1.000 und eine Nacht: Formel 1 in Bahrain
Die Formel 1 kommt zum neunten Mal nach Bahrain: Arabische Kulisse mitten in der Sakhir-Wüste - Vorschau mit Informationen zu Land und Leuten
(Motorsport-Total.com) - Nach der Premiere am 4. April 2004 gastiert die Formel 1 dieses Jahr zum neunten Mal auf der Arabischen Halbinsel. Im Wüstenstaat Bahrain fand bis 2009 der einzige Grand Prix im Mittleren Osten statt. Um sich an die Gepflogenheiten des Islam zu halten, verzichtet die Formel 1 dort auf die obligatorische Champagnerdusche bei der Siegerehrung - stattdessen wird mit alkoholfreien Getränken gespritzt, nämlich einem Gemisch aus Granatapfel- und Rosenblütensaft. "Ich rieche jetzt wie eine Frau", spielte Jenson Button nach seinem dritten Platz 2004 grinsend auf den Ersatzsaft an.
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Die Architektur der Anlage in Bahrain ist stark an der arabischen Kultur orientiert Zoom Download
Vor Bahrain trat die Formel 1 erst einmal im arabischen Raum auf, nämlich 1958 in Marokko. Damals gewann Stirling Moss auf Vanwall. Inzwischen hat sich das aber geändert, denn 2009 wurde auch das Emirat Abu Dhabi in den Rennkalender aufgenommen. Allerdings musste der Grand Prix 2011 wegen den politischen Unruhen des Arabischen Frühlings abgesagt werden. Auch im Vorjahr wurde lange darüber diskutiert, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden soll. Dieses Jahr stand dies nie zur Debatte, obwohl Menschenrechtsaktivisten eine Austragung weiterhin kritisch sehen.
Trotz V8-Motoren werden mehr als 300 km/h erreicht
Der Bahrain International Circuit hält für die Fahrer zahlreiche Herausforderungen bereit. Sechs Links- und sieben Rechtskurven sind zu meistern, zudem ist auf der 1,090 Kilometer langen Start- und Zielgerade ein guter Topspeed von ungefähr 310 km/h gefragt. Die schnellste Rennrunde lag 2004 bei 1:30.252 Minuten und 2005 bei 1:31.447 Minuten, was sich in etwa mit den Vorhersagen der Computersimulationen deckte. 2006 stieg die Rundenzeit auf 1:32.408 Minuten, nicht zuletzt wegen der leistungsschwächeren V8-Triebwerke. 2010, auf einer verlängerten Streckenvariante, lag die schnellste Rennrunde von Sieger Fernando Alonso (Ferrari) bei 1:58.287 Minuten.
Zum neunten Mal gastiert der Grand-Prix-Tross auf der Arabischen Halbinsel, 2006 und 2010 als Saisonauftakt. Interessantes Detail: Der Kurs in den Dünen 30 Kilometer vor der Hauptstadt Manama war erst die 13. Strecke, der in 57 Jahren Formel 1 die besondere Ehre des ersten Rennens zuteil wurde.
Überholmöglichkeiten gibt es in Hülle und Fülle
Die Grand-Prix-Piste weist verschiedene interessante Herausforderungen auf: Die vier langen Geraden bieten Überholmöglichkeiten und die schnellen Kurvenkombinationen an der Rückseite des Fahrerlagers stellen Balance und Setup nachdrücklich auf die Probe. Die Herausforderung besteht darin, bei der Abstimmung einen Kompromiss zu finden zwischen stabiler Balance in schnellen Kurven und tendenziell weicher Aufhängung in den langsamen Abschnitten, wo mechanischer Grip gefragt ist.
Was das Setup angeht, muss auf die Stabilität beim Bremsen Acht gegeben werden: "Für das Bremsen beim Einlenken wird eine Fahrzeugabstimmung benötigt, die ein hohes Maß an Stabilität ergibt", erläutert Willy Rampf, ehemaliger Technischer Direktor des Sauber-Teams. "Die Strecke besitzt viele Auslaufzonen, daher ist es dem Fahrer bei einem Ausritt ins Kiesbett möglich, ohne große Schwierigkeiten und Schaden am Auto wieder auf die Piste zurückzukehren. Das ist nicht schlecht, denn die außergewöhnliche Breite der Strecke ermutigt die Fahrer zu überholen."
"Sakhir verfügt über eine Vielzahl an Kurven", fährt er fort. "Die enge Kehre am Ende der Start- und Zielgeraden erfordert gute Traktion, um die Geschwindigkeit für die darauf folgende Kurve aufzubauen. Der zweite Streckenabschnitt ist mit seinen Hochgeschwindigkeitskurven für die Fahrer recht anspruchsvoll."
