• 12. Mai 2013 · 18:21 Uhr

Lauda über Reifen verärgert: "Das ist der größte Witz"

Nachdem Mercedes im Rennen wieder einmal zurückgefallen ist, findet Niki Lauda harte Worte für Pirelli: "Ich ärgere mich maßlos über dieses Spiel der Reifen"

(Motorsport-Total.com) - Die Voraussagen haben sich bestätigt: Nach der starken Qualifying-Performance am Samstag hatte Mercedes am Rennsonntag wieder nichts zu melden. Während Nico Rosberg, von Pole gestartet, mit Rang sechs immerhin Schadensbegrenzung betrieb, wurde Teamkollege Lewis Hamilton sogar bis auf Rang zwölf durchgereicht. Schuld waren mal wieder die Pirelli-Pneus, die bei den Silberpfeilen vor allem durch Graining auffielen.

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Niki Lauda ist absolut kein Freund der aktuellen Reifenlotterie Zoom Download

"Es fängt immer wieder von vorne an", ist Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda das Thema leid. "An jedem Rennwochenende erleben wir immer wieder neue Überraschungen. Das finde ich grundsätzlich falsch", legt der Österreicher nach. "Man sollte den Sport so machen, dass man grundsätzlich Reifen vorfindet, dass alle Rennfahrer damit volle Pulle Rennen fahren können", so der TV-Experte bei 'RTL'. Denn dafür sei die Formel 1 schließlich erfunden worden.

Doch 2013 ist das mit den schnell verschleißenden Walzen nicht mehr der beste Weg ins Ziel. "Heute fährt keiner mehr volle Pulle, weil jeder drauf achten muss, wie er mit seinen Reifen umgeht", erklärt Lauda. "Deswegen haben wir jetzt vier Stopps, wo sich eigentlich zuhause keiner mehr auskennt, wer jetzt vorne und wer hinten ist. Das gehört einfach wieder in Ordnung gebracht, da ist Pirelli gefragt."

Doch nicht nur aus Zuschauersicht kann der dreifache Weltmeister Kritik an den Reifen anbringen, auch aus Fahrersicht ist Lauda natürlich Experte: "Als Fahrer ist es das Frustrierendste was es gibt, wenn man nicht gegeneinander Rennen fahren kann", weiß der ehemalige Ferrari-Pilot, "wenn du mehr an den Reifenabrieb denken musst als an das Rennfahren." Doch sein Unverständnis geht noch weiter: "Die dürfen sich nicht beschweren, weil sie dann von Pirelli eins auf Dach bekommen", schüttelt er den Kopf.

"Ich als Ex-Fahrer sage: Das ist der größte Witz, du kannst nicht mehr Rennen fahren. So schnell fahren, wie du willst und überholen: Das ist Formel 1. Ich ärgere mich maßlos über dieses Spiel der Reifen in der Formel 1, was irgendwann absurd wird", lässt der Österreicher Dampf ab. Besonders die Inkonstanz stört den 64-Jährigen enorm: "Einmal geht es bei dem Auto und dann geht es wieder beim anderen. Und das gehört beendet!", sagt er abschließend.

Sein Teamchef Ross Brawn findet da bei 'Sky Sports' diplomatischere Worte: "Am Anfang haben wir die Reifen gut managen können, aber im zweiten Stint haben wir dann gemerkt, dass wir in größeren Problemen als die anderen stecken. Dann sind wir weiter zurückgefallen", schildert er das Rennen aus Mercedes-Sicht. "Lewis Hamilton hatte mit seiner Balance besonders Probleme. Wir haben alles getan, was wir konnten, um die Reifen im Rennen zu haushalten."

"Wir müssen schauen, wie wir die Reifen im Rennen benutzen und eine Lösung finden", so Brawn, der einen kleinen Gefühlsausbruch nicht vermeiden kann: "Es ist frustrierend ein Auto zu haben, das im Rennen so schwach ist. Wir schleichen nur so auf den Reifen herum." Und das könne nicht im Sinne der Königsklasse sein. "Wir müssen über die ganze Situation nachdenken, denn das ganze Rennwochenende ist darauf fixiert, auf die Reifen zu schauen. Es ist ziemlich kritisch. Man versucht die ganze Zeit, die Reifen am Leben zu erhalten. Und wenn sie es nicht tun, dann hat man ein sehr frustrierendes Rennen."

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