Webber mit Pech übergossen und angezündet
Mark Webber wurde in Südkorea wieder einmal vom Pech gebeutelt und musste seinen Red Bull mit einer Riesenflamme abstellen - KERS als Ursache?
(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari wird man sich bestimmt ärgern, dass es wieder einmal den falschen Red Bull erwischt hat. Das Glück war Mark Webber beim Großen Preis von Südkorea wieder einmal nicht hold. Nachdem er sich vom 13. Startplatz aus wieder nach vorne gearbeitet hatte, zerstörte ihm erst ein Reifenschaden das Rennen, bevor er von Adrian Sutil unsanft abgeräumt wurde, worauf sein RB9 Feuer fing und relativ heftig brannte.
"Ich weiß nicht, was er in seinem früheren Leben gemacht hat, denn das war heute einfach nur unglaubliches Pech", kann auch Teamchef Christian Horner die Pechsträhne seines Piloten kaum erklären. "Unglücklicherweise musste er heute schon von Rang 13 starten. Er wäre auf das Podest gekommen, aber der Plattfuß kam dazwischen. Dann kam Sutil, der sein Auto vor der Kurve verloren hat. Mark war einfach ein unschuldiges Opfer."
Was den Brand im Red-Bull-Boliden ausgelöst hat, kann der Brite aus der Ferne nicht sagen. "Vermutlich hat es einen Ölschlauch zum Platzen gebracht. Es war ein signifikanter Einschlag, der an einem wirklich unglücklichen Punkt kam", sagt der Brite. Mark Webber selbst hat da eine andere Theorie: "Ich denke, das KERS hat sehr schnell Feuer gefangen. Der Kontakt war also ziemlich heftig", schildert er seine Eindrücke von dem Vorfall mit dem Force India.
Webber in der Hitze cool
"Das Feuer ist ziemlich schnell ziemlich heftig geworden, glücklicherweise waren die Marshalls nicht weit weg." Dafür, dass die Flammen sehr schnell loderten, blieb der Australier erstaunlich gelassen im Auto sitzen. "Wie cool der Mark Webber da ausgestiegen ist - keine Panik", ist Experte Marc Surer bei 'Sky' erstaunt. "Ein junger Fahrer hätte geschrien und nach einem Feuerlöscher gerufen. Aber Mark steigt ganz ruhig aus und sagt: 'Okay, vielleicht kommt mal jemand zum Löschen.' War schon cool von ihm."
Doch auch für seine Coolness hat Webber eine Erklärung: "Ich habe versucht, das Feuer selbst zu löschen, weil ich einen Feuerlöscher im Auto habe. Ich habe ja eh einen Overall an", lacht er. Doch zu diesem Zeitpunkt war dem Formel-1-Aussteiger eigentlich nicht mehr zum Lachen zu Mute. Seine starke Fahrt war nach einem Plattfuß schon frühzeitig wieder zunichte gemacht worden, als er Trümmerteile von Perez' Reifen aufsammelte. "Das hat unser Rennen zerstört", seufzt er.
"Ich habe getan, was ich konnte, um wieder Dritter oder Vierter zu werden, aber ich habe einen Platten durch die Trümmerteile bekommen. Ich habe also einen Pirelli-Platten durch Pirelli-Reifen bekommen. Beeindruckend", sagt er leicht gequält. Dahinter verbirgt sich natürlich wieder einmal eine kleine Spitze in Richtung des italienischen Reifenherstellers: "Perez ist der Reifen explodiert, was nicht schön war."
Red Bull muss Chassis untersuchen
"Ich habe gehört, dass er einen Reifenschaden bekommen hat, weil er sich verbremst hat, aber wir verbremsen uns, weil die Reifen sich so schnell abnutzen", sieht er die Zusammenhänge klar und deutlich. Für ihn habe das Reifenmanagement in dieser Saison viel zu viel Einfluss genommen. Schon nächste Woche in Japan kann Mark Webber seine Laune mit einem guten Ergebnis heben: "Wir müssen weiter pushen. Die Jungs tun, was sie können und vielleicht haben wir noch einen schönen Abschluss des Jahres", hofft er. "Das ist alles, was wir noch erreichen können."
Zuvor gilt es für Red Bull das verbrannte Chassis des RB9 genau unter die Lupe zu nehmen: "Das Chassis war eine Weile in Brand", macht sich Teamchef Christian Horner ein wenig Sorgen über den Zustand des Boliden. "Glücklicherweise konnten die Marshalls das Feuer löschen und wir müssen den Schaden jetzt erst einmal begutachten." Erst danach könne man entscheiden, ob das Chassis auch in Suzuka einsatzfähig ist. "Es ist frustrierend und Adrian Newey ist in seinem Büro bestimmt wahnsinnig geworden."