Bremsen, Grip, Motor
Fernando Alonso fügt hinzu: "Wenn man in einer der langsamen Kurven einen Fehler macht, muss man bis zum Ende der nächsten Geraden die Position verteidigen. Eine gute Bremsstabilität, damit die Reifen nicht blockieren, sowie guter mechanischer Grip und ein starker Motor sind die entscheidenden Kriterien. Außerdem werden wir uns Gedanken über das Setup machen, wie man die Stabilität des Hecks beibehalten kann, auch wenn die Reifen schon abgefahren sind."
Wesentliches Kennzeichen des Wüstenrennens ist die große Hitze. Auf der Chassis-Seite begegnen die Teams dem Problem mit größeren Kühllufteinlässen. Die V8-Triebwerke stellen wegen der geringeren Leistungsabgabe in dieser Hinsicht zwar theoretisch niedrigere Ansprüche als ein V10, dafür liegt die durchschnittliche Drehzahl über eine Runde sowie der Volllastanteil signifikant höher.
In puncto Bremsen und Bremsverschleiß ist Bahrain einer der anspruchsvollsten Kurse der Saison. Dreimal pro Runde verzögern die Fahrer aus über 300 km/h bis in den ersten oder zweiten Gang. Überdies folgen zwischen ab Kurve vier die Richtungswechsel extrem schnell aufeinander, sodass die Bremsen kaum Zeit bekommen abzukühlen. Dies kann zur Oxidation der Bremsscheiben führen, was die Teams aber mit den größten Kühllufteinlässen der gesamten Saison zu verhindern suchen.
Hoher Volllastanteil und Hitze fordern die Motoren
Zugleich fordert der Bahrain International Circuit auch die Triebwerke überdurchschnittlich stark. Mit 63 Prozent Volllastanteil gehörte die Strecke bei Manama zu den anspruchsvollsten der Saison. Zusätzliche Herausforderung für die Motorentechniker: Mit höheren Temperaturen steigt das Drehzahlniveau, bei dem die Motoren ihre maximale Leistung entwickeln. Pro zehn Grad gehen die Techniker von einem Ansteigen des Leistungszenits um 300 Touren aus.
Dieser Effekt wurde früher weitgehend durch die variablen Ansaugkanäle ausgeglichen. Da die nicht mehr erlaubt sind, müssen die Teams die Außentemperaturen sehr viel akkurater vorhersagen und in die Auslegung der jeweiligen Ansaugtrakte mit einberechnen. Das in den Vorjahren oftmals befürchtete Ansaugen von Sandpartikeln - die sich verheerend auf Kolben, Kolbenringe und Ventile auswirken würden - haben die Teams durch Verwendung spezieller Luftfilter mittlerweile weitgehend im Griff.
Zusätzliche Herausforderung aus technischer Sicht: Durch die Lage des Kurses inmitten der Sanddünen werden Sand und Staub auf die Strecke geweht. Der hiervon verursachte Mangel an Grip verschärft paradoxerweise den Reifenverschleiß. Denn wenn die Reifen weniger Haftung finden, beginnen sie zu rutschen. Dieser Schlupf zwischen Gummi und Asphalt trägt zur inneren Erwärmung der Reifen bei - weit stärker, als wenn sich der Pneu auf rauem, griffigem Asphalt mit der Oberfläche verzahnt.
Die Rennstrecke im Süden der Hauptstadt Manama wurde übrigens vom deutschen Architekten Hermann Tilke entworfen. Zwischen dem offiziellen Baubeginn und dem ersten Grand Prix lagen 16 Monate, die Kosten werden mit knapp 130 Millionen Euro beziffert. Über 3.000 Menschen arbeiteten zu Spitzenzeiten an dem Projekt. 70.000 Kubikmeter Beton und 8.500 Tonnen Stahl wurden verbaut, außerdem 82.000 Reifen und 5.000 Meter FIA-Zaun zur Streckensicherung.
Sitzplätze für 45.000 Zuschauer
Die Anlage ist in ihrer Art einzigartig in der Formel 1. Sie vereint in den Gebäuden und Tribünen hochmoderne Technik mit Stilelementen arabischer Architektur. 45.000 Zuschauer haben Platz, die Haupttribüne bietet 10.000 Plätze. 13.000 Parkplätze stehen zur Verfügung. Es wurde eine zweispurige Zufahrtsstraße zwischen Stadt und Rennstrecke gebaut. Das Pressezentrum ist für 500 Journalisten ausgerüstet. Für die Truppe von 950 freiwilligen Helfern hat sich Bahrain Unterstützung aus Australien, Österreich und Frankreich geholt. Das Spezialtraining für diese Helfer wurde vom australischen Motorsportverband koordiniert.
