• 07. Oktober 2013 · 18:06 Uhr

Pirelli in Suzuka: Härteste Reifen gegen größten Verschleiß

Weil die Strecke von Suzuka für Pirelli zu den anspruchsvollsten gehört, bringt der Reifenhersteller die beiden härtesten Mischungen mit nach Japan

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Suzuka ist aufgrund seines spektakulären Strecken-Layouts und der enthusiastischen japanischen Fans eines der beliebtesten im gesamten Formel-1-Kalender. In dieser Saison liefert Pirelli die beiden härtesten Slick-Mischungen aus seiner Formel-1-Kollektion: den harten und den Medium-Reifen. Diese Kombination ist optimal für den schnellen und technisch anspruchsvollen Kurs geeignet.

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Bekannt ist Suzuka für seine Highspeed-Kurven wie die 130R und die Spoon, die stark den Abrieb und Verschleiß der Reifen beeinflussen. Entsprechend ist beim Rennen am kommenden Wochenende mit zwei bis drei Boxenstopps zu rechnen. Ebenfalls typisch für das Rennen in Japan ist das häufig wechselhafte Wetter, schon oft kam es in der Vergangenheit am Rennwochenende zu starken Regenfällen. 2010 musste deshalb sogar das Qualifying auf den Sonntagmorgen verlegt werden. 2012 fand das Rennen dagegen bei heißen Temperaturen über 30 Grad Celsius statt.

"In Suzuka rechnen wir mit dem höchsten Abrieb und Verschleiß der gesamten Saison", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Denn der Asphalt ist relativ rau und es wirken große Kräfte auf die Reifen ein. Deshalb nominierten wir unsere beiden härtesten Slicks für dieses Rennen. Nicht nur in den schnellen Kurven fließt viel Energie durch die Reifen, sondern auch bei starken Bremsmanövern und in den engen Kurven. So hoch auch die lateralen Kräfte sind, so gering sind dank der flüssigen Linienführung die Anforderungen an die Traktion."

"Natürlich spielt auch die Strategie wieder eine wichtige Rolle", ergänzt der Brite. "Im vergangenen Jahr - wir wählten den harten und den soften Slick - absolvierten die meisten Piloten das Rennen mit zwei Stopps. Die Fahrer lieben das Rennen in Japan wegen der hohen Geschwindigkeiten und mit den nominierten Reifen sollten sie in der Lage sein, dies den wunderbaren japanischen Fans zu zeigen."

Markenbotschafter Jean Alesi beschreibt den Kurs aus seiner Sicht: "Japan ist eines meiner Lieblingsländer und Lieblingsrennen. Es bietet einfach alles. Suzuka ähnelt ein wenig Spa oder Monza und ist für jeden Fahrer wegen des flüssigen Layouts und der High-Speed-Kurven eine sehr spannende Strecke. Darüber hinaus ist die Atmosphäre fantastisch. Die enthusiastischen und sachkundigen japanischen Fans sind wirklich Formel-1-verrückt!"

"Ich habe so viele gute Erinnerungen an Suzuka. Aber wenn ich mich für ein Rennen entscheiden muss, dann das aus dem Jahr 1994, als ich für Ferrari fuhr. Ich hatte einen fantastischen Zweikampf mit Nigel Mansell und fuhr im Platzregen auf das Podium. Damon Hill gewann damals. Dieser starke Regen kann in Japan immer wieder zu einer Herausforderung während des Rennens werden", sieht der Franzose dem Wochenende mit Spannung entgegen.

"Der harte Slick und der Medium sind die beste Wahl für Suzuka. Denn es wirken starke Kräfte auf die Reifen und es wird viel Abrieb geben, wahrscheinlich werden die Piloten zwei- oder dreimal an die Box kommen. Während meiner Karriere habe ich viele unterschiedliche Reifenregeln erlebt - von Qualifying-Reifen bis zu Pneus mit Profil. Und meiner Meinung nach ist alles bis zu drei Boxenstopps im Rennen in Ordnung. Werden es mehr, kann es etwas verwirrend sein. Aber das passierte erst ein oder zwei Mal und das ist eine ziemlich gute Statistik."

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen

Durch die flüssige Linienführung der 5,807 Kilometer langen Strecke wird die geringste Traktion von allen Läufen der Saison benötigt. Dafür wirken die höchsten lateralen Kräfte auf die Slicks. Die erste Hälfte der Runde ist eine ununterbrochene Aneinanderreihung von Kurven, ohne eine wirkliche Gerade zum Abkühlen, dabei heizen sich die Reifen extrem auf.

In der Spitze erreicht die Temperatur des Gummis 110 Grad Celsius. Am heftigsten wird der linke Vorderreifen beansprucht. Die Stopps in Suzuka kosten relativ wenig Zeit, da die Boxengasse nur 395 Meter lang ist. Dadurch können die Teams ihre Rennstrategien sehr flexibel gestalten.

Technische Daten zu den Reifen:

Die Kurve 15 ist die schnellste Kurve der gesamten Saison, die Piloten fahren sie im siebten Gang mit rund 310 km/h. Das Setup der Autos ist auf maximalen Abtrieb getrimmt, die seitlichen Fliehkräfte erreichen bis zu 3,1G. Das sind mit die härtesten Bedingungen der Saison für die Reifenstruktur. Wenn das Setup der Autos nicht richtig eingestellt ist, kann es zu Blistering kommen. Dieses Phänomen entsteht, wenn sich Bereiche des Slicks, besonders an der Reifenschulter, zu sehr aufheizen und verformen.

Im vergangenen Jahr entschieden sich die meisten Fahrer für eine Zweistoppstrategie. Nur drei Piloten auf den hinteren Startplätzen begannen das Rennen auf der härteren Mischung und konnten durch diese Taktik Plätze gut machen. Sebastian Vettel gewann das letztjährige Rennen von der PolePosition aus. Dabei kam das Safety-Car bereits auf der Einführungsrunde zum Einsatz.

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