Horner hat Mercedes im WM-Kampf auf der Rechnung
Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht Mercedes nach dem Grand Prix von Großbritannien als ebenbürtig und ärgert sich über den Ausfall von Sebastian Vettel
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying präsentiert sich das Mercedes-Team schon seit Saisonbeginn stark. Insgesamt fünf der acht Pole-Positions in diesem Jahr wurden von Lewis Hamilton und Nico Rosberg gewonnen. Die Performance des W04 im Rennen allerdings trieb den Silberpfeil-Piloten bei den ersten fünf Grands Prix des Jahres angesichts des hohen Reifenverschleißes Sorgenfalten auf die Stirn.
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Seit dem Grand Prix von Monaco aber, wo Mercedes dank Rosberg den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach brachte und allerspätestens seit dem Grand Prix von Großbritannien, bei dem sich der langjährige Mercedes-Pilot am vergangenen Sonntag Saisonsieg Nummer zwei gutschrieben ließ, stimmt die Performance der Silberpfeile auch im Rennen. Der in Silverstone am Auto von Hamilton aufgetretene Reifenschaden war bekanntlich kein Mercedes-spezifisches Problem.
Zwar verpasste Hamilton bei seinem Heimspiel trotz starker Aufholjagd den Sprungs aufs Podest, die zwölf WM-Punkte für Platz vier reichten aber in Kombination mit den 25 von Rosberg eingefahrenen Zählern, um Mercedes in der Konstrukteurswertung an Ferrari vorbei auf Platz zwei zu bringen. Im Lager des Weltmeisterteams Red Bull ist man sich der neu erwachsenen Konkurrenz voll bewusst.
"Sie haben ein gutes Team, ein schnelles Auto und gute Fahrer. Ganz sicher werden sie bis zum Ende des Jahres eine Rolle spielen - genau wie Ferrari und Lotus", urteilt Red-Bull-Teamchef Christian Horner über Mercedes, gibt aber gleichzeitig zu bedenken: "Bis zum Titel ist es noch ein langer Weg."
Den Red Bull von Mark Webber hielt Rosberg am Sonntag in Silverstone knapp in Schach. Gegen Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel hätte der Mercedes-Pilot ohne den Getriebeschaden am RB9 mit der Startnummer 1 aber keine Chance gehabt. Dessen ist sich auch Horner bewusst. Umso schmerzt ihn der Ausfall des amtierenden Champions. "Er befand sich in einer großartigen Position, war elf Runden davon entfernt, den britischen Grand Prix zu gewinnen. Er kontrollierte den Abstand und machte alles richtig. Es war ein Jammer, dass er ausgefallen ist", so der Red-Bull-Teamchef.
Seine Hoffnung auf eine erfolgreiche Titelverteidigung stützt Horner nicht zuletzt auf die Performance, die Red Bull in Silverstone bereits am Freitag an den Tag legte. "Wir haben es geschafft, ein etwas besseres Setup zu erarbeiten", zieht er einen Vergleich zum Grand Prix von Spanien vor wenigen Wochen, als sich die Weltmeistertruppe vor allem gegen Ferrari schwertat und stellt heraus: "Auf den Longruns sahen wir diesmal sehr gut aus. Das ist ermutigend, denn in Barcelona sahen wir gegen Ferrari kein Land. Diesmal hatten wir sie hinter uns und waren dem Augenschein nach auf einem Level mit Mercedes." Fortsetzung folgt am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring.