"Generalprobe" in Barcelona: Massa knapp vor Räikkönen
Ferrari-Pilot Felipe Massa sicherte sich im dritten Freien Training um 0,006 Sekunden die Bestzeit vor Lotus-Fahrer Kimi Räikkönen - Platz fünf für Sebastian Vettel
(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten werden schneller und schneller. Und doch geht es immer enger zu: Felipe Massa (Ferrari) hat sich im dritten Freien Training zum Großen Preis von Spanien die Bestzeit gesichert. Auf dem 4,6 Kilometer langen Circuit de Catalunya blieb der brasilianische Rennfahrer in 1:21.901 Minuten knappe 0,006 Sekunden vor Kimi Räikkönen (Lotus) und 0,143 Sekunden vor Mark Webber (Red Bull).
Platz vier ging in der "Generalprobe" vor dem Qualifying an Romain Grosjean (Lotus/+ 0,168 Sekunden), Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull/+ 0,328) fuhr auf Platz fünf. Dahinter der Liebling der spanischen Fans, Fernando Alonso (Ferrari/+ 0,353) sowie das Force-India-Duo Paul di Resta (+ 0,673) und Adrian Sutil (+0,828). Ebenfalls in den Top 10: Lewis Hamilton (Mercedes) und Jean-Eric Vergne (Toro Rosso).
Knapp außerhalb der Ränge, die am Nachmittag den Einzug ins dritte Segment des Zeittrainings bedeuten würden, lagen Nico Rosberg (Mercedes) und Jenson Button (McLaren) auf den Rängen elf und zwölf. Nico Hülkenberg (Sauber), der vierte Deutsche im Feld, beschloss das dritte Freie Training auf Position 16. Schlusslicht war mit 3,3 Sekunden Rückstand Caterham-Fahrer Giedo van der Garde.
Der Straßenverkehr als Faktor in Barcelona
Doch der Reihe nach: In der letzten Trainingsmöglichkeit vor der ersten Entscheidung des Wochenendes spulten die Teams zunächst ihr übliches Arbeitspensum ab. Startübungen am Ende der Boxengasse, Installationsrunden und Setupchecks, dann weitere Versuchsfahrten mit etwas mehr Sprit, um die Haltbarkeit der Reifensorten Medium und Hard zu überprüfen. Und dann der Schlussspurt.
Mit den weicheren Medium-Pneus, die laut Pirelli um mindestens eine halbe Sekunde schneller sein dürften als die Hard-Reifen, schossen sich die Piloten auf die Qualifikation ein. Und dabei wurde rasch klar: Der erste Versuch muss sitzen, wenngleich die Reifen offenbar eine zweite fliegende Runde zulassen. Zumindest bei Esteban Gutierrez (Sauber) gelang auch in Anlauf zwei eine Verbesserung.
Ebenfalls deutlich wurde: Der Straßenverkehr wird im Qualifying ein Faktor sein, den es zu beachten gilt. Fast jeder Fahrer traf in der hektischen Schlussphase der 60-minütigen Einheit irgendwann einmal auf einen Kollegen, der gerade seine Reifen aufwärmte oder eine langsame Runde einstreute. Darauf wird in der Qualifikation zu achten sein. Webber meisterte es jedenfalls schon am Vormittag perfekt.
Wer muss um das Weiterkommen bangen?
Der australische Red-Bull-Pilot umkurvte auf seiner Fahrt zu Platz drei hinter Massa und Räikkönen gleich mehrere Konkurrenten und verfehlte die Bestzeit dennoch nur um eine Zehntelsekunde. Das spricht für einen spannenden Kampf um die vorderen Positionen, denn auch Vettel zeigte vermutlich noch nicht alles. Von Lokalheld Alonso, der anfangs noch den Fans zuwinkte, ganz zu schweigen.
Bei Mercedes standen im dritten Freien Training übrigens noch einmal die Grand-Prix-Vorbereitungen im Vordergrund. Hamilton und Rosberg wurden gleich zu Beginn der Session zu wahren Dauerläufern. Sie spulten Longruns ab und legten gemeinsam stolze 50 Runden zurück. Zum Vergleich: McLaren kam nur auf 26 Umläufe. Und das Team wirkt nach wie vor nicht, als gelänge ein großer Fortschritt.
Anders Force India, die schon am Freitag positiv aufgefallen waren: Di Resta und Sutil stellten ihre Fahrzeuge am Samstagmorgen erneut sicher in die Top 10, auch Vergne im Toro Rosso war erneut gut dabei. Williams um Pastor Maldonado (15.) und Valtteri Bottas (17.) muss um das Weiterkommen im Qualifying zittern, auch Sauber mit Hülkenberg (16.) und Gutierrez (13.) ist in der "Gefahrenzone".