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Lotus in Singapur: Spa und Monza vergessen machen
Kimi Räikkönen will sich nach zwei Nullnummern in Folge mit einem Podestplatz zurückmelden - Stadtkurs-Fan Romain Grosjean rechnet mit starker Performance
(Motorsport-Total.com) - Den Ferrari-Vertrag für die kommenden zwei Jahre hat Kimi Räikkönen in der Tasche. Doch bevor er an seine alte Wirkungsstätte nach Maranello zurückkehrt, stehen dem Finnen noch sieben Rennen für Lotus bevor. Nach zuletzt zwei Nullnummern in Folge hofft der "Iceman" unter dem Flutlicht von Singapur in die Erfolgsspur zurückzufinden.
"Ich komme immer wieder gern nach Singapur. Die ungewöhnlichen Zeiten, an denen wir im Auto sitzen, stören mich überhaupt nicht, denn sie bedeuten, dass ich nicht so früh aufstehen muss", zeigt sich Räikkönen als erklärter Fan des einzigen Nachtrennens im aktuellen Formel-1-Kalender. Rein sportlich lief es für den Finnen bei seinen drei bisherigen Singapur-Auftritten mit den Plätzen 15, zehn und sechs nicht berauschend. "Ich habe dort noch eine Rechnung offen. Ich mag den Kurs, stand bisher aber noch nicht auf dem Podium."
"Das heißt nicht, dass ich auf dieser Strecke nicht schnell bin. Soweit ich weiß, halte ich seit dem Jahr 2008 noch immer den Rundenrekord. In jenem Jahr bin ich im Kampf um Platz fünf gecrasht. Im Jahr 2009 wurde ich Zehnter und im vergangenen Jahr Sechster. Diesmal will ich mehr", gibt sich Räikkönen vor seinem vierten Start auf dem spektakulären Stadtkurs im asiatischen Stadtstaat angriffslustig.
Probleme mit dem Fahren unter Flutlicht hat der aktuelle WM-Vierte in Diensten des Lotus-Teams nicht. "Abgesehen von ein paar dunklen Passagen in den Auslaufzonen ist der Kurs sehr gut ausgeleuchtet. Wenn das Flutlicht erst einmal eingeschaltet ist, dann ist es für uns so, als würden wir bei Tageslicht fahren", betont Räikkönen und hofft, dass es für ihn diesmal besser laufen wird als beim ersten Stadtrennen des Jahres in Monte Carlo: "In Monaco lief es für uns nicht gut, aber es gibt keinen Grund, warum wir in Singapur Schwierigkeiten haben sollten. Wie auf einem Stadtkurs üblich wird es für ein gutes Ergebnis am Sonntag aber wichtig sein, von möglichst weit vorn loszufahren, da das Überholen schwierig ist."
"Nach zwei Wochenenden ohne WM-Punkte ist es schön, auf eine Strecke zurückzukehren, die unserem Auto besser liegen sollte", blickt der Finne auf die Lotus-Probleme auf den schnellen Strecken von Spa-Francorchamps und Monza zurück und verweist darauf, dass der E21 auf Strecken, die viel Abtrieb verlangen, generell besser liegt. "Unser Ziel ist das Podium. Wir werden auf jeden Fall bis zum Schluss der Saison voll angreifen und werden dann sehen, wohin uns das in der Gesamtwertung bringt."
Stadtkurs-Fan Grosjean voller Tatendrang
Auch Romain Grosjean freut sich auf den zweiten Stadtkurs im Kalender: "Ich liebe Stadtrennen. Mitten in einer Stadt ein Rennen zu fahren, hat was." Da der Grand Prix von Singapur unter Flutlicht ausgetragen wird, "sieht es vor allem für die Fans fantastisch aus. Für uns Fahrer bedeutet das aber keinen großen Unterschied", bestätigt der Franzose die Aussagen seines finnischen Teamkollegen.
Auch die Tatsache, dass das Rennen in den Straßen von Singapur üblicherweise das zeitlich längste im Jahr ist, stellt für Grosjean kein Problem dar. "Das sollte uns keine Schwierigkeiten bereiten. Wichtiger ist es, ausreichend zu trinken, da die Hitze und die Luftfeuchtigkeit einen schnell dehydrieren lassen."
Am Layout des asiatischen Stadtkurses findet Grosjean großen Gefallen: "Es macht Spaß, dort zu fahren. Meine Lieblingspassage ist der letzte Streckenteil. Insgesamt betrachtet gibt es viele Bodenwellen und die Randsteine werden des öfteren in die Linie einbezogen. Ausruhen kann man sich mit Sicherheit nicht." Immerhin: Die ominöse Schikane Singapur-Sling, die in den vergangenen Jahren den einen oder anderen Abflug sah, wird es in diesem Jahr nicht mehr geben.
Genau wie Räikkönen zählt auch Grosjean im Hinblick auf das kommende Wochenende auf die Stärke des Lotus E21 auf Strecken, die viel Abtrieb verlangen. "Wir haben in Budapest gesehen, dass wir auf diesen Strecken am besten zurechtkommen. Bezüglich der Reifen erwarte ich ebenfalls keine Probleme. Ich gehe davon aus, dass wir stärker auftreten werden als bei den zwei zurückliegenden Rennen", sagt der gebürtige Genfer und hat sich für die verbleibenden sieben Saisonrennen vorgenommen "so oft wie möglich auf das Podest" zu fahren.