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Qualifying am Ring: Licht und Schatten bei Mercedes
Während Lewis Hamilton seinen Silberpfeil auf die Pole-Position stellt, verpasst Nico Rosberg (11.) aufgrund eines Strategiefehlers des Teams den Einzug in Q3
(Motorsport-Total.com) - Freude einerseits, Ärger andererseits: Mercedes blickt mit gemischten Gefühlen auf das Qualifying zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring zurück. In diesem hielt Lewis Hamilton mit einer Zeit von 1:29.398 Minuten die Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber in Schach und holte sich seine zweite Pole-Position innerhalb von sieben Tagen. Teamkollege Nico Rosberg allerdings startet nach einem Strategiefehler des Teams von Startplatz elf. Der Deutsche stand während der letzten Minuten von Q2 an der Box und musste tatenlos zusehen, wie er durchgereicht wurde.
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Lewis Hamilton holte sich seine zweite Pole innerhalb von sieben Tagen... Zoom Download
"Licht und Schatten", fasst Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'RTL' zusammen und erklärt, was bei Rosberg schief lief: "Strategiefehler vom Team. Das müssen wir auf uns nehmen und uns bei Nico entschuldigen. Das passiert manchmal. Wir haben unterschätzt, dass die Strecke so an Performance gewinnt. Da hat auch der Wind eine Rolle gespielt, aber Entschuldigung gibt es keine. Diesen Fehler haben wir als Team gemacht. Das ist vielleicht einer der Rückschläge, die wir in Kauf nehmen müssen."
Der Hintergrund für die Mercedes-Strategie ist klar: Mit einer Zeit von 1:30.326 Minuten wähnte man Rosberg bereits in Q3 und wollte Reifen sparen. Weil die Strecke in den Schlussminuten des zweiten Qualifying-Abschnitts schneller wurde, ging dieser Poker nach hinten los. "Es ist immer eine Gratwanderung, die man betreiben muss", bekennt Wolff.
"Bei uns sitzt ein sehr guter Mann, der die Strategieentscheidungen trifft und mit 99 Prozent der Entscheidungen richtig liegt. Heute ist es gegen uns gelaufen. Im Nachhinein ist man immer schlauer", spricht der der Mercedes-Motorsportchef auf Teamchef Ross Brawn an, macht diesem allerdings keinen Vorwurf: "Ich wünsche mir keinen anderen dort vorne. Er ist der Beste, den man haben kann. Wir erwarten von ihm, dass er mutige Entscheidungen trifft, weil wir uns nach vorne orientieren wollen und gewissermaßen das vergangene Jahr ablegen wollen."
So sieht Wolff als einzigen positiven Aspekt in Rosbergs elfter Startposition die freie Reifenwahl für den Start am Sonntag. "Auch beide Ferrari sind auf dem Prime, also auf dem härteren Reifen, gefahren", spricht der Österreicher die von den Startplätzen sieben und acht ins Rennen gehenden Felipe Massa und Fernando Alonso an und deutet an, dass man auch Rosberg mit der härteren der beiden Mischungen (Medium) ins Rennen schicken wird: "Jetzt haben wir zumindest zwei Autos auf komplett unterschiedlichen Strategien. Wenn es wärmer wird, kann das vielleicht eine Chance sein."
Niki Lauda, bei Mercedes Vorsitzender des Aufsichtsrats, ergänzt gegenüber 'RTL' in Bezug auf die nach hinten losgegangene Qualifying-Strategie bei Rosberg: "Fehler passieren. Viel mehr kann man dazu nicht sagen." Der dreifache Formel-1-Weltmeister sieht die Mercedes-Chancen aber auch mit zehn Startplätzen Differenz zwischen den beiden Piloten intakt.
"Natürlich wäre es uns lieber gewesen, wir hätten beide Autos vorne gehabt. Dann wäre es gegen Vettel einfacher gewesen", meint Lauda. "Ich glaube aber nach wie vor, dass die Chancen gut sind. Man hat gesehen, wie schnell Lewis mit dem Mercedes ist. Die Red Bull sind hier wegen der Reifentemperatur sicher auf Höchstlevel gefahren. Mercedes aber hat wirklich aufgeschlossen. Wir sind ein Zehntel schneller. Das ist hier ein großer Abstand. Das Rennen morgen wird interessant, keine Frage."