• 20. April 2013 · 17:57 Uhr

Räikkönen konsterniert: "Das war das Maximum"

Der Lotus-Pilot kann sich nicht erklären, wieso der E21 nicht an die Topzeiten aus den Freien Trainings anknüpfen kann: "Brauchen mehr Abtrieb"

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen entwickelte sich im Laufe der Saison 2012 vom "Iceman" zum Wüstenfuchs: In Bahrain schrammte er hauchdünn am ersten Lotus-Sieg vorbei, ehe er in Abu Dhabi die Kür einer erfolgreichen Saison zelebrierte. In diesem Jahr scheint der Finne die Märchen aus 1001 Nacht in die Bücherkiste verbannt zu haben. Beim Qualifying in Manama kam der Ex-Weltmeister über den neunten Rang nicht hinaus und klingt selbst für seine Verhältnisse konsterniert: "Wir waren nicht schnell genug."

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Kimi Räikkönen durfte nicht mit den Top 3 vor der Sponsorenwand jubeln Zoom Download

Das Fazit ist genauso simpel wie bitter, weil der E21 in Bahrain einfach nicht auf der Höhe der Konkurrenz zu sein scheint und sich sogar gegenüber den Force India im Nachteil befindet: "Das war das Maximum. Vielleicht hätten wir doch einige Plätze weiter vorne stehen können, aber ich hatte nicht das Gefühl, welches ich mir gewünscht hätte", hadert Räikkönen und macht die Charakteristik der Bahn für die Schwäche der Schwarz-Goldenen verantwortlich: "Es scheint eine dieser Strecken zu sein, wo es uns an Speed fehlt."

Obwohl die Höchstgeschwindigkeit mit 308,6 km/h und Platz 13 in dieser Wertung nicht gerade ein Highlight war, sieht Räikkönen das Problem in den Kurven: "Wir brauchen mehr Grip. Uns fehlt es an Abtrieb im Vergleich zur Konkurrenz", fordert er. Räikkönen erkennt kein Muster und will deshalb keine Rückschlüsse ziehen: "Der Reifen funktioniert manchmal, manchmal nicht. Jeder Tag ist anders. Auch 2012 waren wir im Rennen deutlich besser als im Qualifying. Aber was im vergangenen Jahr passierte, hilft uns morgen nicht."

Reifen sparen als letzter Ausweg?

Bei der Konkurrenz ist man ähnlich überrascht wegen der Lotus-Schwäche wie die Boullier-Truppe selbst: "Bei Kimi war es interessant zu sehen, wie er - im wahrsten Sinne des Wortes - in sich zusammengebrochen ist. Vom Speed her, nicht moralisch", wundert sich 'RTL'-Experte und Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda. "Für mich war er einer der ganz großen Favoriten, weil er immer vorn mit dabei war. Was da wohl alles schief gelaufen ist? Da war wohl irgendetwas am Setup nicht mehr in Ordnung."

Auch Sebastian Vettel hätte damit gerechnet, dass der Sieg nur über Lotus führt: "Es ist schon eine große Überraschung", zeigt sich der Red-Bull-Star überrascht. "Am Vormittag waren sie jedenfalls noch sehr schnell gewesen. So viel steht fest. Es spielte keine Rolle, auf welcher Mischung sie unterwegs waren. Sie fuhren an diesem Wochenende bisher immer ziemlich schnell." Abgeschrieben hat Vettel die Mannschaft aus Entone jedenfalls noch nicht: "Keine Ahnung, was sie am Sonntag vorhaben", rätselt er.


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Bahrain


Das weiß Räikkönen selbst offenbar auch noch nicht so genau. "Wir hatten einen vernünftigen Longrun am Freitag, hoffentlich läuft es besser", blickt er voraus, ohne dem große Bedeutung beimessen zu wollen: "Wir können das nicht dem vergleichen, was im Freien Training passiert ist."Räikkönen glaubt, dass sich in der ersten Rennhälfte klären wird, wer welche Strategie fährt und wie lange die Reifen halten. "Ich kann nicht sagen, wo wir ins Ziel kommen, das wäre einfach nur dumm."

Eine Zweistoppstrategie hält er genau wie Überholmanöver auf der Strecke für "möglich", ist sich aber nicht sicher, ob es auch die schnellste Lösung ist. "Vielleicht macht es für mich Sinn, etwas anderes zu planen." Bleibt noch der Reifenjoker für Lotus und insbesondere für Räikkönen, der in diesem Punkt wegen seines besseren Feingefühls für das Setup und der behutsameren Herangehensweise in langen Kurven einen Vorteil gegenüber Romain Grosjean genießt: "Hoffentlich sind unsere Pneus in besserer Verfassung als die der anderen." Sonst wird es eng.

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