Vettel-Sieg zwischen Sekundenschlaf und Kontrolle
Sebastian Vettels erster Sieg beim Großen Preis von Kanada war trotz zwei kleiner Fahrfehler zu keinem Zeitpunkt gefährdet - im Team herrscht "Satisfaction"
(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Kanada konnte Sebastian Vettel seine Pole-Position in einen zu keiner Zeit gefährdeten Sieg ummünzen und zum ersten Mal auf dem Circuit Gilles Villeneuve gewinnen. Gleich am Start zog der Heppenheimer das Tempo an - und seinen Konkurrenten davon. Zwei kleine Unachtsamkeiten des Red-Bull-Piloten blieben folgenlos. "Ich bin einfach sehr glücklich, dass es heute hier geklappt hat", berichtet Vettel nach dem Grand Prix, "weil es eins der schönsten Rennen des ganzen Jahres ist."
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Sekundenschlaf und Sieg: Sebastian Vettel gewinnt zum ersten Mal in Kanada Zoom Download
"Ich denke, es war ein großartiges Rennen", freut sich der 25-Jährige. "Ich hatte einen sehr guten Start, das war sehr wichtig. Danach war ich in der Lage, das Rennen zu kontrollieren. Insbesondere die Supersoft-Reifen haben sich stark abgenutzt, wir waren aber im Umgang damit genauso cool wie die anderen auch. Nach dem Boxenstopp konnte ich das Rennen kontrollieren."
Trotz des Vorsprungs hat sich der Red-Bull-Pilot aber nicht in kompletter Sicherheit gewogen. "Ich wusste nicht, wie lange die Reifen halten und man weiß auch nicht, was später im Rennen kommt, dann kann jeder Vorsprung schnell weg sein", betont Vettel. "Dass es dann so gut geklappt hat und wir so viel Vorsprung rausfahren und es kontrollieren konnten, haben wir uns heute Morgen natürlich nicht erträumt", fügt er hinzu.
Sekundenschlaf in Kurve eins
"Zum Ende hin war es natürlich sehr kontrolliert - auch wenn ich in der ersten Kurve kurz eingeschlafen und geradeaus gefahren bin", beschreibt Vettel seinen Verbremser in der ersten Kurve in Runde 53. "Ich denke, dass ich das Auto auf der Strecke hätte halten können, wollte allerdings kein Risiko eingehen und möglicherweis ein einen Dreher verwickelt werden. Ich habe mich dann entschieden aufzumachen, bin dann genügend vom Gas gegangen, sodass ich wirklich keinen Vorteil gewonnen habe. Ich habe zwar viel Zeit verloren in der Runde, aber durch den großen Vorsprung konnten wir uns das heute erlauben", so Vettel weiter.
Auch in Runde 10 musste die Red-Bull-Mannschaft am Kommandostand kurzeitig die Luft anhalten, als Vettel im Mittelsektor die Mauer touchierte. Dieser Fehler blieb aber im Gegensatz zu dem im Jahr 2011, als der Heppenheimer in der letzten Runde den Sieg an Jenson Button verlor, ohne Konsequenzen. "Wir hatten auch in der Vergangenheit gute Rennen hier, aber es hat mit dem Sieg nicht geklappt. 2011 war es sehr eng, da habe ich es in der letzten Runde verloren, das war mein Fehler", so Vettel, der zum ersten Mal in Kanada ganz oben auf dem Treppchen steht.
"Alles in allem ist es natürlich perfekt, das Auto war heute das ganze Rennen grandios und es wurde mit weniger Benzin immer besser. Gerade wo wir in den vergangenen Rennen immer gehadert hatten, im Qualifying an den Speed der Mercedes ranzukommen, war es heute wichtig zu zeigen, dass der Speed definitiv da ist", so Vettel.
Horner ist zufrieden und blickt nach vorne
Red-Bull-Teamchef Christian Horner verteidigt die kleinen Unachtsamkeiten seines Schützlings gegenüber 'Sky': "Es ist nicht einfach, die Konzentration hochzuhalten, wenn du in Führung liegst. Er hat aber heute einen tollen Job gemacht." Ende Juni geht es in Silverstone (28. bis 30. Juni 2013) weiter.
"Das ist eine tolle Strecke. Wir haben jetzt drei Wochen Pause und es ist wichtig für uns, hart zu arbeiten in der Zeit, um eine gute Performance in Silverstone zu haben", so Horner weiter. Angesprochen auf eine spontane Partie heute Abend, antwortet Horner: "Einige werden sich heute Abend noch die Rolling Stones anschauen." Bei Red-Bull herrscht also im wahrsten Sinne des Wortes "Satisfaction"