Der Kurs hat sein Wahrzeichen bereits gefunden: den sich nach unten verjüngenden Sakhir-Tower, der acht Geschosse hoch aus der Wüstenszenerie herausragt. Die oberste Etage beziehen der Scheich und seine Gäste während des Rennens. Zuschauertribünen, Garagenkomplex und VIP-Lounges sowie die Gebäude für die Rennleitung tragen Dachaufsätze, die an die typischen Zelte der Wüstenvölker erinnert.
Die Strecke wird jedoch nicht ausschließlich von der Formel 1 genutzt. Ziel der Veranstalter ist, den Kurs 365 Tage im Jahr in Betrieb zu halten - ein erster Schritt in diese Richtung war die Austragung des GP2-Saisonfinales oder des Formel-BMW-Weltfinales 2005. Die Anlage bietet sechs Streckenvarianten. Die längste ist der 2010 gefahrene Grand-Prix-Kurs mit 6,299 Kilometern. Die maximale Steigung beträgt 3,6 Prozent, das maximale Gefälle 5,6 Prozent. Zusätzlich stehen ein Testoval, eine Kart- sowie eine Dragster- und seit 2005 auch eine Offroad-Strecke zur Verfügung.
Der Bahrain International Circuit wurde am 17. März 2004 offiziell eröffnet. Bei der Veranstaltung fuhr DTM-Fahrer Jean Alesi mit dem W196R Stromlinie von Juan Manuel Fangio die erste Runde. Außerdem legte er einige Runden mit dem Mercedes-Benz SLR McLaren zurück.
630.000 Einwohner leben im Königreich Bahrain
Seit rund 8.000 Jahren ist Bahrain vom Meer umgeben. Bis dahin war das heutige Königreich Bestandteil der Arabischen Halbinsel. Das Land besteht aus 36 Inseln mit insgesamt 706 Quadratkilometern Boden, Bahrain, die Hauptinsel, ist 48 Kilometer lang und 16 Kilometer breit. Über 630.000 Einwohner leben unter der Herrschaft von König Hamad bin Isa bin Salman Al Chalifa.
3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde das heutige Bahrain erstmals urkundlich erwähnt. Es hieß damals Dilmun und war ein Hafen an der Seehandelsroute nach Asien. Fisch und Perlen waren die wichtigsten Handelsgüter des Landes. 600 vor Christus herrschten hier die Babylonier, später die Griechen. Um 1500, als die Europäer neue Wege nach Asien erkundeten, gehörte Bahrain zum portugiesischen Einflussbereich. Das heutige Herrscherhaus, die Al-Khalifa-Familie, regiert Bahrain seit 1783. Bahrain ist ein seit 1971 vom britischen Protektorat unabhängiges Arabisches Emirat.
Es gibt kein Parteiensystem und keine Wahlen. Der Islam ist Staatsreligion. Annähernd 90 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Davon sind rund 70 Prozent Schiiten und 30 Prozent Sunniten. Insgesamt leben knapp 670.000 Menschen in Bahrain, davon sind 63 Prozent Bahrainer, 19 Prozent Asiaten, zehn Prozent ausländische Araber und acht Prozent Iraner. Die Amtssprache ist Arabisch.
Bahrains Reichtum basiert auf Erdölvorkommen
1932 wurde in Bahrain Öl in einer Menge entdeckt, die eine kommerzielle Nutzung ermöglichte. Das Land war damals der erste Staat am Persischen Golf, der Öl förderte. Heute machen Öl und Ölprodukte 61 Prozent des Exports aus. Da die Ressourcen schwinden, haben die weiterverarbeitende Industrie sowie die reichhaltigen Erdgasvorkommen und das internationale Bankwesen an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Mit den Einnahmen hat das Land das Bildungswesen und die Gesundheitsversorgung ausgebaut. Seit 1986 ist Bahrain auch wieder mit dem Festland verbunden: durch die 25 Kilometer lange König-Fahad-Brücke nach Saudi-Arabien.
