Force India: Gelingt das Heimspiel von Sutil?
Für Force India geht es am Nürburgring wieder darum, das Punktekonto gegenüber McLaren auszubauen - Was kann Adrian Sutil beim Heimrennen zeigen?
(Motorsport-Total.com) - Es ist mal wieder ein Heimspiel für Force India angesagt. Nachdem Paul di Resta am vergangenen Wochenende vor seinem Heimpublikum fahren durfte, kommt nun Adrian Sutil in den Genuss, die Unterstützung der zahlreichen Fans zu spüren. Die Ziele sind wie immer klar: Podium und McLaren Punkte abnehmen. Während man auf ersteres noch wartet, gelang letzteres in den vergangenen Rennen recht gut.
22 Punkte beträgt der Abstand zu den Chrompfeilen schon, sodass man in dieser Woche bekanntgab, zuversichtlich zu sein, den fünften Konstrukteursplatz halten zu können. Bei McLaren fürchtet man ebenfalls so langsam, dass man das Blatt nicht mehr wenden kann. "Wir liegen viele Punkte hinter ihnen, und es wird schwierig, sie in der Weltmeisterschaft zu schlagen, aber wir müssen ein Ziel haben - zumindest Fünfter wollen wir bei den Konstrukteuren werden", erklärt McLaren-Pilot Jenson Button.
"Aber sie machen einen guten Job, viele Punkte mitzunehmen. Sie sind ein starkes Team, besonders auf Highspeed-Strecken", muss der Brite eingestehen. "Sie haben offensichtlich einen guten Motor (Mercedes) und ein gutes Getriebe (McLaren; Anm. d. Red.) im Auto", lacht er, weil er weiß, dass bei seinem Team die gleichen Zutaten vorhanden sind. Dennoch musste man sich zuletzt regelmäßig hinter dem Privatteam einordnen.
Vor einer Woche wurde Adrian Sutil als Siebter abgewunken, und konnte wieder Boden gutmachen. "Platz sieben ist ein gutes Resultat, mit dem wir glücklich sein können, obwohl es enttäuschend ist, so nah vor dem Ziel noch von drei auf sieben zu fallen", erklärt er. Dadurch, dass der Gräfelfinger in der letzten Safety-Car-Phase nicht in die Box gefahren ist, hatte er gegen Ende des Rennens keine Chance mehr, seinen Platz gegen die Konkurrenz zu behaupten.
"Unglücklicherweise hatten meine Rivalen einen großen Vorteil der frischen Reifen und konnten mich spielerisch überholen", so der Force-India-Pilot. "Aber die Punkte nehme ich natürlich mit." Das will der 30-Jährige auch am Nürburgring tun. Bei seinem letzten Auftritt 2011 wurde er hier Sechster. "In seinem Heimatland Rennen zu fahren ist immer etwas Besonderes - sogar noch mehr, wenn es auf einem historischen Kurs wie dem Nürburgring ist", freut sich Sutil schon auf das Wochenende.
In seiner Karriere war der Deutsche schon oft in der Eifel unterwegs, in einem Formel-1-Boliden allerdings erst dreimal. "Es ist eine Strecke, die verschiedene Fähigkeiten braucht. Sie hat einen technischen ersten Sektor, einen flüssigen Mittelteil und ein schnelles Ende", erklärt er. Das Layout kann einen manchmal auf dem falschen Fuß erwischen - besonders auf einigen Randsteinen wie in der letzten Schikane."
Für Teamkollege Paul di Resta ist es erst der zweite Formel-1-Auftritt auf dem Ring, doch natürlich hat auch er Vorerfahrung: "Ich kenne den Ort aus meinen DTM-Tagen sehr gut, obwohl wir immer auf der kürzeren Version unterwegs waren", erzählt der Schotte. "Das Wetter spielt hier immer eine Rolle, und ich wäre nicht überrascht, wenn es irgendwann regnet. Die Strecke ist ein Mix aus allem, aber es ist wichtig guten mechanischen Grip zu haben, um im langsameren ersten und letzten Teil gut zu performen."
Wenigstens seien an diesem Wochenende keine Reifenprobleme wie in Silverstone zu erwarten. "Der Kurs beansprucht die Reifen nicht so stark", erzählt di Resta weiter. "Wir sollten konkurrenzfähig sein, und wenn wir aus allen drei Tagen das Beste holen, werden wir gut dastehen. Ich war mit der Formel 1 erst einmal hier und wurde in der ersten Kurve getroffen, also wäre es gut, die Dinge an diesem Wochenende richtig zu machen."