Caterham knapp am Ziel: Fast den Williams geschlagen...

Fast hätte Charles Pic im runderneuerten Caterham den Williams von Valtteri Bottas in Barcelona aus eigener Kraft schlagen können - Zufriedene Gesichter beim Team

von Norman Fischer · 17.05.2013 17:03

(Motorsport-Total.com) - In Barcelona war es endlich soweit: Caterham konnte auf dem Circuit de Catalunya endlich das neue Auto einsetzen, nachdem zuvor nur eine Übergangsvariante im Einsatz war. Der runderneuerte CT03 scheint auch das gehalten zu haben, was sich die Verantwortlichen versprochen haben. Charles Pic lag nach Ablauf der Renndistanz nur 2,4 Sekunden hinter dem Williams von Valtteri Bottas - obwohl im Qualifying noch enttäuschende 1,4 Sekunden zwischen dem schlechtesten Williams und dem besten Caterham lagen.

Cyril Abiteboul hat in Spanien einen guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen

"Es war die beste Performance unseres Teams seit wir in diesen Sport gekommen sind", freut sich Teamchef Cyril Abiteboul über das Ergebnis von Barcelona. Dabei sei laut dem Nachfolger von Tony Fernandes in Spanien noch nicht alles rundgelaufen: "Wir hatten ein paar Probleme, die uns in jeder Session Zeit kosteten, dadurch gingen wir ohne klare Idee von einem optimalen Setup in den Sonntag." Der Regen am Freitag habe die Situation natürlich nicht verbessert. "Dadurch konnten wir nicht alle Aerotests machen, die wir gebraucht haben."

Doch das hielt Charles Pic am Sonntag nicht davon ab, Valtteri Bottas wie ein Schatten im Nacken zu sitzen. Am Samstag lief es allerdings nicht so gut, und der Franzose musste sich mit dem letzten Platz begnügen. "Es hatte Probleme eine Balance zu finden, mit der er glücklich ist", erklärt Abiteboul. "Sonntag ist er ein weiteres großartiges Rennen gefahren und knapp hinter dem Williams von Bottas ins Ziel gekommen."

"Er konnte nicht so viele Überholmanöver wie in den ersten vier Rennen zeigen, aber mit einer aggressiveren Strategie und gutem Reifenmanagement konnte er komfortabel vor den beiden Marussias ins Ziel kommen", lobt der Teamchef. "Er konnte drei oder vier Attacken auf Bottas machen, und es gab viele Diskussionen an der Boxenmauer, ob wir ihn trotz 25-Runden-Stints pushen lassen sollten. Aber er ist ein Rennfahrer und hat seinen Job gemacht. Unglücklicherweise musste er mit ein paar blauen Flaggen auskommen, die den Williams beschützt haben."

Für Teamkollege Giedo van der Garde verlief das Wochenende genau andersherum. Am Samstag konnte der Niederländer sein bestes Qualiergebnis feiern - er war der Beste der beiden Hinterbänklerteams. Dafür sollte der Sonntag nicht so erfolgreich werden. Er schied mit einem losen Rad aus. "Ich habe mit Giedo nach dem Rennen gesprochen, und trotz seines ersten Ausfalls mit uns - der nicht sein Fehler war - war er über seine Pace und den Aufwärtstrends des Teams sehr glücklich."

Giedo van der Garde lag zeitweise vor beiden Williams-Piloten

Abiteboul war gleichzeitig auch glücklich über die Performance des Neueinsteigers: "Er hatte sein bestes Qualifying und hat dies auch mit in den Sonntag genommen. Er hat einen guten Start gehabt, beide Williams kassiert und saß bis zum ersten Stopp hinter Button, was für uns sehr schön war - auch wenn es für McLaren ein Schock gewesen sein mag." Doch dem Hoch folgte sogleich das Tief: "Unglücklicherweise hatte er das Problem bei seinem zweiten Stopp, was ihn aus dem Rennen warf."

"Wir wissen immer noch nicht genau, was passiert ist, weil wir die schuldige Radmutter nicht haben, aber wir untersuchen das weiter und stellen sicher, dass es nicht noch einmal vorkommt", verspricht der Teamchef. Wo van der Garde am Ende gelandet wäre, ist nur zu spekulieren. Fakt ist, dass Caterham erneut nur mit dem 17. Platz abreisen musste. "Die Position erzählt nicht die ganze Geschichte", so Abiteboul. "Wenn man sich die Rundenzeiten anschaut, wird klar, dass wir Fortschritte gemacht haben - selbst mit den Problemen, die wir gehabt haben."