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Pirelli zufrieden: Toller Rennsport in Bahrain
Verschiedene Strategien, viele Zweikämpfe: Die Pirelli-Reifen ermöglichten beim Grand Prix in Bahrain eine gute Show - Wenig Unterschied zwischen Mischungen
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Bahrain hat in Sebastian Vettel einen dominanten Sieger hervorgebracht, aber hinter dem Weltmeister gab es großes Spektakel. Viele Piloten waren immer wieder in intensive Zweikämpfe verstrickt, es gab herrliche Duelle und interessante Strategien. Vettel fuhr mit einer Dreistopp-Strategie zum Sieg, der zweitplatzierte Kimi Räikkönen hielt nur zweimal an. Lotus-Teamkollege Romain Grosjean stoppte dreimal.
© xpbimages.com
Die Reifen wurden im Grand Prix von Bahrain beim Bremsen stark belastet Zoom Download
"Es war toll zu sehen, dass es vom Start bis ins Ziel so tolle Duelle gab", fasst Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zusammen. "Es lag zum Teil daran, dass die Unterschiede zwischen den beiden Mischungen auf dieser Strecke nicht zu deutlich ausfielen. Dies ermöglichte auch verschiedene Strategien im Rennen. Es gab keine eindeutigen Vorteile bei einem Start auf Hart oder Medium in Bezug auf die Gesamtzeit." Sieger Vettel musste auf Medium starten, nutzte nach seinen drei Stopps in den Runden zehn, 25 und 42 jeweils die harten Reifen.
"Wir hatten hier in Bahrain die höchsten Temperaturen des Jahres bislang. Daher war es wichtig, die Reifentemperaturen im passenden Fenster zu halten. Die Piloten mit der besten Strategie und dem sanftesten Fahrstil haben Erfolg gehabt", meint Hembery. "Bahrain ist in Sachen Bremsen und Traktion ein heftiger Kurs. Das wurde im Rennen wieder einmal deutlich. Lotus hat es aber geschafft, mit zwei unterschiedlichen Strategien auf die Plätze zwei und drei zu fahren. Das ist faszinierend. Bei Paul di Resta hätte es auch fast für einen Podestplatz gelangt."
Mercedes: Wenig Benzin zur Entlastung der Reifen?
"Es war eine dominante Vorstellung von Red Bull. Sebastian ist vorne nie in Bedrängnis gekommen. Dass er kurz vor dem Ende noch die schnellste Rennrunde gedreht hat, zeigte deutlich, dass sie noch etwas in der Hinterhand hatten. Es war interessant", freut sich der Pirelli-Motorsportchef über die Vorstellung in der Wüste. "Es sind vier oder fünf Fahrer dabei, die herausstechen. Das sind solch große Talente, die in jeder Formel-1-Ära Erfolg gehabt hätten. Diese Jungs sind auch im Umgang mit den Reifen besonders gut. All die Weltmeister sind wirklich richtig gut. Die sind nicht ohne Grund Champions."
Polemann Nico Rosberg und dessen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton hatten im Rennen Probleme. Die Pneus bauten am Heck des W04 deutlich zu schnell ab. Rosberg legte vier Stopps ein, Hamilton rettete sich mit drei Stopps über die Runden. Bei Mercedes wurden die Piloten zur Mitte des Rennens zum Benzin sparen aufgefordert. Hatten die Silbernen absichtlich zum Start wenig Sprit im Tank, um die Belastung für die Reifen zu minimieren?
"Natürlich macht die Benzinlast einiges aus. Es ist natürlich etwas anderes, ob man 15 Runden mit 50 Kilogramm mehr an Bord mit einem Reifensatz fahren muss. Die Balance ist zu Beginn des Rennens auch anders als am Ende mit wenig Benzin", erklärt Hembery. Grinsend ergänzt der Brite: "Vielleicht hat Mercedes für nächstes Jahr geübt." Der Pirelli-Motorsportchef sieht eine leicht geringere Benzinlast allerdings nicht zwangsläufig als gute Strategie zum Schonen der Pneus.
"Scherz beiseite: Ich kann mir vorstellen, dass sie das tun, um die Temperaturen in einem erträglichen Bereich zu halten. Mercedes hat stärkeren Verschleiß als andere Teams", so der Brite. "Der Speed bei denen stimmt, aber sie müssen die Reifen in den Griff bekommen. Das geht nur über die passenden Betriebstemperaturen. So gesehen war dies ein extremes Rennen. In Barcelona werden die sich auf gemäßigte 24 Grad freuen."