Risiko belohnt: Van der Garde "sehr happy" und ungläubig
Der Holländer belohnt sich mit Startplatz 14 und hofft morgen auf ähnliche Wetterkapriolen - Marussias im Rückspiegel und im Visier
(Motorsport-Total.com) - Caterham-Pilot Giedo van der Garde konnte die wechselhaften Bedingungen im Qualifying zum Großen Preis von Belgien gut ausnutzen. Der Niederländer fuhr im ersten Qualifikationsabschnitt die drittbeste Zeit und ergatterte sich am Ende von Q2 mit dem 14. Rang seinen bisher besten Startplatz in seiner noch jungen Formel-1-Karriere. "Das Team hat einen sehr guten Job gemacht. Ich bin sehr happy mit der Performance", freut sich der 28-Jährige.
© Caterham
Ungläubig nach Rang drei in Q1, happy mit Startplatz 14: Giedo van der Garde Zoom Download
"Im ersten Lauf hatte ich ein bisschen Verkehr, das war nicht optimal", resümiert van der Garde. "Ich wusste aber, dass wir ein sehr gutes Qualifying bestreiten können. Und wenn man natürlich dieses Wetter hat, kann man ein bisschen unterschiedlich spekulieren. Ich war derjenige, der richtig spekuliert hat", freut er sich. "Ich denke es ist mutig, als erster auf Slicks rauszugehen, wie wir es auch schon in Monaco gemacht haben." Im Fürstentum fuhr der Niederländer am Ende auf Rang 15, in Belgien ging es für ihn sogar noch einen Platz weiter nach vorn.
"Du musst darin nur den Gewinn sehen und nicht den Verlust", beschreibt van der Garde seine Vorgehensweise, die sich am Ende des Tages ausgezahlt hat. In Q1 war der Niederländer sogar der Schnellste im dritten Streckenabschnitt. Das liege aber weniger daran, dass dieser ihm fahrerisch so gut liegt, sondern vielmehr an der schnell abtrocknenden Piste, wie van der Garde betont. "Als ich auf Slicks gewechselt bin, war es sehr rutschig. Ich bin sehr viel rumgerutscht. Ich wäre fast wieder zurück in die Box gefahren und hätte auf Intermediates gewechselt", gesteht er.
Blick auf den Zeitenmonitor...
"In Kurve 12 und 13 (Fagnes; Anm. d. Red.) war es mehr oder weniger trocken. Ich habe gesagt, dass wir es versuchen und dann schauen können, was es uns bringt. Die letzte Runde habe ich gut erwischt und kam damit in Q2", beschreibt der Niederländer seinen Coup. Was ihn vor allem freut: Er konnte die ebenfalls positiv überraschenden Marussia-Piloten Jules Bianchi (15.) und Max Chilton (16.) um mehr als eine halbe Sekunde distanzieren. "Ich war sehr deutlich vor den Marussias. Sie haben eine etwas andere Strategie angewendet. Ich bin sehr zufrieden mit den fünf Zehnteln."
Als sich van der Garde in Q2 auf Rang drei gesehen hat, waren sowohl er als auch seine Fahrerkollegen ungläubig. "Alle haben auf den Zeitenmonitor geschaut und gesagt: 'Ach, er ist draußen - oder wo ist er?' Plötzlich haben sie mich auf Platz drei gesehen", berichtet van der Garde und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Dann sagt er weiter: "Es ist ein großartiges Gefühl, da zu sein. Ich bin sehr zufrieden und stolz auf heute."
Regen und Platz zehn in der Teamwertung
Für das morgige Rennen wünscht sich van der Garde ähnliche Wetterkapriolen wie heute. "Ich mag diese Bedingungen und ich mag es auch, ab und zu mal etwas zu riskieren", sagt er. Er hätte nichts dagegen, wenn Petrus um 14:00 Uhr über der "Ardennen-Achterbahn" die Schleusen öffnet. "Ich hoffe es", betont er und formuliert seine Ziele für das morgige Rennen: "Es wäre schön, ein paar Plätze zu gewinnen. Man weiß hier nie, was passiert. Es kann ein verrücktes Rennen werden. Das Team und ich hoffen auf unterschiedliche Wetterbedingungen."
Ein Vorhaben richtet der Niederländer gegen die direkten Konkurrenten von Marussia. "Ich hoffe, wir bekommen den zehnten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft zurück, das wäre morgen wunderbar für mich." Den besagten zehnten Rang in der Fahrerwertung hat aktuell Marussia inne - aufgrund eines 13. Platzes von Jules Bianchi in Malaysia. Wenn van der Garde sein Vorhaben in die Tat umsetzen möchte, muss er morgen den Grand Prix von Belgien mindestens auf Rang zwölf beenden.