• 08. Juli 2013 · 11:39 Uhr

Sieg am Nürburgring: Vettels hart erkämpfter Machtbeweis

Sebastian Vettel musste hart um seinen ersten Sieg auf deutschem Boden kämpfen - Umso mehr war der Erfolg am Nürburgring ein Beweis der Stärke

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettels Jubel war laut und ausgiebig nach seinem ersten Sieg auf deutschem Boden, und auch in der Nachbetrachtung räumt der Weltmeister dem Erfolg am Nürburgring einen besonderen Platz ein. "Diesen Tag", sagt Vettel, "werde ich nicht vergessen - vielleicht kann ich ja irgendwann meinen Enkeln davon erzählen." Im sechsten Anlauf endlich auch in Deutschland zu gewinnen, bedeutete ihm offensichtlich mehr, als er vor dem Rennen eingeräumt hatte. Aber vor allem die Art und Weise des Sieges sorgte dafür, dass der Erfolg in Erinnerung bleiben wird.

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Sebastian Vettel steuert unaufhaltsam dem vierten WM-Titel entgegen Zoom Download

"Das war wohl das härteste Rennen, das wir seit langem hatten", sagt Vettel, "von außen bekommt man vielleicht gar nicht mit, wie sehr ein Fahrer da am Limit ist." Über 60 Runden blieb ihm kaum Zeit zum Durchatmen, denn die Lotus-Boliden von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean "waren diesmal einen Tick schneller", wie Vettel sagte - eine ungewohnte Erfahrung für den 26-Jährigen im meist überlegenen Red Bull.

Umso mehr war auf dem heißen Asphalt in der Eifel fahrerisches Können und ein Gespür für die eigens für das Rennen überarbeiteten Pirelli-Reifen gefordert. Am Ende war es damit ein echter Fahrersieg, den Vettel auf den letzten Kilometern mit einer Sekunde Vorsprung vor Räikkönen auch dank der Hilfe der Fans ins Ziel rettete. Die Auslaufrunde wurde anschließend zur gemeinsamen Feier. "Ich glaube, ich war noch nie so langsam auf dem Weg zurück in die Box, ich habe das sehr genossen", sagt Vettel: "So viel Unterstützung zu bekommen, die Leute im Auto sogar zu hören, das geht einem sehr nahe."

So eng sein Premierensieg in Deutschland am Ende ausfiel, so deutlich führt Vettel nun wieder in der Gesamtwertung. 157 Punkte hat der Hesse nach neun von 19 Rennen auf dem Konto, der am Sonntag viertplatzierte Vizeweltmeister Fernando Alonso (123) im Ferrari folgt mit 34 Punkten Rückstand vor Räikkönen (116).


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Deutschland


Auch für die verbleibenden Rennen war der Große Preis von Deutschland eher ein Hinweis darauf, dass Vettel recht ungefährdet auf den vierten WM-Titel in Folge zusteuert. Denn Vettel und Red Bull sind weniger abhängig von der jeweiligen Strecke als die Konkurrenz. So war das Weltmeister-Team anders als Ferrari, Lotus und Mercedes auf jedem der letzten vier Kurse grundsätzlich siegfähig.

In Silverstone verhinderte einzig ein später Getriebeschaden den Erfolg, in Monaco kam Vettel in den engen Häuserschluchten nicht an Mercedes-Pilot Nico Rosberg vorbei. Den nötigen Speed hatte das Paket Vettel/Red Bull aber stets.

So wird der Sieger in dieser Saison voraussichtlich noch häufiger Vettel heißen, und dem Weltmeister könnte dabei eine bemerkenswerte Leistung gelingen: Bei Erfolgen auch beim nächsten Grand Prix in Budapest (28. Juli) sowie in Austin/Texas (17. November) würde für Vettel auf allen Strecken des aktuellen WM-Kalenders mindestens ein Erfolg zu Buche stehen.

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