Sutil selbstbewusst: Fehler hat Platz vier gekostet

Adrian Sutil orientiert sich beim Grand Prix von Bahrain vom sechsten Startplatz aus nach vorne und nimmt seinen kleinen Fehler im Qualifying recht gelassen

von Christian Nimmervoll · 20.04.2013 16:52

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil war beim heutigen Qualifying zum Grand Prix von Bahrain zwar um die Winzigkeit von elf Tausendstelsekunden langsamer als sein Teamkollege Paul di Resta, dennoch steht er morgen in Manama zum erst vierten Mal in seiner Karriere in einer der ersten drei Startreihen. Dabei wäre vielleicht sogar noch mehr gegangen.

Adrian Sutil hofft morgen auf ein Top-5-Ergebnis - oder sogar ein bisschen mehr...

Ein kleiner Fehler in Kurve 8 kostete eineinhalb bis zwei Zehntelsekunden: "Ich hatte ein bisschen Übersteuern", räumt der Force-India-Pilot ein. "Das ist eine der schwierigsten Kurven. Ich kam ein bisschen zu weit raus - wenn man es analysiert, hat das vielleicht eineinhalb Zehntel gekostet, optimistisch gerechnet zwei. Und es waren nur vier Hundertstel zu Massa." So gesehen wäre der vierte Startplatz theoretisch möglich gewesen.

Doch hätte, wäre und wenn prallen von Sutil, seit seiner Rückkehr in die Formel 1 dank der sportlich guten Form seines Teams meistens gut gelaunt, völlig ab. Stattdessen konzentriert er sich schon auf das morgige Rennen, für das er sich gute Chancen ausrechnet: "Ich bin Sechster der Startaufstellung. Massa steht mit harten Reifen vor uns. Realistisch ist alles von Platz sechs nach vorne", antwortet er auf die Frage, was denn nun realistisch betrachtet möglich sei.

Das Radmuttern-Problem von Schanghai wird ihm zumindest keinen Strich durch die Rechnung machen ("Das ist gelöst"), und auch reifenseitig erwartet er diesmal kein Lotteriespiel: "Die beiden Reifen sind sehr nahe beieinander und verhalten sich auch ähnlich. Die einen kommen auf dem harten Reifen besser zurecht, die anderen auf den weichen. Ich glaube, wir werden ein paar sehr unterschiedliche Strategien sehen."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Bahrain


Die neuen Teile waren im Qualifying übrigens nicht an Bord, sollen aber in Barcelona erneut angeschraubt werden: "Sobald man es absolut verstanden hat und es eindeutig schneller ist, werden sie raufgemacht, aber solange das noch unsicher ist und nicht konstant reagiert, finde ich es besser, wenn man die Teile fährt, die man kennt. Besonders der Unterboden ist extrem empfindlich. Ein Blech an der falschen Stelle, schon verliert man eine Sekunde. Kleinigkeiten machen dieses Jahr extrem große Unterschiede."

Die Performance habe "eigentlich schon das ganze Wochenende sehr gut" ausgesehen, aber: "Für mich war es trotzdem ein schwieriges Wochenende, denn die Balance war manchmal so, manchmal so. Das Auto war sehr schwierig auf der Bremse. Deswegen bin ich unterm Strich sehr zufrieden. Zu Beginn der Session hatte ich auch noch sehr viel stehende Räder, aber das wurde in Q2 allmählich besser. In Q3 war es eine ordentliche Runde, aber es geht immer besser."

"Heute Früh hatten wir weniger Probleme mit stehenden Rädern, jetzt wieder mehr", berichtet Sutil. Also wurde mit den Variablen Bremsbalance und Differenzial gespielt, "um das in den Griff zu bekommen". Die große Herausforderung war, mit dem aktuellen Setup die jeweils aktuellen Bedingungen zu treffen: "Man hat immer nur auf den aktuellen Zustand reagiert und war nicht 'oben drüber', aber am Ende war es dann doch sehr gut."

Problematisch auch der böige Wind, durch den die Fahrer manchmal in den Bremszonen überrascht werden: "Die Strecke an sich ist nicht so schwierig, aber das Bremsen ist das Schwierige", erklärt der 30-Jährige. "Wenn das Auto nicht 100 Prozent ist auf der Bremse, wird man ein bisschen vorsichtig und kann nicht alles ausnutzen. Das war für mich die größte Schwierigkeit."