Wind weg, Grip da: Der "Turbo" am Ende von Q2
Nico Rosberg wurde von immer schneller werdenden Konkurrenten überrumpelt: Warum die Strecke in Q2 am Samstag plötzlich so gut war
(Motorsport-Total.com) - Die schnell wechselnden Bedingungen am Ende des zweiten Qualifying-Abschnitts wurden Nico Rosberg in der Zeitenjagd am Samstag auf dem Nürburgring zum Verhängnis. Der Mercedes-Pilot wollte sich einen Reifensatz sparen, markierte recht früh eine Rundenzeit und wurde dann auf den letzten Drücker auf den undankbaren elften Rang verdrängt. Mercedes hatte gepokert und verloren. Nicht nur gegen die Konkurrenz, sondern vor allem gegen die schnell wechselnden Bedingungen.
"Wir wollten einen weichen Reifensatz für das Q3 sparen, haben also in Q2 nur einen verwenden wollen. Die Tatsache, dass die Strecke am Ende von Q2 dermaßen viel schneller war, hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Wind hat nachgelassen und die Strecke hatte mehr Grip", erklärt Mercedes-Teamchef Ross Brawn das enttäuschende Abschneiden von Rosberg. "Wir haben es falsch eingeschätzt", nimmt Brawn die Pleite auf den Deckel des Teams.
"Interessant, wie die Rundenzeiten am Ende des Abschnitts purzeln. Es liegt am Wind", stellte Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz sofort fest. Der Wind machte vielen Piloten zu schaffen. "Im dritten Freien Training war ich zufrieden, aber am Nachmittag gab es Probleme im ersten Sektor", berichtet Sebastian Vettel. "Es war windig, der Wind schob von hinten. Außerdem hatte sich die Strecke weiter aufgeheizt. Unser Auto war immer noch gut, aber im ersten Sektor nicht mehr überragend", so der Champion.
"Wir sind recht früh die eine Runde gefahren, um im Falle von gelben Flaggen reagieren zu können. Die Strecke ist aber erst in den allerletzten Momenten so viel besser geworden. Das sieht man auch daran, dass alle anderen ihre beste Zeit erst auf den letzten Drücker realisieren konnten", meint Ross Brawn angesichts der Panne am Samstag. Auch am Renntag wird mit wechselnden Winden gerechnet. Und mit einem weiteren Anstieg der Temperaturen am Nachmittag. Somit werden die Bedingungen unberechenbar bleiben.