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Red Bull bejubelt "tolle Leistung des Team"
Bei Red Bull freut man sich über den souveränen Sieg von Sebastian Vettel - Lediglich Mark Webber bekommt von Helmut Marko sein Fett weg
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps war ein typisches Sebastian-Vettel-Rennen. Von Startplatz zwei aus übernahm der Weltmeister schon in der ersten Runde die Führung von Lewis Hamilton und fuhr anschließend der Konkurrenz davon und zu einem ungefährdeten Sieg. Die Ziellinie überquerte der zweitplatzierte Fernando Alonso (Ferrari) fast 17 Sekunden nach dem Red-Bull-Piloten. Anschließend herrschte im Lager der Bullen naturgemäß Feierstimmung.
"Es war eine tolle Leistung des Teams, Sebastian hat heute Nachmittag keinen Fehler gemacht", freut sich Teamchef Christian Horner bei 'Sky Sports F1' über die Vorstellung seines Piloten. "Wir hatten ein sehr starkes Auto, Adrian (Newey) und seine Leute haben wunderbare Arbeit geleistet." Der Red-Bull-Designer zeigte sich nach dem Rennen erleichtert darüber, dass der Himmel über Spa während des Rennens dicht gehalten hatte. Andernfalls hätte Newey die Silberpfeile auf der Rechnung gehabt.
"Das Tempo der Mercedes war gestern sehr beeindruckend, daher hatte ich auf ein trockenes Rennen gehofft", so Newey bei 'Sky Sports F1'. Im Gegensatz zu den Mercedes, die bei der Abstimmung auf Regen gesetzt hatte, wählte Red Bull einen Mittelweg. "Wir haben auf eine Mischabstimmung gesetzt. Die Wettervorhersage war unsicher, daher konnten wir nicht das Risiko eingehen, auf eine volle Regenabstimmung zu setzen", so Newey.
Rennentscheidung in Runde eins
Das rennentscheidende Überholmanöver von Vettel gegen Hamilton kommentiert Newey wie folgt: "Das DRS darf in der ersten Runde noch nicht eingesetzt werden, daher war es wichtig viel Schwung durch Eau Rouge mitzunehmen. Er hat es großartig gemacht." Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko meint bei ''RTL' hingegen: "Es war ein Fehler (von Hamilton durch Eau Rouge), und Sebastian ist ein sehr cleverer Fahrer. Er hat sich das KERS aufgespart. Er hat beim Start nicht viel verwendet und hat dem Überschuss mit KERS nutzen können."
Anschließend konnte sich der Österreicher das Rennen einigermaßen entspannt anschauen: "Wir sind reifenmäßig überhaupt nicht ans Limit gegangen. Wir haben uns an den Gegnern orientiert und haben uns eine Reserve herausgefahren, falls es regnen sollte", so Marko. Auch die schnellste Rennrunde drei Umläufe vor Schluss nahm er Vettel nicht übel. "Das war heute im grünen Bereich. Er ist so locker gefahren. Es ist auch nicht in der allerletzten Runde passiert, also soll er seinen Spaß haben", sagt Marko.
Marko von Webber enttäuscht
Also eitel Sonnenschein bei Red Bull? Nicht ganz, denn Mark Webber war durch einen abermals schlechten Start von Platz drei auf sechs zurückgefallen und kam als Fünfter ins Ziel, was Marko sauer aufstieß: "Wir haben mit zwei Autos auf dem Podium gerechnet", feuerte der Österreicher bei 'RTL' eine Spitze in Richtung des Australiers ab.
Durch den Sieg liegt Vettel nun acht Rennen vor Saisonende 46 Punkte vor Alonso. Dies will Red Bull aber noch nicht als sicheres Polster ansehen. "Wir fühlen uns nicht sicher. Es kann schnell etwas schief gehen, ein Ausfall oder Probleme, und schon verlierst du Punkte", mahnt Newey. Und auch Horner meint: "Es war wichtig, mit einem Sieg aus der Sommerpause zu kommen. Man darf nicht nachlasen, denn wir haben stark Rivalen. Lewis ist sehr schnell und Fernando ist im Rennen immer zu Stelle."
"Das Wichtigste ist bei allen Rennen zu punkten. Wir versuchen zu gewinnen, und wenn das nicht geht, fahren wir auf Platzierung. Bis jetzt hat das sehr gut funktioniert", gibt Marko die Taktik vor. Diese könnte nach Ansicht von Newey schon in 14 Tagen beim Rennen in Monza zur Anwendung kommen. "Monza war in der Vergangenheit nicht unsere Paradestrecke, das beunruhigt und ein wenig. Höchstgeschwindigkeit war nicht unsere Stärke, die Mercedes und Autos mit Mercedes-Motor werden dort stark sein."