Das Klima ist wüstenhaft trocken mit sehr milden Wintern und heißen Sommern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Tageshöchsttemperaturen liegen um 35 Grad. Eine Besonderheit ist auch die Lage der Strecke mitten in der Wüste: Gleich bei der Premiere im Jahr 2004 verursachte ein Sandsturm am Sonntagmorgen eine extrem staubige Fahrbahn während des Rennens. Außerdem müssen die Teams spezielle Luftfilter einsetzen, damit kein Sandstaub in die Motoren gelangen kann.
Viele interessante Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt
Dank seiner wechselvollen Geschichte bietet Bahrain eine Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten. Das Nationalmuseum in der Hauptstadt Manama zeigt die Entwicklung des Landes von 3000 vor Christus bis heute. Das Bahrain-Fort, vor über 500 Jahren für den Kampf gegen die Portugiesen gebaut, wurde restauriert und steht heute allen Besuchern offen.
Bahrain bietet seinen Gästen auch Möglichkeiten, mehr über die islamische Religion zu erfahren. Besichtigungen im Haus des Koran sowie in der Großen Moschee sind allen Besuchern des Landes möglich. Ein Muss beim Shopping in Bahrain ist der arabische Soukh. Gold und Teppiche werden hier traditionell angeboten. Heute kann man hier aber auch elektronische Geräte und andere moderne Konsumgüter kaufen.
In Bahrain gibt es viele Nachtklubs und Diskotheken, sowohl im westlichen wie auch im arabischen Stil. In den meisten Lokalen sind auch alkoholische Getränke erhältlich. Bahrain hat für jeden Geschmack zahlreiche Angebote, von arabischen über europäische bis hin zu vielen asiatischen Restaurants. Alleine das Ritz-Carlton in der Nähe der Rennstrecke bietet neun verschiedene Möglichkeiten. Darüber hinaus lädt das Overlook-Cafe am Pool zum Entspannen ein - und der Fast-Food-Laden McDonald's ist ein beliebter Treffpunkt der Journalistenmeute.
Bahrain ist also - mit der Ausnahme von Krisenzeiten - mit Sicherheit eine Reise wert, aber immer mit Vorbehalt: Die findigen Hoteliers in der Region sind auf die Idee gekommen, die Zimmerpreise für das Rennwochenende massiv nach oben zu schrauben, sodass man pro Nacht und Nase mindestens 150 Euro auf den Tisch blättern muss, um einigermaßen komfortabel unterzukommen...
Zeitraffer:
2012:
Sebastian Vettel sichert sich seine ersten Pole-Position des Jahres, dahinter reihen sich Lewis Hamilton im McLaren und Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber ein. Der Weltmeister dominiert die Anfangsphase, erhält aber bald Konkurrenz durch den von Rang elf gestarteten Lotus-Piloten Kimi Räikkönen, der sich durchs Feld kämpft. Dahinter folgt Räikkönens Teamkollege Romain Grosjean. Vor dem letzten Boxenstopp attackiert der Finne Vettel, entscheidet sich aber für die falsche Seite und muss zurückstecken. Somit feiert Vettel vor den beiden Lotus-Piloten seinen ersten Saisonsieg - Webber wird Vierter. McLaren und Ferrari erleben einen enttäuschendes Wochenende. Während Jenson Button nach einem Reifenschaden ausscheidet, gehen bei Hamilton die Boxenstopps schied, und er wird nur Achter. Ferrari-Star Fernando Alonso ist mit Rang sieben nicht viel glücklicher.
2010:
Polesetter Sebastian Vettel (Red-Bull-Renault) liegt souverän in Führung, als er plötzlich wegen eines technischen Defekts am Motor langsamer wird. Nutznießer ist Fernando Alonso, der zwischenzeitlich schon bis zu fünf Sekunden hat, aber am Ende gleich seinen ersten Grand Prix auf Ferrari gewinnen kann, 16 Sekunden vor seinem Teamkollegen Felipe Massa und 23 Sekunden vor Lewis Hamilton (McLaren), der in der Anfangsphase von Nico Rosberg aufgehalten wird. Das Duo Rosberg/Schumacher belegt beim Comeback der Mercedes-Silberpfeile in der Formel 1 die Plätze fünf und sechs. Vettel rettet immerhin Rang vier über die Ziellinie.
2009:
Timo Glock münzt die Toyota-Doppelpole zunächst in die Führung um, die rot-weißen Boliden müssen aber früher als der spätere Sieger Jenson Button (Brawn-Mercedes) an die Box kommen und spielen deswegen in der Entscheidung keine Rolle. Button fährt nach einem frühen Überholmanöver gegen Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) einem ungefährdeten Sieg vor Sebastian Vettel (Red-Bull-Renault) und Jarno Trulli (Toyota) entgegen. Glock wird am Ende nur Siebter.
