• 27. Juli 2013 · 12:03 Uhr

Grosjean Schnellster in verkürzter "Generalprobe"

Lotus-Fahrer Romain Grosjean hat im dritten Freien Training die Bestzeit markiert - Die "Generalprobe" endet nach Unfall von Sergio Perez unter Gelb

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean (Lotus) hat das dritte Freie Training der Formel 1 auf dem Hungaroring für sich entschieden. Der junge Franzose umrundete den 4,3 Kilometer kurzen Kurs bei Budapest am späten Vormittag in 1:20.730 Minuten und löste damit Sebastian Vettel (Red Bull) als Spitzenreiter in Ungarn ab. Die "Generalprobe" vor der Qualifikation ging jedoch aufgrund eines Unfalls unter Gelb zu Ende.

Foto zur News: Grosjean Schnellster in verkürzter "Generalprobe"

Romain Grosjean war heute Morgen auf dem Hungaroring der schnellste Mann Zoom Download

Wenige Minuten vor Schluss, in der spannenden Schlussphase, war Sergio Perez (McLaren) in der schnellen Kurve zwölf von der Bahn geflogen und seitlich in die Reifenstapel geknallt. "Ich habe das Heck verloren", funkte der Mexikaner noch an die Box, ehe er sein demoliertes Auto aus eigener Kraft verließ. Für ihn und für die weiteren 21 Piloten endete das Freie Training daher ohne weitere Verbesserungen.

Dabei hat sich Perez in der einstündigen Session am Samstagmorgen nicht schlecht verkauft: Hinter Grosjean und Fernando Alonso (Ferrari/2.) erzielte Perez bei einem Rückstand von drei Zehnteln die drittbeste Rundenzeit und ließ damit auch Weltmeister Vettel (4.) hinter sich. Der WM-Titelverteidiger war im dritten Freien Training aber nicht auf schnelle Zeiten aus, sondern konzentrierte sich auf das Setup.

Hat Mercedes nur geblufft?

Erst am Ende der Einheit, als sämtliche Piloten die weichen Pirelli-Reifen zückten, mischte Vettel auch im vorderen Teil des Klassements mit, nachdem er zuvor etliche Runden auf der härteren Mischung absolviert und sich damit weit hinten einsortiert hatte. Hinter ihm lag beim Fallen der Zielflagge Felipe Massa (Ferrari), während Lewis Hamilton (Mercedes) die Formel-1-Top-6 am Hungaroring abrundete.

Hamilton hatte mit den Medium-Pneus in 1:21.942 Minuten die Bestzeit markiert, konnte aber mit der Soft-Mischung nicht so entscheidend zulegen wie die Konkurrenz um Grosjean oder Alonso. "Da ist nicht das rausgekommen, was wir erwartet haben", sagt Formel-1-Experte Marc Surer über die Leistung bei Silber. Denn auch Nico Rosberg (Mercedes) kam nicht über Position acht hinaus.


Fotos: Großer Preis von Ungarn


Abschreiben will Surer die Silberpfeile nach der "Generalprobe" aber nicht: "Da kommt noch was", meint der frühere Formel-1-Pilot. "Ich bin mir sicher: Mercedes wird schnell sein." Zumindest im Freien Training hat das Duo Hamilton und Rosberg Mark Webber (Red Bull/7.) schon mal in die Zange genommen und Jenson Button (McLaren/9.) knapp geschlagen. McLaren wirkte aber verbessert.

Motorwechsel bei Gutierrez

"Man sieht, das Auto könnte es eigentlich", sagt Surer im Hinblick auf die konstant schnellen Zeiten von Perez. "Das gibt Hoffnung." Positiv auch der Vormittag von Adrian Sutil (Force India/10.). "Unser Auto wird auf den weichen Reifen richtig lebendig", hatte dessen Rennstall noch während der Session getwittert. Und tatsächlich mischte Sutil munter mit, blieb sogar noch vor Kimi Räikkönen (Lotus/11.).

Hinter Pastor Maldonado (Williams/12.) und Paul di Resta (Force India/13.) klassierte sich Nico Hülkenberg (Sauber) auf Position 14. Sein Teamkollege war hingegen ganz außen vor: Ein nicht planmäßiger Motorwechsel am Auto mit der Startnummer 12 sorgte dafür, dass Esteban Gutierrez keine gezeitete Runde fahren konnte. So gewannen die "Hinterbänkler" wenigstens eine Position.

Und das heißt: Daniel Ricciardo (15.) und Jean-Eric Vergne (16.) von Toro Rosso lagen am Ende vor Valtteri Bottas (Williams/17.) sowie den Caterham-Piloten Giedo van der Garde (18.) und Charles Pic (19.). Wieder mal ganz hinten landeten Jules Bianchi (20.) und Max Chilton (21.) für Marussia. Die Reifenfolge auf den Plätzen am Ende des Starterfeldes wirkte im Training auch ziemlich zementiert.

Was kann der Soft-Reifen im Qualifying?

Was hingegen noch nicht klar ist: Gibt der Soft-Pneu von Pirelli in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn eine zweite schnelle Runde her? Eben dies hätten die Teams in der "Generalprobe" gern getestet, kamen aber aufgrund der Gelbphase um Perez nur bedingt dazu. Hamilton war es auf der Medium-Mischung jedenfalls gelungen, gleich mehrere schnelle Runden am Stück zu absolvieren.

Und so gehen die Fahrer und Teams der Formel 1 mit einigen Fragezeichen in die um 14 Uhr beginnende Qualifikation im "Glutofen" von Budapest. Erwartet werden wieder sehr hohe Temperaturen von über 30 (Luft) und 45 Grad Celsius (Asphalt). Kann Vettel dann an seine Leistung vom Freitag anknüpfen oder schlagen Ferrari oder Lotus zu? Was ist mit Mercedes? Wir werden es erfahren...

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