Massas Crash-Deja-vu: Eine Ursache geklärt

Nach den zwei identischen Abflügen von Felipe Massa ist zumindest die Ursache beim Rennunfall geklärt - Stefano Domenicali fordert von seinem Team Konstanz

von Christian Schrader · 28.05.2013 12:58

(Motorsport-Total.com) - Die zwei Ferraris, die am Sonntag in Monaco im Einsatz waren, kamen am Montag in den frühen Morgenstunden zurück nach Maranello. Besonders im Fokus der Ingenieure: Die beiden Unfälle von Felipe Massa, der eine erlitten im letzten Freien Training am Samstag und der andere im Rennen. Zumindest bei letzterem legt sich Ferrari nach Auswertung der Telemetriedaten auf die Ursache fest: Laut der "Scuderia" bestätigten die Funde auch die ersten Eindrücke der Ingenieure, dass der Unfall durch ein Bruch eines Elements der vorderen linken Aufhängung verursachte wurde.

Die Ursache für Felipe Massas Rennunfall: Aufhängungsschaden vorne links

Der Unfall des Brasilianers im Rennen wirkt wie eine Wiederholung aus dem Training. An derselben Stelle, in der Sainte-Devote-Kurve, blockierten die Vorderreifen seines Ferraris, er schlug erst links in die Leitplanke ein um dann mit hohem Tempo in den Reifenstapel zu krachen. Wurde nach dem ersten Unfall im Training zunächst über einen möglichen Fahrfehler berichtet, so legt sich Ferrari zumindest beim Rennunfall in Runde 29 auf ein technisches Problem fest. Bereits am Samstag kam Massa nach seinem Crash präventiv für Untersuchungen ins Krankenhaus, konnte es aber alsbald wieder verlassen.

Auch der Unfall am Sonntag hat beim 32-Jährigen Spuren hinterlassen, die aber glücklicherweise ebenfalls nicht so schlimm sein sollen. Teamchef Stefano Domenicali dazu: "Die beste Nachricht des Monaco-Wochenendes ist, dass es Felipe gut geht" zeigt sich der Italiener erleichtert. "Zwei heftige Unfälle innerhalb von 24 Stunden und alles, was er davon getragen hat, sind ein paar Muskelschmerzen. Glücklicherweise gab es keine anderen Verletzungen."

Domenicali fordert Konstanz von seinem Team

Fordert von seinem Konstanz und krempelt die Ärmel hoch: Stefano Domenicali

Massa brauche noch ein paar Tage Erholung, die Konzentration liege aber bereits bei der Vorbereitung zum Großen Preis von Kanada (7. bis 9. Juni 2013), wie die "Roten" aus Maranello in einer Pressemitteilung verlauten ließen: "Massas Einsatz beim kommenden Rennen sei zu keinem Zeitpunkt angezweifelt worden."

Die Boliden werden bereits diese Woche nach Montreal geflogen. Der Grand Prix auf dem Circuit Gilles Villeneuve könnte für Ferraris Weltmeisterschaftsambitionen richtungsweisend werden. Mit 29 Zählern Rückstand auf Sebastian Vettel liegt Fernando Alonso mit 78 Punkten auf Platz drei der Fahrerweltmeisterschaft, Felipe Massa mit 45 Zählern auf Rang sieben. Und das, obwohl Alonso wie Vettel dieses Jahr bereits zweimal triumphieren konnte, aber nicht so konstant punktet wie der Deutsche. Bei den Konstrukteuren befindet sich Ferrari mit 123 Punkten in Lauerstellung hinter Red Bull (164 Zähler).

"Von jetzt an wird es wichtig sein, eine konstante Performance nachzuweisen."Stefano Domenicali
"Diese Weltmeisterschaft scheint eine Achterbahn der Gefühle zu sein", beschreibt Domenicali die Performance seines Teams. "Nach einem guten Wochenende folgt ein schlechtes. Das war in den ersten vier Rennen außerhalb von Europa so und es hat sich nicht verändert." Auch die beiden Saisonsiege von Alonso habe man laut dem Italiener intern nie zu hoch bewertet: "Ich kann bestätigen, dass wir es nicht übertrieben haben, wenn wir gewonnen haben, noch haben wir uns verrückt machen lassen, wenn Dinge nicht so gut wie erwartet liefen. Aber von jetzt an wird es wichtig sein, eine konstante Performance nachzuweisen", fordert der 48-Jährige.

Alonso nimmt Platz sieben mit Humor

"Wir haben alle unsere Ärmel hochgekrempelt und sind auf die Aufgaben fokussiert, die vor uns liegen."Stefano Domenicali
"Die Weltmeisterschaften sind sehr eng und die Zahl der starken Gegner wird immer größer. In so einem Szenario ist jeder Punkt wertvoll und jede Hundertstel wichtig. Natürlich sind wir uns sehr wohl bewusst, dass ein Zuverlässigkeitsproblem weniger sich erheblich auf die Meisterschaft auswirken kann. Wir haben eine Menge Arbeit in den kommenden Tagen vor uns, um für Montreal so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Wir haben alle unsere Ärmel hochgekrempelt und sind auf die Aufgaben fokussiert, die vor uns liegen."

Fernando Alonso nimmt seinen siebten Platz von Monaco hingegen mit Humor, wie er beim sozialen Netzwerk 'Twitter' beweist: "Es ist egal, wie langsam du bist, solange du nicht stehen bleibst", "zwitscherte" der 31-Jährige gestern Abend, möglicherweise auch in Bezug auf die langsame Fahrt der "Silberpfeile" an der Spitze. Auch für das sich ständig ändernde Wetter am Wochenende hatte der Spanier einen lockeren Spruch für seine Anhänger parat: "Der Regen ist nur ein Problem, wenn du nicht nass werden willst." In Zukunft würde es Domenicali bestimmt lieb sein, wenn Alonso die Gegner auf der Strecke höchstpersönlich nass macht.