2008:
Schon wieder Felipe Massa: Zwar muss sich der Ferrari-Pilot im Qualifying überraschend Robert Kubica (BMW-Sauber) geschlagen geben, doch im Rennen übernimmt er mit einem Raketenstart das Kommando, das er bis zum Schluss nicht mehr abgibt - Massa und Bahrain, das passt einfach! Kimi Räikkönen rundet als Zweiter den totalen Ferrari-Triumph ab, gefolgt von Kubica und Nick Heidfeld im zweiten BMW-Sauber. Nico Rosberg (Williams-Toyota) holt als Achter einen Punkt. Leer geht Lewis Hamilton aus: Der McLaren-Mercedes-Pilot kommt am Start schlecht weg, fährt dann auf Fernando Alonsos Renault auf und spielt an einem verkorksten Nachmittag eigentlich keine Rolle mehr.
2007:
Felipe Massa feiert vom ersten Startplatz aus einen souveränen Sieg. Der Ferrari-Pilot setzt sich mit Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) im Windschatten von Fernando Alonso (McLaren-Mercedes) und Kimi Räikkönen (Ferrari) ab. Massa gerät trotz einer frühen Safety-Car-Phase nie in Gefahr, auch nicht, als Hamilton am Ende einige schnelle Runden in den Asphalt brennt. Räikkönen schiebt sich indes an Alonso vorbei - und der spanische Titelverteidiger wird seinerseits mit einem tollen Überholmanöver auch noch von Nick Heidfeld (BMW-Sauber) überholt. Robert Kubica (BMW-Sauber), Jarno Trulli (Toyota) und Giancarlo Fisichella (Renault) runden die Punkteränge ab.
2006:
Bereits zum Saisonauftakt wird deutlich, in welche Richtung sich der Wettbewerb 2006 entwickeln wird. Fernando Alonso gewinnt im Renault knapp vor Michael Schumacher im Ferrari, der von der Pole-Position aus startet. Mit etwas Abstand folgt Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) auf Rang drei. Jenson Button (Honda) wird Vierter vor Juan Pablo Montoya (McLaren-Mercedes). Williams-Cosworth feiert einen guten Auftakt: Mark Webber landet auf Rang sechs, Nico Rosberg wird Siebter und fährt in seinem ersten Formel-1-Rennen gleich die schnellste Rennrunde. Der letzte WM-Punkt geht an Christian Klien im Red-Bull-Ferrari.
2005:
Bei 42 Grad Luft- und 55 Grad Asphalttemperatur beginnt das Rennen, bei dem Christian Klien (Red-Bull-Cosworth) noch vor der Aufwärmrunde auf seinem siebten Startplatz stehen bleibt. Zunächst setzen sich Polesetter Fernando Alonso (Renault) und Michael Schumacher, der erstmals mit dem neuen Ferrari F2005 unterwegs ist, sowie Jarno Trulli (Toyota) vom Rest des Feldes ab. Schumacher scheidet dann nach starker Vorstellung mit Hydraulikschaden aus, womit Alonso und Trulli ungefährdet ihre Positionen nach Hause fahren können, doch dahinter gibt es immer wieder sehenswerte Manöver: Pedro de la Rosa, McLaren-Mercedes-Ersatzmann für Juan Pablo Montoya, fightet gleich mehrere Konkurrenten beherzt nieder, fährt die schnellste Runde des Nachmittags und wird dafür mit Platz fünf belohnt. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen fährt als Dritter über die Start- und Ziellinie, Ralf Schumacher rundet als Vierter ein Traumresultat für Toyota ab.
2004:
Michael Schumacher und Rubens Barrichello setzen sich von Anfang an von den Verfolgern ab und fahren einen nie gefährdeten Ferrari-Doppelsieg sicher ins Ziel. Mit fast einer halben Minute Rückstand wird Jenson Button vor Jarno Trulli (Renault) als Dritter abgewinkt. Mann des Tages ist aber Buttons BAR-Honda-Teamkollege Takuma Sato, der gegen David Coulthard (McLaren-Mercedes) das Überholmanöver des Rennens liefert und am Ende mit Platz fünf für seine beherzte Vorstellung belohnt wird. Trotz des turbulenten Rennverlaufs sehen 17 von 20 gestarteten Piloten die Zielflagge. Verlierer des Wochenendes ist McLaren-Mercedes: Kimi Räikkönen und Coulthard müssen jeweils mit Motorschaden vorzeitig aufgeben.