Sauber in Monaco: Zwischen Spaß und Herausforderung

Mit guten und schlechten Erinnerungen reist das Sauber-Team am kommenden Wochenende nach Monaco - Gutierrez will seinen Aufwärtstrend konservieren

von Norman Fischer · 17.05.2013 15:41

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team reist vorsichtig optimistisch zum Großen Preis von Monaco in das Fürstentum. Nachdem die Modifikationen in Barcelona ein Schritt in die richtige Richtung waren, folgen nun zusätzliche Entwicklungsteile. Die Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez freuen sich auf eine der ältesten Rennstrecken im Kalender. Nach der Enttäuschung von Barcelona hofft Hülkenberg auf dem engen Straßenkurs auf Wiedergutmachung, Gutierrez möchte nach seinen ersten Führungsrunden in Barcelona und der schnellsten Rennrunde dort anknüpfen, wo er aufgehört hat.

Esteban Gutierrez bewies in Barcelona eine deutliche Leistungssteigerung

Bisher hielt der Große Preis von Monaco für Hülkenberg nicht immer positive Erlebnisse bereit. Bei seinem ersten Formel-1-Auftritt mit Williams 2010 kam der Emmericher in der ersten Runde nur bis zum Tunnel. Im vergangenen Jahr kam der Deutsche im Force India immerhin auf Rang acht. In diesem Jahr darf es ruhig etwas mehr sein: "Ich freue mich sehr auf das Rennwochenende in Monaco", so der Sauber-Pilot.

"Die Strecke und auch die Kulisse sind immer etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre ist eine der besten der Saison, und es macht für alle Beteiligten richtig Spaß. Die Strecke ist die letzte ihrer Art, die noch so schmal ist, und wo der kleinste Fehler brutal bestraft wird. Ich finde das eine tolle Herausforderung zwischen mir, dem Auto und der Strecke und habe dort immer extrem viel Spaß." Dies zeigte sich auch in der GP2-Serie als der Deutsche 2009 die Plätze fünf und drei einfahren konnte."

Zwar haben die Upgrades in Barcelona nicht unbedingt das erfüllt, was sich Sauber versprochen hatte - auch aufgrund der harten Reifen - doch für Monaco erwartet das Team Besserung: "Was unsere Performance angeht, bin ich recht optimistisch", so Hülkenberg. "Bisher hat man gesehen, dass uns die weicheren Reifenmischungen ganz gut liegen. Das stimmt mich positiv, dass wir ein gutes Wochenende haben werden."

Esteban Gutierrez konnte auf dem Circuit de Catalunya als Elfter sein bestes Karriereresultat abliefern. Beinahe hätte es im Kampf gegen Daniel Ricciardo noch zu seinem ersten Punkt gereicht, doch der Mexikaner konnte sich immerhin mit der schnellsten Rennrunde trösten. In Monaco erwartet den 21-Jährigen nun ausgerechnet der schwierige Straßenkurs im Fürstentum, bei dem er in zwei Jahren GP2 lediglich einen Zähler mitnehmen konnte. Trotzdem freut sich der Sauber-Rookie auf das Wochenende.

"Es ist etwas ganz Besonderes dort am Limit durch die engen Gassen zu fahren", weiß der Mexikaner. "Ich bin zwei Mal in der GP2 in Monaco gefahren, und es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich bin mir sicher, dass es in einem Formel 1-Auto noch anspruchsvoller sein wird. Die Strecke hat viele langsame Kurven, deshalb wird das Reifenmanagement besonders wichtig sein, insbesondere die Hinterreifen werden stark belastet. Ich werde mich dieses Wochenende darauf fokussieren, auf das gute Rennen in Barcelona aufzubauen."

Das Qualifying 2011 endete für Sauber mit einem schweren Unfall von Sergio Perez

Auch das Sauber-Team kennt nach 20 Jahren Monaco alle Höhe- und Tiefpunkte. Neben schlimmen Erlebnissen wie den Unfällen von Karl Wendlinger 1994 oder Sergio Perez 2011 hatte das Team auch die Podestplätze von Johnny Herbert 1996 oder Robert Kubica 2008 (damals BMW-Sauber) zu feiern. Tom McCullough, der leitende Ingenieur an der Rennstrecke, weiß, dass Freud und Leid in Monte Carlo eng beieinanderliegen. "Der Kurs in Monaco ist eine echte Herausforderung für die Fahrer und das Team."

"Die Strecke wird im Laufe des Wochenendes immer schneller. Dabei ist es wichtig, dass das Auto gut abgestimmt ist und dem Fahrer Vertrauen gibt, um zentimetergenau an die Leitplanken heranzufahren", so McCullough. "Esteban wird dort das erste Mal in einem Formel 1-Auto fahren, aber seine Erfahrungen in der GP2 werden eine gute Referenz sein."

"Es wird das erste Rennen sein, in dem uns Pirelli die weiche und superweiche Reifenmischung zur Verfügung stellt. Zusätzlich zu den Modifikationen, die wir in Barcelona hatten, werden wir weitere Aeroteile mit nach Monaco bringen. Aufbauend auf der verbesserten Konkurrenzfähigkeit im Rennen, die wir in Barcelona hatten, ist es unser Ziel, uns stärker zu qualifizieren, was in Monaco besonders wichtig ist."