Bottas: "Hoffe, dass mein erster WM-Punkt bald kommen wird"
Valtteri Bottas will es Williams-Teamkollege Pastor Maldonado nachmachen und selbst bald punkten - Entwicklung des Autos keine reine Maldonado-Angelegenheit
(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Ungarn holte Pastor Maldonado mit Platz zehn den langersehnten ersten WM-Punkt für Williams in dieser Saison. Teamkollege Valtteri Bottas war im bisherigen Saisonverlauf schon mehrfach knapp dran, seinen ersten WM-Punkt als Formel-1-Pilot einzufahren, fährt diesem Ziel aber noch hinterher. Dies soll nicht mehr lange so bleiben.
© Williams
Valtteri Bottas will zur Stelle sein, wenn sich die Chance auf die Top 10 bietet Zoom Download
"Ich bin mir sicher, dass der irgendwann kommen wird", entgegnet Bottas in Spa-Francorchamps auf die Frage nach seinem ersten WM-Zähler und hält fest: "Einfach wird das aber nicht. Schließlich gibt es viele gute Teams und es geht sehr eng zu. Es muss schon alles stimmen. Wir haben aber in Budapest gezeigt, dass wir in die Punkteränge fahren können. Auch wenn es dort nur ein WM-Punkt war, so war er dennoch sehr wichtig für uns. Ich hoffe, dass mein erster WM-Punkt auch bald kommen wird."
Der Grand Prix von Belgien markiert für Williams das erste Rennen unter der Regie des neuen Technikchefs Pat Symonds. Was erhofft sich Formel-1-Rookie Bottas vom Neuzugang im Team? "Ich habe ihn am Montag, seinem ersten Arbeitstag, getroffen. Er bringt jede Menge Erfahrung und jede Menge Erfolge aus der Vergangenheit mit. Ich bin mir sicher, dass er nicht vor Veränderungen im Team zurückschrecken wird. Was die Arbeitsweise betrifft muss es Veränderungen geben, denn wir müssen besser werden. Ich bin gespannt, wie sich seine Meinungen und Sichtweisen auf unsere Performance niederschlagen."
Der Finne sieht den Nachfolger von Mike Coughlan als klare Verstärkung an. "Es gibt sicherlich Bereiche, in denen wir uns verbessern können: Die Art und Weise, wie wir arbeiten, die Art und Weise, wie die einzelnen Abteilungen untereinander in Verbindung stehen und solche Dinge. Ich sehe keinen Grund, warum jemand wie er mit seiner Erfahrung nicht auch bei uns gute Arbeit abliefern können soll", so Bottas über Symonds, der in der Vergangenheit unter anderem für die Topteams Ferrari und Renault und zuletzt für Marussia tätig war.
Was die Rollenverteilung bei den Fahrern betrifft, so sieht sich Bottas neben Maldonado als gleichwertig. Zwar bestreitet der Venezolaner inzwischen seine dritte Saison für Williams, doch der Finne bringt nicht zuletzt dank seiner Freitagseinsätze im vergangenen Jahr entsprechende Erfahrungswerte mit. "Ich glaube, wir beide haben unseren Anteil daran, dass das Auto besser wird. Wir geben nach jeder Session unsere Rückmeldungen und tun alles, um das Auto zu verbessern. Anhand dessen, was ich vom Team gehört habe, ist mein Feedback gut. Ich hatte ja schon im vergangenen Jahr die eine oder andere Gelegenheit, im Auto zu sitzen. Ich fühle mich wohl im Auto und bin überzeugt, dass ich gute Rückmeldungen geben kann. Natürlich lerne ich in diesem Bereich noch dazu, aber soweit ich es beurteilen kann und anhand dessen, was ich gehört habe, ist es in Ordnung", so Bottas.
Kanada-Qualifying und Ungarn-Rennen als Highlights
Die Tatsache, dass der erste WM-Punkt für Williams in diesem Jahr erst beim zehnten Saisonrennen zustande kam, macht es laut Bottas nicht immer einfach, die Moral aufrecht zu erhalten: "Es ist natürlich immer schwieriger, wenn man als Team zu kämpfen hat. Wir haben unsere Ziele in dieser Saison bisher klar verfehlt. Manchmal ist das schon schwierig, zum Beispiel dann, wenn man mehr Reifen als geplant verbraucht, nur um in Q1 weiterzukommen. Mit weniger Reifen hat man dann automatisch auch im Rennen einen schwereren Stand."
"Für das gesamte Team, einschließlich der Fahrer und Mechaniker, wäre es sicherlich besser, wenn wir regelmäßig um Top-10-Platzierungen mitkämpfen könnten. In diesem Zusammenhang war das Qualifying in Montreal großartig, denn es verlieh allen im Team neuen Schwung. Gleiches gilt für den WM-Punkt, den Pastor in Budapest eingefahren hat", sagt Bottas.
Im Zusammenhang mit der Hoffnung auf seinen eigenen ersten WM-Punkt setzt der Finne nicht zuletzt auf das wechselhafte Wetter in Spa-Francorchamps. "Für uns wäre es sicher gut, wenn es im Qualifying oder im Rennen regnen würde. Normalerweise sind die Abstände bei solchen Witterungsbedingungen kleiner. In Montreal kamen wir bei diesen Verhältnissen sehr gut zurecht", erinnert Bottas an seine Fahrt auf den dritten Startplatz für den Grand Prix von Kanada.