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Ricciardo: "Befinde mich auf dem richtigen Weg"
Toro-Rosso-Youngster Daniel Ricciardo brilliert auch im Qualifying auf dem Nürburgring mit dem sechsten Startplatz - Diese Leistung hatte er nicht so erwartet
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo spekulierte vor dem Qualifying auf dem Nürburgring mit einem Startplatz in den Top 10, wenn alles optimal läuft. Am Ende wurde es der sechste Startplatz. Der Toro-Rosso-Pilot schaffte den Einzug ins Q3. Allerdings wählten einige Fahrer in Q3 eine andere Strategie und setzten auf den Prime-Reifen, oder fuhren gar keine Rundenzeit. Ricciardo nahm den Option-Reifen und absolvierte ein normales Qualifying. "Wir sind in einer ähnlichen Situation wie in China. Wie damals haben wir den Option-Reifen genommen."
"Er hat in China das Rennergebnis nicht zu sehr beeinflusst. Ich starte lieber mit den Option-Reifen als Sechster, als mit den Prime-Reifen als Zehnter. Für mich war es das Risiko wert", streicht der Youngster seine Herangehensweise hervor. "Von Platz sechs bin ich etwas überrascht, aber einige Fahrer entschieden sich für den Prime-Reifen. Wer weiß, ob ich mit ihnen mithalten hätte können. Mir war klar, dass Q3 möglich ist, aber es war auch realistisch, dass es nicht so einfach wie am vergangenen Wochenende wird."
"Wenn wir aber alles zusammenbringen würden, dann würden wir es schaffen. Es hat alles gut geklappt. Wir nahmen am Auto kleine Veränderungen vor, die uns auch nach vorne gebracht haben. In Q2 gelang mir dann eine sehr gute Runde." Speziell sein Angriff in Q2 war für den guten Startplatz ausschlaggebend. "Es war eine gute Runde. Ich wusste, dass ich im letzten Sektor stark sein musste. Ich sah dann einen violetten Sektor, was sehr gut war. Ein violetter Sektor macht alle Fahrer glücklich", sagt Ricciardo wie immer mit einem Lächeln im Gesicht. "Meine Runde in Q2 war wirklich sehr gut. Es war sehr schön."
Mit den neuen Pirelli-Reifen gab es bisher keine großen Probleme auf dem Nürburgring. Ricciardo ist mit dem schwarzen Gold zufrieden: "Es ist okay. Es war bisher positiv, dass wir kein Szenario wie in Silverstone hatten. Für mich funktionieren die Reifen wie zuvor. Ich spüre keinen Unterschied und bin zufrieden. Bei der Veränderung ging es hauptsächlich um die Sicherheit. Bisher ist alles gut gelaufen. Was den Wechsel in Budapest betrifft, glaube ich, dass die gleichen Leute vorne sein werden. Pirelli hat diesen Schritt aus Sicherheitsgründen unternommen."
Trotzdem versprechen die unterschiedlichen Strategien ein spannendes Rennen. Ricciardo wird mit den Option-Reifen wahrscheinlich schon früh die Boxen anlaufen: "Der weichere Reifen hält hier nicht sehr lange. Ich erwarte, dass es eine ähnliche Rennstrategie wie in China geben wird. Einige Jungs glauben, dass der Prime-Reifen der richtige Reifen ist. Deshalb haben sie sich damit qualifiziert. Ich glaube nicht, dass die weichen Reifen zu Beginn des Rennens lange halten werden."
Red-Bull-Gerüchte sind motivierend
Ricciardo hat sich nun bei zwei Rennen in Folge mit tollen Qualifying-Leistungen in Szene gesetzt. Natürlich wird viel über seine Zukunft spekuliert. Bekommt er im nächsten Jahr das zweite Red-Bull-Cockpit von Mark Webber? "Ich glaube, dass beides gute Resultate waren. Silverstone war toll. Wir hatten es dort erwartet und auch geschafft. Heute haben wir es nicht so erwartet, aber wir änderten Kleinigkeiten und schafften es. Es waren zwei unterschiedliche Szenarien. Es beweist, dass wir es schaffen können und ist sehr ermutigend", ist der junge Australier stolz auf seine Leistung.
"Ich habe es im Hinterkopf. Seit seiner Ankündigung bin ich jetzt zwei sehr gute Qualifyings gefahren. Das ist sicher nicht der Grund dafür, denn wir pushen immer. Es ist positiv zu wissen, dass darüber gesprochen wird. Das sind gute News." Deshalb fühlt sich Ricciardo von den Gesprächen über ihn auch geehrt. "Ich genieße es. Wenn man so etwas hört, dann ist es nur positiv für mich. Es als negativen Druck auszulegen, wäre falsch. Ich sehe es positiv und es scheint zu funktionieren."
"Vor den ganzen Gesprächen über Red Bull hatte ich zwei schlechte Rennen. Dann gab es nach Montreal eine zweiwöchige Pause. In dieser Zeit haben wir uns zusammengesetzt und versucht zu verstehen, wie wir uns verbessern können. JEV hatte zwei starke Rennen. Dadurch wusste ich, dass das Auto Potenzial hat. Wir arbeiten außerhalb des Cockpits immer hart. In dieser Zeit habe ich noch etwas härter gearbeitet, damit mir der nächste Schritt gelingt. Die Red-Bull-Sache kam dann noch als Sahnehäubchen hinzu."
Ricciardo steckt auch zwischen den Rennwochenenden viel Herzblut in die Formel 1: "Da ich in Großbritannien lebe, ist es für mich einfacher die Fabrik zu besuchen. Ich kann den Jungs aber nicht erklären, wie Aerodynamik funktioniert. Meine Anwesenheit ist aber immer willkommen. Ich kann ihnen auch etwas Feedback geben. Das kann ihnen etwas helfen. Sie hören immer viel von den Ingenieuren, aber von mir bekommen sie es frisch aus Fahrersicht."
"Ich versuche oft dort zu sein, und sie ein wenig zu unterstützen. Wir sehen, dass die Resultate jetzt kommen. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Das ist für alle motivierend." Allerdings ist er derzeit nicht voll in die Entwicklung des 2014er-Boliden involviert. "Ich bin nicht darin involviert. Das Team arbeitet schon daran. Sie haben mir einige Dinge gezeigt, aber direkt bin ich nicht stark involviert. Ich habe mir einige Lenkradentwürfe angesehen, damit ich eine Idee davon bekomme. Es geht mehr um das Layout des Lenkrads und sie wollten meine Eindrücke hören."