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Mercedes trauert verpasster Chance hinterher
Obwohl der Mercedes in Monza gut funktioniert, springen nur die Plätze sechs und neun heraus - Ferrari zieht in der Herstellerwertung vorbei
(Motorsport-Total.com) - Bereits am Samstag nach dem Qualifying zum Grand Prix von Monza konnte man bei Mercedes lange Gesichter beobachten. Nico Rosberg verlor durch einen Technikdefekt im dritten Freien Training wertvolle Zeit und kam durch das alles andere als optimale Setup nicht über Startplatz sechs hinaus. Teamkollege Lewis Hamilton traf es noch härter. Der Brite verpasste den Einzug in den finalen Abschnitt des Qualifyings und musste sich deshalb im Rennen nach vorne kämpfen.
Doch die Aufholjagd wurde durch weitere kleine Probleme gebremst. Der Boxenfunk funktionierte nicht. Zudem verschlechterte sich die Performance des Autos durch einen schleichenden Plattfuß. Doch wie wirkte sich die fehlende Kommunikation mit dem Team aus? "Man weiß nicht, was im Rennen passiert und wann man zum Stopp reinkommen muss. Ich hatte die Boxentafel, doch das war verwirrend, weil es sehr viele Boxentafeln gibt und man bei dem Tempo nur schlecht seine eigene findet."
"Ich wusste nicht, wann ich pushen sollte und wann nicht. Zudem konnte mit niemand sagen, wann ich die Einstellungen ändern soll. Ich war auf mich allein gestellt. Dadurch wurde es ein bisschen schwieriger. Doch ich habe es ja irgendwie hinbekommen", berichtet Hamilton, der das Rennen als Neunter beendete. "Das Team hat gut gearbeitet. Ich werde für das nächste Rennen etwas abspannen."
Schleichender Plattfuß bremst Hamilton
"Ich habe dann mitbekommen, dass ein Reifen einen schleichenden Plattfuß hatte. Es war nicht einfach, mit den Piloten vor mir mitzuhalten. Das erklärt es aber", so der Brite. "Ich habe es gestern versaut, weil ich mich in eine schlechte Ausgangslage gebracht habe. Es ist schade, weil das Tempo gut war. Dann kämpft man hart und erntet nur zwei Punkte. Das ist ein Desaster. Jetzt geht es darum, so viele Punkte wie möglich zu holen und vor den Ferraris ins Ziel zu kommen."
Teamkollege Rosberg beendete den Grand Prix von Italien als Sechster. "Es war nicht so ein gutes Rennen. Es ist doof, das ganze Rennen hinter dem Nico (Hülkenberg; Anm. d. Red.) fahren zu müssen und keinen Weg daran vorbei zu finden", schimpft der Deutsche. "Ich habe es mit allen Mitteln versucht und die Reifen am Anfang des zweiten Stints geschont. Ich habe ihn wegziehen lassen, um dann noch einmal mit den frischeren Reifen zu attackieren. Er war gut unterwegs. Am Ende hatte er sogar auf die vor uns Fahrenden aufgeschlossen."
Rosberg von Hülkenberg erstaunt
"Das war nicht vorherzusehen, dass sie so schnell sind. Er hat gut gearbeitet", lobt Rosberg die Arbeit des Sauber-Piloten. In der Schikane verbremste sich Rosberg beim Versuch, Hülkenberg zu überholen. Und auch mit Teamkollege Hamilton gab es einen Zweikampf. "Ich habe zu dem Zeitpunkt Reifen geschont. Mir war bewusst, dass ich zu dem Zeitpunkt des Rennens nicht gegen ihn kämpfe. Ich musste langsam fahren, damit meine Reifen nicht kaputtgehen. Ich wollte Ende des Rennens frische Reifen haben, weil ich nur da überholen konnte. Deshalb habe ich langsam gemacht und er konnte überholen."
"Es war viel mehr drin. Das Auto lag richtig gut. Es ist sehr schade. Da ich das letzte Freie Training nicht fahren konnte, hatte ich keine richtige Abstimmung für das Qualifying. Das hat mich an diesem Wochenende ein gutes Resultat gekostet", fasst Rosberg zusammen. Dass der Tankdeckel des Mercedes zeitweise offen war, störte Rosberg hingegen nicht. "Ich habe es nicht gemerkt", gesteht er.
"Es ist keine Fläche, die im Wind steht. Vielleicht ist dadurch die Wirkung nicht besonders groß", analysiert der Mercedes-Pilot. "Da es ein Loch gibt, wenn die Klappe geöffnet ist, gibt es wahrscheinlich schon eine Verwirbelung und der Heckflügel wird schlechte angeströmt. Aber ich weiß nicht, ob es ein Verlust war oder nicht."