Abschlusstraining: Vettel dreht den Spieß um
Auf Supersoft-Reifen eine Klasse für sich: Red Bull gibt im dritten Training in Südkorea den Ton an und verdrängt Lewis Hamilton und Mercedes von der Spitze
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Bestzeiten von Lewis Hamilton (Mercedes) am Freitag drehte Sebastian Vettel den Spieß am Samstagmorgen vor dem Qualifying um: Der Red-Bull-Pilot fuhr im dritten Freien Training zum Grand Prix von Südkorea in 1:37.881 Minuten Bestzeit und untermauerte damit seine Favoritenstellung für dieses Wochenende.
Bei strahlend sonnigen und bis zu 25 Grad Celsius warmen Wetterbedingungen - weit und breit keine Spur von den Taifuns Fitow und Twentythree - gab Red Bull den Takt vor. Zwar setzte sich Hamilton mit seinem letzten Run auf den härteren Medium-Reifen knapp an die Spitze (1:38.860 Minuten), aber nach dem Wechsel auf Supersoft-Pirellis waren Vettel und Teamkollege Mark Webber dann eine Klasse für sich. Knapp eine halbe Sekunde lag am Ende zwischen Red Bull und Mercedes.
"Ich glaube, dass da noch was drinsteckt im Mercedes", vermutet Experte Marc Surer. "Oder sie haben in die falsche Richtung gebaut über Nacht, aber das kann man ja jetzt noch korrigieren." Des Rätsels Lösung: Hamilton startete auf dem falschen Fuß in die Session, klagte über Schaltprobleme und beim Bremsen über starke Vibrationen ("Da stimmt etwas nicht"). Erst durch einen Wechsel der Bremsbeläge verbesserte sich das Fahrverhalten.
Letztendlich belegte er 14 Tausendstelsekunden hinter Teamkollege Nico Rosberg den vierten Platz, weil es ihm auf den ersten beiden Runden nicht gelang, die Supersoft-Reifen optimal zu nutzen. Erster Verfolger von Red Bull und Mercedes war wieder ein Ferrari, diesmal aber Fernando Alonso (+0,605). Dessen Teamkollege Felipe Massa (+0,935) klagte über Übersteuern und verbesserte sich erst ganz zum Schluss noch auf den siebten Platz.
Lotus-intern war Romain Grosjean (6./+0,820) schneller als Kimi Räikkönen (8./+0,976), der aber als positiv verbuchen kann, dass sein Rücken zu halten scheint. Negativ hingegen: Auf die schnelle Einzelrunde ist Lotus weniger konkurrenzfähig als im Renntrimm, was für das Qualifying nichts Gutes verheißt. Selbst Nico Hülkenberg (9./Sauber/+1,080) konnte heute Morgen ähnlich schnell fahren wie der viel höher gehandelte "Iceman" aus Finnland.
McLaren verlor im Vergleich zu gestern etwas an Boden, Jenson Button (+1,233) landete aber immerhin gerade noch in den Top 10. Esteban Gutierrez (+1,247) bestätigte als Elfter seine ansteigende Formkurve, Adrian Sutil (13./Force India/+1,323) war zumindest schneller als sein Teamkollege. Ganz hinten im Feld kam es im Abschlusstraining zu keinen nennenswerten Überraschungen mehr.