Pirelli: Kaum Erkenntnisse über neuen Experimental-Reifen

Der von Pirelli mitgebrachte, unmarkierte Experimental-Reifen wurde am Freitag kaum getestet - Erneuter Einsatz zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Neben dem seit Saisonbeginn bekannten Medium- und dem gegenüber den ersten vier Rennen der Saison veränderten Hard-Reifen brachte Pirelli am Barcelona-Freitag eine dritte Mischung an die Strecke. Dabei handelte es sich um eine nicht farblich gekennzeichnete Experimental-Mischung, die in Form eines Satzes für jeden Fahrer bereitstand. Diese Reifenmischung ist noch härter als alle gegenwärtig im Repertoire der Italiener befindlichen Mischungen.

Hembery ärgert sich darüber, dass Pirellis Entgegenkommen nicht erwidert wurde

Verwertbare Eindrücke halten sich jedoch in Grenzen. "Leider wurden darauf nur vier gezeitete Runden zurückgelegt. Das ist nicht sehr repräsentativ", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery und fügt hinzu: "Sehr schade, denn wir hatten uns eigentlich nützliche Informationen davon versprochen. Was uns aber aufgefallen ist: Wir hatten damit weniger Graining. Das gibt uns einen Anhaltspunkt dafür an die Hand, was wir zu tun haben."

Angesichts der wenigen Kilometer, die am Freitag in Barcelona mit dem Experimental-Reifen zurückgelegt wurden, halten sich auch die Fahrer mit einem Urteil weitestgehend zurück. Lediglich McLaren-Pilot Jenson Button merkt an: "Der Experimental-Reifen ist viel zu hart."

So kann man sich bei Pirelli vorstellen, den Reifen zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison noch einmal freitags zur Verfügung zu stellen, um aussagekräftigere Daten an die Hand zu bekommen. "Das ist möglich. Wir werden dieses Konzept vielleicht weiter verfolgen. Das Ziel war ja auch, im ersten Freien Training mehr Fahrbetrieb zu schaffen. Einerseits, weil die Fans sich darüber beschwert hatten, andererseits, weil die Teams ihren Nachwuchspiloten eine Chance geben wollen", erinnert Hembery.

Dass der Schuss trotz Entgegenkommen von Pirelli nach hinten losging, ärgert den Briten. "Da hat wahrscheinlich jeder ein anderes Interesse. Ein Topteam wird wohl eher keinen Nachwuchspiloten fahren lassen. Der Wille unsererseits war da", sagt Hembery und gibt die Hoffnung nicht auf: "Wir müssen uns wohl noch etwas überlegen, dass wir einen Modus finden, der allen zusagt."