Massa: Fehler zu einem ungünstigen Zeitpunkt
Stichwort Vertrag 2014: Felipe Massas Fahrfehler auf dem Nürburgring bringt ihn zu einem ungünstigen Zeitpunkt in eine unangenehme Situation
(Motorsport-Total.com) - Alle Jahre wieder muss Felipe Massa im Sommer um seinen Weiterverbleib bei Ferrari bangen. Zwar legte er 2013 einen ordentlichen Saisonauftakt hin, war phasenweise auch auf Augenhöhe mit Teamleader Fernando Alonso, doch aus den vergangenen vier Rennen nahm er gerade mal zwölf Punkte mit. Zum Vergleich: Sein Teamkollege sammelte im gleichen Zeitraum 51 Zähler.
Gleichzeitig bringt Manager Werner Heinz mit der Kündigung bei Sauber seinen Schützling Nico Hülkenberg, der schon vergangenes Jahr als möglicher Massa-Nachfolger gehandelt wurde, in Position, und auch Adrian Sutil und Paul di Resta werden immer wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht. Insofern kam der Fahrfehler, der Massa heute schon in der vierten Runde das Rennen auf dem Nürburgring kostete, zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.
"In dem Moment, als ich bremste, blockierten die Hinterräder und ich konnte den Dreher nicht mehr vermeiden", schildert er. "Als das Auto zu stehen kam, steckte es im fünften Gang und ich konnte nicht verhindern, dass der Motor abstirbt. Ich habe versucht, mit viel Gas im fünften Gang anzufahren, aber das hat nicht geklappt. Es ist sehr ungewöhnlich, dass so etwas passiert, aber das Team konnte bisher nichts Ungewöhnliches feststellen."
Doch die Reaktion von Renningenieur Rob Smedley sprach Bände, und auch Experte Marc Surer meinte sofort nach dem Ausfall: "Ein klarer Fahrfehler." Nicht nur, dass Massa den Ferrari neben die Strecke setzte, würgte er anschließend auch noch den Motor ab. Besonders bitter: Zu jenem Zeitpunkt lag er sogar vor Alonso, der jedoch fehlerfrei blieb und am Ende wieder einmal die Punkte nach Hause brachte.
Trotzdem steht Teamchef Stefano Domenicali zumindest nach außen weiter hinter dem 32-Jährigen: "Ich betone immer wieder, dass ich großes Vertrauen in Felipe habe", gibt der Italiener zu Protokoll. "Ich weiß, dass er eine schwierige Phase durchmacht, aber wir müssen hinter ihm stehen und hart mit ihm arbeiten, denn wir brauchen ihn im Kampf um die Konstrukteurs-WM. Wir stehen hundertprozentig hinter ihm."