McLaren setzt auf die Reifenstrategie

(Motorsport-Total.com) - McLaren wird auf dem Hungaroring aus dem Mittelfeld starten. Jenson Button verpasste im Qualifying knapp den Einzug ins Q3 und belegte Startplatz 13. Dagegen lief es für seinen Teamkollegen Sergio Perez etwas besser. Der Mexikaner war am Vormittag im dritten Freien Training von der Strecke geflogen. Seine Mechaniker reparierten den MP4-28 und Perez konnte im Qualifying teilnehmen. Er schaffte den Einzug ins Q3 und belegte schließlich Position neun. Sein Rückstand auf die Pole-Position Zeit von Lewis Hamilton (Mercedes) betrug drei Sekunden. Auf eine wirklich schnelle Runde legte es Perez am Ende nicht an.

© xpbimages.com

Sergio Perez wird den Grand Prix mit der härteren Reifenmischung starten Zoom Download

Perez fuhr die Zeit mit den Prime-Reifen und wird den Grand Prix demnach auch mit der härteren Mischung starten. "Zunächst möchte ich mich bei allen Teammitgliedern bedanken, denn sie haben unglaublich gearbeitet, um das Auto nach dem Unfall im dritten Freien Training für die Qualifikation vorzubereiten. Es war ein großer Unfall, aber trotzdem haben wir kaum Streckenzeit verloren", so Perez. "Das war wirklich beeindruckend. Danke an meine Jungs!"

"Zu Beginn von Q1 fühlte ich mich im Auto nicht ganz wohl. Deshalb bin ich nur knapp ins Q2 weitergekommen. In Q2 war meine Runde dann sehr gut. Wir nahmen von gestern auf heute einige Veränderungen am Auto vor. Deshalb hoffe ich, dass wir für das Rennen ein besseres Auto haben als in jüngster Vergangenheit." Zudem kommt auch die Strategie, die mit den neuen Reifen ein Fragezeichen ist. Perez plant mit den härteren Reifen einen längeren ersten Stint.

"Mit unserer Pace hätten wir es im Qualifying nicht in die Top 5 geschafft. Deshalb entschieden wir uns für die Prime-Reifen in Q3", sagt Perez. "Diese Reifenwahl ermöglicht uns im Rennen eine bessere Strategie. Ich bin das erste Auto, das mit den Prime-Reifen starten wird. Ich glaube, dass wir eine gute Ausgangsposition haben." Sein McLaren-Teamkollege Button darf sich die Reifenmischung für den Rennstart aussuchen, da er es nicht in die Top 10 geschafft hat.

© xpbimages.com

Jenson Button war mit der Balance seines McLaren nicht zufrieden Zoom Download

Im engen Mittelfeld wartet auf den Ex-Weltmeister ein langes Rennen. "Wenn wir mit frischen Reifen fahren, passt das Verhalten der Vorderachse nicht. Deshalb hatte ich Mühe", sucht der Brite eine Erklärung. "Auf der einen Seite ist das aber positiv, denn das bedeutet, dass wir im Heck mehr Abtrieb gefunden haben. Hoffentlich ändert sich diese Situation im Rennen, denn dann kann ich im Cockpit mit einigen Dingen spielen."

"Generell ist der Grip an der Hinterachse für alle hier etwas gering. Ich bin etwas enttäuscht, weil ich mir mehr erwartet habe. Das liegt daran, dass die Balance des Autos schwierig zu finden ist. Hoffentlich zeigen wir morgen im Rennen ein etwas besseres Tempo. Ich glaube, dass ich morgen trotzdem Spaß haben werde."

Teamchef Martin Whitmarsh zieht ein gemischtes Fazit und versucht die positiven Aspekte zu finden. "Natürlich möchte man auf einer Strecke wie dieser eine gute Position haben. Die beiden Trainingstage haben gezeigt, dass die Option-Reifen im Rennen nicht lange halten werden. Solange die Autos keine freie Fahrt haben, könnten die Fahrer mit den Option-Reifen Probleme bekommen", mutmaßt Whitmarsh. "Checo hat einen super Job gemacht. Er wird der erste Fahrer sein, der mit den Prime-Reifen starten wird."

"Checo verlor nicht eine Sekunde Streckenzeit. Unsere Strategie war im Vorhinein, dass wir mit beiden Autos erst gegen Ende von Q1 auf die Strecke gehen." Während bei Perez alles nach Plan lief, hatte Button mehr Mühe. "Für Jenson ist Platz 13 nicht das, was er erwartet hat. Seine Runde in Q2 war nicht gut genug für Q3. Er und Checo sind aber starke und entschlossene Rennfahrer. Sie werden morgen alles geben", ist Whitmarsh überzeugt.

"Wie immer wird der Grand Prix von Ungarn sehr lange, extrem heiß und eine sehr schwierige Angelegenheit, da das Rennen meistens knapp zwei Stunden lang dauert. Dazu kommt die Streckencharakteristik. Morgen kann viel passieren. Deshalb freue ich mich auf ein aufregendes Rennen. Es wird sicher viel Unvorhersehbares passieren. Das wird für die Fahrer, die Teams, die Medien und die Fans toll sein."