• 06. Juli 2013 · 17:57 Uhr

Mercedes vs. Red Bull: Wer ist der Favorit im Rennen?

Lewis Hamilton gegen die beiden Red-Bull-Piloten, aus dem Hintergrund Fernando Alonso (Ferrari) und Nico Rosberg (Mercedes): Wer schießt sich zum Sieg in der Eifel?

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel will endlich einen Heimsieg. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister hat schon an fast allen Schauplätzen des aktuellen Rennkalenders gewonnen, in Deutschland jedoch fehlt ihm noch der große Grand-Prix-Triumph. Dies könnte sich am morgigen Sonntag ändern. Vettel startet von Platz zwei in den Großen Preis von Deutschland. Vor ihm steht einzig Polemann Lewis Hamilton (Mercedes), der den Red-Bull-Star im Qualifying um 0,103 Sekunden distanzierte.

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Noch zeichnet sich kein eindeutiger Favorit für den Grand Prix ab Zoom Download

"Die Red Bulls sind vom zweiten bis in den dritten Sektor verdammt schnell, aber ich war im ersten Sektor schneller. Man muss hier die Ideallinie genau treffen. Man braucht hier entsprechend Abtrieb, um durch die Kurven ausreichend Tempo mitnehmen zu können", sagt Hamilton nach seiner insgesamt 29. Pole-Position in der Formel 1. Der Brite ist einer der Favoriten auf den Rennsieg, sein Teamkollege Nico Rosberg (11.) nach einem Taktikfehler in der Zeitenjagd eher nicht.

"Natürlich wäre es uns lieber gewesen, wir hätten beide Autos vorne gehabt. Dann wäre es gegen Vettel einfacher gewesen. Ich glaube aber nach wie vor, dass die Chancen gut sind", analysiert Ex-Weltmeister Niki Lauda bei 'RTL'. "Man hat gesehen, wie schnell Lewis mit dem Mercedes ist. Die Red Bull sind hier wegen der Reifentemperatur sicher auf Höchstlevel gefahren. Mercedes aber hat wirklich aufgeschlossen. Wir sind ein Zehntel schneller. Das ist hier ein großer Abstand. Das Rennen morgen wird interessant, keine Frage."

Mercedes und die eine schnelle Runde

Das Kräfteverhältnis zwischen Red Bull und Mercedes ist bislang kaum einzuschätzen. Im ersten Freien Training am Freitag waren die Silbernen klar vorn, im zweiten Durchgang setzte sich Vettel an die Spitze. Im Abschlusstraining am Samstagmorgen war es der Weltmeister, der allen Konkurrenten einen herben Rückstand einschenkte. Sein Problem: Bei hohen Temperaturen im Qualifying konnte Hamilton im Mercedes mehr zulegen als er selbst.

"Es gilt generell, dass man nicht unbedingt von der Pole starten muss, um eine Chance auf den Sieg zu haben", zeigt sich Vettel vor dem Start in der Eifel gelassen. Mehrfach hat er betont, dass er sein Heimrennen in diesem Jahr nicht auf Biegen und Brechen gewinnen muss. "Ich habe ja hoffentlich noch ein paar Jahre", meint er. Dennoch sieht Vettel gute Chancen auf dem Nürburgring: "Ich konzentriere mich zuerst auf den Start. Der Rest wird sich dann zeigen."


Fotos: Großer Preis von Deutschland


"Ich will natürlich versuchen, sofort an Lewis vorbeizukommen. Sicherlich hat er etwas dagegen. Mal schauen, man kann nicht alle Eventualitäten durchgehen. Es ist wichtig, dass man eine klare Vorstellung bezüglich der Strategie hat", sagt der amtierende Champion. "Wir sind gut unterwegs. Ich kann eigentlich nur uns selbst einschätzen. Ich glaube aber, dass Lewis bezüglich Setup zum Qualifying einen Schritt nach vorn gemacht hat. Ich hoffe nicht, dass dies auch morgen der Fall sein wird. Es wird sich zeigen. Es wird eng."

"Sebastian wird morgen klar auf Sieg fahren. Das Heimspiel bedeutet für ihn zusätzliche Motivation. Allerdings geht es für ihn um genauso viele Punkte wie für die anderen. Wir geben alles. Es wird bestimmt nicht einfach, an Lewis vorbeizukommen. Außerdem müssen wir auf die Autos hinter uns achten", mahnt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Hinter Vettel lauert der Feind aus dem eigenen Lager: Mark Webber. Der Australier hat auf dem Nürburgring bereits gewonnen. Er will sich mit weiteren Siegen aus der Formel 1 verabschieden.

Webber setzt auf Renntempo am Sonntag

"Auf Longruns geht unser Auto richtig gut. Ich denke, wir sind in einer guten Ausgangslage, um morgen um den Sieg kämpfen zu können", zeigt sich Webber zuversichtlich. In den Freien Trainings wurde deutlich, dass Red Bull mit den Medium-Reifen sehr lange konstant schnelle Runden absolvieren kann. Dies könnte der große Trumpf im Duell gegen Mercedes sein. Einen Nachteil hat Red Bull - wie immer - beim Top-Speed. Der RB9 ist langsamer als der W04 von Mercedes. Dies dürfte allerdings angesichts zweier DRS-Zonen am Nürburgring nur ein geringes Problem darstellen.

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Fernando Alonso setzt im Eifelrennen auf eine andere Strategie Zoom Download

Wer könnte sonst noch in den Kampf um den Sieg eingreifen? Die beiden Lotus von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean sind auf den Rängen vier und fünf gut qualifiziert, aber der Speed des E21 war nicht durchweg überzeugend. Möglicherweise droht Gefahr von Ferrari. Felipe Massa (7.) und Fernando Alonso (8.) haben sich frühzeitig für eine andere Strategie entschieden. Beide F138 werden auf der härteren Medium-Mischung starten und somit einen längeren ersten Stint fahren können.

"Das kann man schlecht einschätzen. Sie waren am Vormittag etwas weg von der Spitze, am Nachmittag sah es dann wieder anders aus", rätselt Vettel. "Die fahren ihr Rennen also genau umgekehrt. Das ist logisch einerseits, aber unlogisch andererseits", meint Red-Bul-Teamchef Horner. "Sie haben sich frühzeitig für eine andere Strategie entschieden, sind schon in Q1 mit den weichen Reifen gefahren. Ob diese andere Strategie aufgeht, wird sich morgen zeigen. Wir sind glücklich mit unserer", so Vettel, der auch Rosberg durchaus noch auf der Rechnung hat.

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