg vs. Perez Teil zwei

"Es war nicht richtig, was er getan hat", sieht Rosberg diesmal die Schuld eindeutig beim Mexikaner. "Das war definitiv gefährlich. Die Regeln sind da klar. Wenn man bremst und die Tür zumacht, dann kann man da nicht mehr raus. Ich war da und er hat mir keinen Platz gelassen", beschwert er sich. Während Rosberg mit einem leicht beschädigten Frontflügel weiterfahren konnte, musste Perez allerdings seine Box aufsuchen. Er hatte einen Reifenschaden.

Für den Mexikaner war das der Höhepunkt eines verkorksten Tages: "Es war ein schrecklicher Nachmittag. Alles, was nur schiefgehen konnte, ging wirklich richtig schief", sagt er. "Es gab wieder einen schlechten Boxenstopp, dann die Sache mit Nico und auch noch ein Reifenschaden. Ein total verkorkstes Rennen." Mal schauen, ob sich die beiden in zwei Wochen in Indien wieder begegnen.

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